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Ferienstadt „Crefeldia": Kinder kreieren ihre eigene Gesellschaft

Zuletzt geändert: 20.06.2024 16:12:36 CEDT

Oberbürgermeister Frank Meyer und die Teilnehmenden der Ferienstadt Crefeldia hatten viel Spaß bei der Aktion im Freizeitzentrum Süd.  Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Auch der Oberbürgermeister hat der Ferienstadt Crefeldia schon einen Besuch abgestattet, hier ein Bild aus dem Jahr 2022.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

Anne Caniels: "Crefeldia soll Raum für Experimente sein"

Sie handeln mit eigener Währung, gründen selbstständig Firmen und wählen sogar einen Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin. In der Ferienstadt „Crefeldia" schlüpfen Kinder in die Rolle aktiver Bürgerinnen und Bürger, die ihre eigene Stadt nach ihren Ideen aufziehen. Das partizipative Rollenspiel fällt in diesen Sommerferien auf die dritte (22. bis 26. Juli) und vierte Woche (29. Juli bis 2. August), jeweils montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr im Freizeitzentrum Süd an der Kölner Straße 190. Das Ferienangebot des städtischen Fachbereichs Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung richtet sich an Kinder zwischen sechs und 14 Jahren. „Während dieser Woche erleben die Kinder, was für eine funktionierende Stadt und ein zufriedenstellendes Zusammenleben alles benötigt wird. ‚Crefeldia' soll vor allem ein Raum für Experimente sein. Dabei sollen die Kinder demokratische Prozesse erleben und lernen, für ihre eigenen Rechte einzustehen", sagt Anne Caniels vom Organisationsteam der Stadt Krefeld.

Bürgermeister-Wahlen, Presseamt und eigene Bank

Die Kinderstadt deckt einen Großteil der Institutionen ab, die sich auch in einer „echten" Stadt wiederfinden und bündelt in spielerischer Form gesellschaftliche, wirtschaftliche sowie politische Facetten des täglichen Lebens. Die „Crefeldianer" wählen ein eigenes Stadtoberhaupt, das sich wiederum einem Stadtrat und dem unabhängig agierenden Presseamt mit seinen täglichen Zeitungsausgaben stellen muss. In regelmäßig abgehaltenen Vollversammlungen fassen die Kinder Beschlüsse, diskutieren und lösen Probleme. Über jedes Jahr bereits feststehende Betriebe oder spontan und selbst gegründete Unternehmen beziehen die Kinder ihren eigenen Lohn: Zehn „Craler" - so heißt die fiktive Währung - verdient jeder Bürger pro Stunde, wovon ein Teil steuerpflichtig an die „Crefeldia"-Verwaltung abfließt. Die Geldgeschäfte leitet eine eigene Bank, sie bietet Konten für alle Bürgerinnen und Bürger an und gewährt auch Kredite.

„Eigeninitiativ und aktiv das Zusammenleben gestalten"

„Besonders wichtig ist uns, dass die Kinder eigeninitiativ und aktiv ihr Zusammenleben gestalten. Wir geben nur den Rahmen vor. Was daraus entsteht, entscheiden die Kinder mit ihrer Kreativität und ihren Ideen", erklärt Anne Caniels. In der Vergangenheit sind aus flüchtigen Gedanken der Kinder beispielsweise schon ganz konkrete Unternehmungen wie ein Taxiunternehmen, eine Müllabfuhr oder ein Kino entstanden. Ihre spezifischen Talente und Fähigkeiten können Kinder in der Stadtsimulation vielfältig einbringen: zum Beispiel als Handwerker in der Tischlerei, als Beamtinnen in der Post oder als Servicekräfte im Restaurant. Letzteres befindet sich in diesem Jahr erstmals in einem großen Zirkuszelt.

Die Ferienstadt „Crefeldia" ist ein Angebot des Freizeitzentrums Süd in Kooperation mit den Jugendeinrichtungen Offene Tür Herbertzstraße, Stahlnetz, Mobifant und Casablanca. Neben den täglich geplanten Freizeitangeboten haben die Kinder genügend Freiraum für eigene Aktivitäten. Weitere Informationen, Anmeldewege und Teilnahmebedingungen gibt es unter www.krefeld.de/krefelderferien. Bei Fragen steht Anne Caniels unter Telefon 0 21 51 / 86 32 73 und via E-Mail an anne.caniels@krefeld.de zur Verfügung.