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Einführung und Implementierung des Energiemanagementsystems

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Erfolgreicher Klimaschutz des Zentralen Gebäudemanagements der Stadt Krefeld
  • Einführung und Implementierung eines Energiemanagementsystems: NRW.Energy4Cimate unterstützt mit dem kostenlosen Online-Tool Kom.EMS.
  • Förderprogramm der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI): Zwei Energiemanager und zwei externe Kom.EMS-Coaches für das Zentrale Gebäudemanagement der Stadt Krefeld.
  • Vorreiterrolle: Die Stadt Krefeld ist offiziell in den Zertifizierungsprozess "Kom.EMS" als dritte und größte Kommune in ganz NRW gestartet.
  • Senkung von Verbräuchen, Kosten und CO2 Emissionen: Durch Energie-Monitoring und -Controlling für verbrauchintensive Liegenschaften inkl. Identifikation von Einsparpotenzialen.

Die Bundesregierung will bis 2045 klimaneutral sein. Das bedeutet auch für alle Kommunen: Es dürfen nur noch so viele Treibhausgase emittiert werden, wie durch Einbindung wieder abgebaut werden können. Viele Kommunen in NRW haben sich noch ambitioniertere Ziele gesetzt, wie die Stadt Krefeld, die bereits 2035 Klimaneutralität anstrebt. Zentraler Baustein auf diesem Weg ist die Senkung der CO2-Emissionen der kommunalen Liegenschaften. Aktuell können Kommunen sowohl finanzielle Hilfen als auch verschiedene Beratungs- und Austauschformate nutzen.

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Aufgaben und Effekte eines kommunalen Energiemanagementsystems

Ziel eines kommunalen Energiemanagementsystems ist es, alle relevanten verwaltungsinternen Prozesse so zu gestalten, dass der Energieverbrauch kommunaler Einrichtungen dauerhaft minimiert wird. Zu den Hauptaufgaben gehören die kontinuierliche Verbrauchserfassung und -auswertung zur Identifizierung von Energieeinsparpotenzialen sowie die kontinuierliche Überwachung des Anlagenbetriebs für die frühzeitige Erfassung von Mängeln und die Sicherstellung einer bedarfsorientierten Steuerung der Anlagentechnik. Darüber hinaus ist die Planung und Umsetzung von organisatorischen und (nicht) investiven Energiesparmaßnahmen, die Definition von Zielen, Zuständigkeiten, Abläufen und Ressourcen sowie die kontinuierliche Erfolgskontrolle und Prozessoptimierung essenziell.

Die Haupteffekte des kommunalen Energiemanagementsystems sind die Senkung der Energieverbräuche und -kosten kommunaler Liegenschaften bis zu 20 %, die direkte, dauerhafte Entlastung des kommunalen Haushalts sowie die Vorbildfunktion der Verwaltung beim Klimaschutz durch Senkung von CO2-Emissionen. Darüber hinaus sind die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben sowie die Synergieeffekte durch das Energiespar-Contracting (ESC) und die Anbindung der verbrauchsintensivsten Liegenschaften an die Gebäudeautomation maßgebend.

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NRW.Energy4Climate schult für das kostenfreie Online-Tool Kom.EMS und zeigt Möglichkeiten auf, wie man es in der Kommune erfolgreich implementiert.

„Häufig lassen sich bereits allein durch einen optimierten Anlagenbetrieb bis zu 20 Prozent des Energieverbrauches einsparen. Dafür ist es allerdings notwendig, die genauen Verbräuche der eigenen Liegenschaften zu kennen und langfristig verfolgen zu können. Die Grundlage bildet die systematische Einführung und Verstetigung eines kommunalen Energiemanagementsystems" sagt Maria Pantiou, Fachexpertin für den kommunalen Klimaschutz bei NRW.Energy4Cimate. Dafür stellt die Landesgesellschaft den NRW-Kommunen das Online-Tool Kom.EMS kostenlos zur Verfügung, das von den Energieagenturen Baden-Württemberg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gemeinsam entwickelt wurde. Die Zertifizierungsmaßnahme Kom.EMS ist das kommunale Pendant zur DIN EN ISO 50001. Kommunen können sich durch Kom.EMS zertifizieren und damit öffentlichkeitswirksam auszeichnen lassen. Genauere Informationen finden Sie unter Klimaschutz-Planer & Kom.EMS - NRW.Energy4Climate.

„Abgesehen von den offensichtlichen Vorteilen, die ein Energiemanagementsystem bringt - ein optimierter Betrieb, Kosten- und Emissionsreduktion - bildet es eine gute Grundlage für die systematische Erfassung der Energieverbräuche. Dies ist mit Blick auf die anstehende Umsetzung des Energieeffizienzgesetzes auf Landesebene besonders interessant, da dadurch viele relevante Daten bereits erfasst werden können" ergänzt Pantiou.

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Nationale Klimaschutzinitiative: Kommunen können sich Energiemanager und Energiemanagerinnen und Coaching fördern lassen

Förderlogo Bundesministerium Wirtschaft und Klimaschutz und Nationale Klimaschutz Initiative

Förderlogo Bundesministerium Wirtschaft und Klimaschutz und Nationale Klimaschutz Initiative

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.

In NRW sind bereits 106 Kommunen und Institutionen für Kom.EMS registriert und es werden stetig mehr. „Viele Kommunen haben Interesse, verfügen aber nicht über die notwendigen personellen Ressourcen", sagt Pantiou. Dafür gibt es Abhilfe: Im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative werden neben der Software auch Personalstellen für kommunale Energiemanager und Energiemanagerinnen gefördert sowie eine Unterstützung durch externe Kom.EMS-Coaches. Eine Stadt, die umfassend von diesen Rahmenbedingungen Gebrauch gemacht hat, ist Krefeld.

