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Generalisierung

Beispiele aus der Krefelder Stadtmitte

In der Flurkarte und der Amtlichen Basiskarte sind fast alle Kartenelemente, wie Häuser, Straßen und Nutzungsgrenzen grundrisstreu eingezeichnet. So sind die zeichnerischen Darstellungen der Gebäude, Fahrbahnen und Grundstücke in der Karte verkleinerte Bilder der Grundrisse der wirklichen Objekte. Um ganze Stadtteile, ein ganzes Stadtgebiet oder sogar ganze Länder auf einem handlichen Blatt Papier oder einem Bildschirm darstellen zu können, müssen wir einen kleineren Maßstab wählen.

Bei einer fotografischen Verkleinerung der Basiskarte, zum Beispiel über einen Fotokopierer, werden die Kartensymbole und die Schrift mit zunehmender Skalierung so klein oder schmal oder die Auflösung der Grafik so grob, dass sie nicht mehr lesbar sind.

Beispiel aus der Krefelder Stadtmitte Beispiel aus der Krefelder Stadtmitte Beispiel aus der Krefelder Stadtmitte

Die Abbildungen zeigen den selben Kartenausschnitt aus der Amtlichen Basiskarte im Maßstab 1 : 5.000 und verkleinert auf die Maßstäbe 1 : 10.000 und 1 : 20.000. (Auf Ihrem Bildschirm werden die Maßstäbe nicht richtig widergegeben, das Größenverhältnis 1 zu 2 zu 4 wird aber richtig angezeigt.)

Um die Karten lesen zu können müssen sie kartografisch generalisiert werden. Die Bearbeiterin oder der Bearbeiter vereinfacht in einem interaktiven Prozess die Karteninhalte für den jeweiligen Maßstab und Nutzungszweck.

Beispielhafte grafische Darstellung der Vorgänge Vereinfachen, Vergrößern, Verdrängen, Zusammenfassen, Auswählen, Klassifizieren und Bewerten; Quelle: Günter Hake: Kartographie I, 5. Auflage, de Gruyter, Berlin 1975

Dabei wendet sie oder er beim Entwurf der Karte einen oder mehrere Prozesse aus der hier gezeigten Übersicht auf jedes einzelne Kartenobjekt an. Für manche Prozesse der Generalisierung gibt es auch automatisierte Verfahren, die zum Beispiel bei der Herstellung topografischer Karten verwendet werden.

Beispiel aus der Krefelder Stadtmitte Beispiel aus der Krefelder Innenstadt Beispiel aus der Krefelder Innenstadt

Die Abbildungen zeigen den selben Ausschnitt aus dem Stadtgebiet wie oben, diesmal auf drei verschiedenen Karten: wieder der Amtlichen Basiskarte im Maßstab 1 : 5.000, danach der Innenstadtkarte Krefeld im Maßstab 1 : 10.000 und der Stadtkarte Krefeld im Maßstab 1 : 20.000. Je kleiner der Maßstab wird, je größer also die Maßstabszahl ist (im Beispiel 5.000, 10.000 und 20.000), desto stärker vereinfacht und ausgedünnt wird das ursprüngliche Kartenbild. Dafür kann ein größeres Gebiet auf der gleichen Bildschirm- oder Papierfläche dargestellt werden. Bedeutende Objekte, wie die Straßen und wichtigen Gebäude werden hervorgehoben, während die Bebauung und die anderen Flächen mit kleiner werdendem Maßstab immer stärker vereinfacht werden.

Eine topografische Karte, also eine Karte, die die Beschaffenheit der Erdoberfläche zeigt, muss weniger stark generalisiert werden als ein Stadtplan oder eine Straßenkarte im gleichen Maßstab, in denen vorrangig das Straßennetz in gut lesbarer Form zu finden ist. Dagegen werden in der Straßenkarte für den Verkehr unwichtige Objekte gar nicht oder nur sehr zurückhaltend dargestellt, Orte sind als Siedlungsumrisse zu erkennen und nur die wichtigsten Grenzen, etwa die der Länder, werden gezeigt. Eine physische Atlaskarte, die einen Staat oder einen Erdteil abbildet, weist stark vereinfachte Darstellungen der Gebirge, Ebenen, Gewässer und Staatsgrenzen auf. Hier wird nur eine Auswahl wichtiger Städte in Form von Kreis-Symbolen gezeigt und nur die wichtigsten Autobahnen sind als dünne Linien zu erkennen. Viele thematische Karten kommen mit stark vereinfachten Verwaltungsgrenzen aus, auf denen das Thema mit Hilfe von Flächenfarben oder Diagrammen präsentiert wird.

Mit dem Geoportal Krefeld können Sie die Veränderungen von einem Kartenwerk zum anderen beim Hinein- oder Herauszoomen verfolgen, zum Beispiel mit den "Aktuellen Topografischen Karten" in "Farbe" oder "Graustufen", zu finden im Menü "Themen" unter "Hintergrundkarten".

Tipps zum Kartenlesen

Ausführliche Hinweise zum Umgang mit Landkarten, insbesondere mit topografischen Karten, finden Sie auf Faltblättern des Landesamts für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Kartographie und des Bayerischen Landesamts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung.

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