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Klimafolgenanpassung - was ist das?

Das Klima verändert sich. Durch den vom Menschen verusachten globalen Temperaturanstieg ist Deutschland immer häufiger von immer intensiveren Wettererextremen wie Hitzewellen oder Starkregenereignissen betroffen. Mit diesen Bedrohungen muss bestmöglich umgegangen werden, um auch den zukünftigen Generationen einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen. Dabei gilt es nicht nur, durch Klimaschutzmaßnahmen dem Klimawandel entgegenzuwirken, sondern auch, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Denn viele Folgen des Klimawandels sind bereits heute eingetreten und weitere sind in Zukunft kaum vermeidbar.

Nach der deutschen Anpassungssstrategie "umfasst [die Klimafolgenanpassung] Initiativen und Maßnahmen, um die Empfindlichkeit natürlicher und menschlicher Systeme gegenüber tatsächlichen oder erwarteten Auswirkungen der Klimaänderung zu verringern."

Klimafolgenanpassungsmaßnahmen können zum Beispiel sein:

  • Flächenentsiegelungen
  • Dachbegrünungen
  • Aufstellen von Trinkwasserspendern
  • Auenrenaturierung
  • Bewässerungssysteme für Stadtbäume
  • und viele weitere...

Die Klimafolgenanpassung ist dabei als ein kontinuierlicher Prozess zu verstehen, der immer wieder evauliert und selbst angepasst werden muss. Das im Juli 2021 im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gegründete "Zentrum Klimaanpassung" hat diesen Prozess anschaulich in der folgenden Abbilung dargestellt:

Darstellung der Prozessschritte der Klimaanpassung als Kreislauf                1. Folgen des Klimawandels                       2. Identifikation der Betroffenheit                3. Strategieentwicklung & Maßnahmendefinition                                   4. Umsetzung der Maßnahmen                 5. Beobachtung & Bewertung

Bild 1: Klimaanpassung als kontinuierlicher Prozess; Quelle: Darstellung Zenturm Klimaanpassung nach UBA, Klimalotse

 

Klimaschutz und Klimafolgenanpassung

Klimaschutz und Klimafolgenanpassung sind zwei Seiten einer Medaille zum Kampf gegen den Klimawandel. Während Klimaschutz Maßnahmen beinhaltet, die zu einer Einsparung von Treibhausgasemissionen beitragen, zielt die Klimafolgenanpassung auf die Minderung der Auswirkungen des Klimawandels ab.

Tabelle 1: Unterscheidung von Klimaschutzung und Klimaanpassung; Quelle: Nach Füssel/Klein, Climatic Change 2006, S. 303
 KlimaschutzKlimafolgenanpassung
Wirkungsebenegloballokal bis regional
WirkungsdauerJahrhunderteJahre bis Jahrhunderte
VorlaufzeitUnmittelbar bis JahrzehnteUnmittelbar bis Jahrzehnte
Zusätzliche NutzenManchmalMeistens
Überwachungrelativ einfachziemlich schwierig

Wichtig ist, beide Strategien sowohl gemeinsam als auch getrennt voneiander betrachten zu können. Klimaschutz und Klimafolgenanpassung können positive und negative Synergieeffekte aufweisen. Zum Beispiel können begrünte Däche zur Abkühlung von Gebäuden beitragen, die dann weniger auf elektrische Abkühlung angewiesen sind und somit einen geringeren Energiebedarf haben. Und eine hohe urbane Dichte verkürzt zwar Wege und könnte somit Verkehrsemissionen verringern, kann aber auch zur Bildung von städtischen Hitzeinseln beitragen. Um die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen, sollten bestenfalls sowohl Klimaschutz- als auch Klimafolgenanpassungsstrategien genutzt und diese konsequent miteinander verknüpft werden.

 

Klimawandel und Klimafolgenanpassung in Krefeld

Auch Krefeld wird sich an die Folgen des Klimawandels anpassen müssen. Gleich mit den deutschland- und weltweiten Trends werden auch in Krefeld die Temperaturen steigen und Wetterextreme zunehmen. Die gesamtstädtische Klimaanlyse der Stadt Krefeld aus dem Jahr 2003 zeigt zusätzlich, dass insbesondere die verdichteten Siedlungsbereicht von Krefeld bereits von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind und diese sich in Zukunft weiter verstärken werden. Die Klimaanalyse und die dazugehörige Klimafunktionskarte finden Sie im Downloadbereich dieser Seite.

Darstellung der Mitteltemperaturen in den 4 Jahreszeiten für verschiedene Zeiträume. Es ist erkennbar, dass die Temperaturen im Laufe der Zeit ansteigen. Darstellung von hitze- und regenbedingten Extremem. Es ist zu erkennen, dass beide Extreme im Laufe des Jahrhunderts häufiger auftreten werden.

Bilder 2 & 3: Darstellungen Entwicklung der saisonalen Mitteltemperaturen sowie Entwicklung trockener und nasser Extreme in Krefeld; Quelle: erstellt von Mady Olonscheck im Auftrag der Stadt Krefeld

Um den Folgen des Klimawandels in Krefeld zu begegnen, wurde innerhalb des integrierten Klimaschutzkonzeptes "KrefeldKlima 2030" auch die Klimafolgenanpassung als ein Schwerpunktthema behandelt und am 23.06.2020 vom Rat der Stadt Krefeld beschlossen. Dafür wurden für verschiedene Handlungsfelder für Krefeld analysiert, wie betroffen diese vom Klimawandel sind. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Abbildung dargestellt.

Darstellung der Betroffenheiten für verschiedene Handlungsfelder in Krefeld

Abbildung 4: Klimawandelbezogene Betroffenheiten in Krefeld; Quelle: Wertsicht/IU 2020: KrefeldKlima 2030 - Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes für Krefeld, S. 131.

Unter dem Handlungsfeld "Klimaanpassung" des integrierten Klimaschutzkonzeptes sind 22 Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung benannt und beschlossen worden, die diese Betroffenheiten lindern sollen und zur Umsetzung anstehen. Das Handlungsfeld "Klimaanpassung" sowie die beschlosenen Maßnahmen finden Sie im Downloadbereich dieser Seite.
Zur weiteren Planung und Koordinierung der beschlossenen Maßnahmen wurde am 06.05.2021 vom Rat beschlossen, dass die Stadt Krefeld ein Qualitätsmanagement- und Zertifizierungsverfahren zur Klimafolgenanpassung durchführt und am European Climate Adaptation Award (eca) teilnimmt. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Projektseite zum European Climate Adaptation Award.

 

 

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