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Energiemanager und Fördermittel für das Zentrale Gebäudemanagement der Stadt Krefeld

Mithilfe von Fördermitteln hat sich die Stadt sowohl zwei Energiemanager als auch zwei externe Kom.EMS-Coaches fördern lassen. In Krefeld startete die Einführung der Zertifizierungsmaßnahme und Implementierung des Energiemanagementsystems mit der Einstellung der beiden Energiemanager Nils Robin Eßer und Leon Heß am 27.09.2023. Es geht in Krefeld um rund 232 städtische Liegenschaften mit circa 732 Gebäuden, zu denen an die 460 angemietete Gebäude hinzukommen.

„Mit dem Konzept 'KrefeldKlimaNeutral 2035' nehmen wir eine Vorreiterrolle ein und setzen uns das ambitionierte Ziel, bereits zehn Jahre vor der Bundesregierung die Treibhausgasneutralität zu erreichen. Die Implementierung eines Energiemanagementsystems nach Kom.EMS, der kommunalen Adaption der DIN EN ISO 50001, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Dieses System ermöglicht es uns, unsere ambitionierten Klimaschutzziele durch klare Strategien und den Einsatz fortschrittlicher Lösungen effektiv, nachhaltig und schrittweise zu realisieren", sagt Nils Robin Eßer, Energiemanager ZGM Krefeld.

„Durch den Zertifizierungsprozess nach Kom.EMS wird ein umfassendes Rahmenwerk bereitgestellt, das nicht nur die kontinuierliche Energieeinsparung und dauerhafte Minimierung der THG-Emissionen kommunaler Einrichtungen fördert, sondern auch die Effizienz unserer Verwaltung durch klare Zielvorgaben, Zuständigkeiten und Prozessabläufe maßgeblich steigert. Dieser Schritt ist für uns von großer Bedeutung, da er es uns ermöglicht, nicht nur den bestehenden Standards zu entsprechen, sondern auch in den Bereichen kommunale Energieeffizienz und Klimaschutz eine Vorbildfunktion einzunehmen", sagt Leon Heß, Energiemanager ZGM Krefeld.

Moritz Becker ist neben Aron Teermann einer der beiden Coaches in Krefeld und ergänzt: „Wir als Kom.EMS-Coaches bringen zusätzliche strategische und technische Expertise und damit Sicherheit in das Projekt. So kann ein Managementsystem eingeführt werden, welches die Kommune im Anschluss selbstständig fortführen kann".

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Einführung und Implementierung des Energiemanagementsystems des Zentralen Gebäudemanagements der Stadt Krefeld im Überblick
 
  
Titel des VorhabensKSI: Einrichtung und Implementierung eines Energiemanagements für die Stadt Krefeld
Laufzeit des Vorhabens01.08.2023 bis 31.07.2026
Beteiligte PartnerNRW.Energy4Climate GmbH
Green Navigation GmbH
Förderkennzeichen67K25179
Ziel und Inhalt des Vorhabens

Ziel der Teilnahme an der Zertifizierungsmaßnahme zu einem kommunalen Energiemanagement ist es, dass durch optimierte Betriebsführung und zielgerichtete Verbesserungen die Energieverbräuche kommunaler Einrichtungen dauerhaft minimiert werden. Durch die kontinuierliche Energieeinsparung werden auch die THG-Emissionen kommunaler Einrichtungen dauerhaft minimiert.

Die Teilnahme am kommunalen Energiemanagementsystem (Kom.EMS) entspricht der Maßnahme KO-1a „Fortentwicklung des Energiemanagements und Einführung eines Energiemanagementsystems (EnMS) nach bzw. in Anlehnung an ISO 50001 für alle städtischen Liegenschaften (Verbrauchscontrolling, Betriebsoptimierung, geringinvestive Maßnahmen, Nutzerschulungen)" des integrierten Klimaschutzkonzeptes „KrefeldKlima 2030". Die Teilnahme am kommunalen Energiemanagementsystem ist ein wichtiger Baustein zur Reduzierung von kommunalen THG-Emissionen und trägt zur Erreichung der Klimaneutralität in Krefeld bei.

Aktueller Stand

Die Auftaktveranstaltung zusammen mit den Energiecoaches und der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate (Frau Pantiou) hat am 05.02.2024 stattgefunden. Die Stadt Krefeld ist offiziell in den Zertifizierungsprozess "Kom.EMS" als dritte und größte Kommune in ganz NRW gestartet und nimmt somit für die größeren Städte in NRW eine wichtige Vorreiterrolle ein.

Im deutschlandweiten Vergleich liegt Krefeld in der Größenordnung über 225.000 Einwohner an fünfter Stelle neben dem baden-württembergischen Landkreis Ludwigsburg, der Universitätsstadt Mannheim, dem Landkreis Konstanz und dem Landkreis Rastatt (Kommunales Energiemanagement-System).

Zertifizierungsprozess

Nordrhein-Westfalen

Stadt Krefeld / im Prozess / 227.050
Moers / im Prozess / 105.00
Hemer / im Prozess / 33.863
Hiddenhausen / im Prozess / 19.924

Im nächsten Schritt werden durch das Energie-Monitoring und -Controlling für verbrauchintensive Liegenschaften Einsparpotenziale identifiziert und Energiesparmaßnahmen definiert, um im Anschluss Verbräuche, Kosten und CO2 Emissionen zu senken. Aktuell werden hierfür geeignete Gebäude priorisiert. Es wird mit Gebäuden begonnen, die in Summe 30 % des Gesamtwärmeverbrauchs ausmachen.

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