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Nachhaltigkeit - was ist das?
Einführung
Der Begriff der Nachhaltigkeit stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft. Bei einer nachhaltigen Forstwirtschaft wird dem Wald nur so viel Holz entnommen, wie auch nachwachsen kann. Von der Ressource Holz kann der Begriff auf alle Ressourcen übertragen werden. Nachhaltigkeit beschränkt sich aber nicht auf natürliche Ressourcen wie Holz, Wasser, oder Edelmetalle, sondern betrachtet auch die menschlichen und wirtschaftlichen Ressourcen. Im Allgemeinen spricht man von ökologischer, sozialer und ökonomischer Nachhaltigkeit. Über die Zeit wurden verschiedene Modelle der Nachhaltigkeit entwickelt, wovon einige ausgewählte Modelle hier vorgestellt werden.
Drei Säulen-Modell und Vorrang-Modell
Bei einem internationalen Treffen der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen (UN) 1987 wurde im sogenannten Brundtland Bericht festgehalten, dass Nachhaltigkeit ökologische, soziale und ökonomische Dimensionen hat, die gemeinsam verfolgt werden müssen. In den folgenden Jahren entstand das sogenannte Drei Säulen-Modell, bei der die Nachhaltigkeit auf den drei Säulen Ökologie, Soziales und Ökonomie gegründet ist (siehe Bild 1). Das Modell wertet damit die drei Dimensionen als gleichwertig und impliziert, dass für das Erreichen der Nachhaltigkeit alle drei Dimensionen ausgeglichen gefördert werden müssen.
Im Gegensatz dazu steht das Vorrang-Modell. Dieses Modell sagt aus, dass die ökologische Nachhaltigkeit, also ein verantwortungsvoller Umgang mit unserer natürlichen Lebensgrundlage, Voraussetzung für die soziale und ökonomische Nachhaltigkeit ist.
Bild 1: Abbildung des Drei-Säulen-Modells und des Vorrag-Modells; Quelle: Felix Müller, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons
Ziele für Nachhaltige Entwicklung ̶ Sustainable Development Goals (SDGs)
Die Ziele für Nachhaltige Entwicklung oder auch Agenda 2030 genannt wurden 2015 von den Vereinten Nationen (UN) entwickelt. Die ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit werden in 17 Zielen formuliert, die bis 2030 in allen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen erreicht werden sollen. Die 17 Ziele sind in kompakter Form auf dem Bild 2 durch die 17 Kacheln dargestellt. Für jedes der Ziele wurden zudem konkrete Zielvorgaben formuliert - in Summe 169.
Bild 2: Abbildung der Ziele für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals - SDGs)
Die UN-Nachhaltigkeitsziele werden weltweit als Grundsätze zur nachhaltigen Entwicklung verwendet. Sowohl die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung als auch die des Landes NRW richten sich nach den Zielen für nachhaltige Entwicklung der UN. Die Strategien sind am Ende der Website verlinkt.
Donut-Ökonomie
Die Donut-Ökonomie ist zunächst eine wirtschaftswissenschaftliche Theorie der britischen Ökonomin Kate Raworth. Der Ursprungsgedanke ist, dass sowohl das Bruttoinlandsprodukt als Indikator (Messgröße) für den Wohlstand und als auch der Anstieg des Bruttoinlandsproduktes als Zielsetzung für ein modernes Wirtschafssystem nicht ausreichend sind. Stattdessen soll der Erfolg der Wirtschaft an anderen Größen gemessen werden, die die Lebensbedingungen von Menschen aktueller und zukünftiger Generationen vor Ort und weltweit wiedergeben.
Der Donut beschreibt bildlich einen Raum, in dem das Leben für die Menschen sicher und gerecht ist. Er ist nach außen abgegrenzt durch die planetaren Grenzen (ökologische Decke). Dabei handelt es sich um neun ökologische Größen, wie den Klimawandel, den Verlust der Biodiversität oder den Süßwasservorrat, die nicht überschritten werden dürfen, um unsere Lebensgrundlage langfristig zu sichern.
Zeitgleich braucht der Mensch, um im sicheren und gerechten Raum zu leben, ein gesellschaftliches Fundament. Dieses gesellschaftliche Fundament, wie z.B. ausreichend Nahrung, Energieversorgung, Bildung und Arbeit, darf nicht unterschritten werden und bildet somit die Untergrenze des sicheren und gerechten Raums und somit des „Donuts".
Das Donut-Ökonomie ist eine noch recht junge Theorie, die unter anderem aufgrund der bildlichen Zusammenführung sozialer und ökologischer Ziele Anklang findet.
Bild 3: Darstellung der Donut-Ökonomie nach Kate Raworth auf deutsch. Quelle: Apfelsamen, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons
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