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2022 als investitionsstärkstes Jahr in „Krefeld macht Schule“

Veröffentlicht am: 23.09.2022

Rachid Jaghou, Leiter Zentrales Gebäudemanagement, Konrektorin Verena Pesch, Schulleiterin Kerstin Kurzke und Oberbürgermeister Frank Meyer (von links) vor dem Erweiterungsbau am Fungendonk. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Rachid Jaghou, Leiter Zentrales Gebäudemanagement, Konrektorin Verena Pesch, Schulleiterin Kerstin Kurzke und Oberbürgermeister Frank Meyer (von links) vor dem Erweiterungsbau am Fungendonk. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

130 Millionen Euro wurden seit 2018 investiert, 66 Millionen davon in 2022

Mehr als 290 Sanierungen von Klassenräumen und Räumlichkeiten für den Offenen Ganztag (OGS), 43 Sanierungen von Sanitäranlagen, 13 Modernisierungen von naturwissenschaftlichen Unterrichts- oder Vorbereitungsräumen, mehr als 130 Innenraumsanierungen von zum Beispiel Büros, Fluren oder Aulen, acht Schulerweiterungen und Neubauten sowie diverse kleinere Sanierungsprojekte. Als Oberbürgermeister Frank Meyer im Jahr 2018 das Programm „Krefeld macht Schule" vorstellte, versprach die Stadtspitze, den Sanierungsstau an Krefelder Schulen aktiv anzugehen. Rund 130 Millionen Euro sind seither investiert worden. Mit einer Investition von 66 Millionen ist 2022 das investitionsstärkste Jahr des gesamten Programms. „Vor einigen Jahren haben wir die Schulen als klaren Schwerpunkt unseres Handelns benannt und das umfassende Sanierungspaket mit konkreten Zahlen und Plänen hinterlegt", sagt der Oberbürgermeister. „Heute sind wir auf einem guten Weg, das zeigt die Bilanz. Allein in diesem Jahr sollen fast 66 Millionen Euro in unsere Schulen fließen - und damit in Bildung und die Zukunft unserer Kinder. Ich bin sicher: Das ist gut angelegtes Geld." Trotz des angespannten Weltmarkts, der Baukostensteigerungen und Fachkräftemangel hervorruft und auch in Krefeld immer wieder für Projektverzögerungen sorgt, befindet sich das Zentrale Gebäudemanagement (ZGM) in einem zuverlässigen Prozess.

150 Millionen Euro stehen insgesamt zur Verfügung

Mit Beginn von „Krefeld macht Schule" wurden im Haushalt der Stadt Krefeld für den Zeitraum von 2018 bis 2022 insgesamt knapp 150 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Davon sind 30 Millionen Euro über das Förderprogramm „Gute Schule2020" abgebildet sowie 20 Millionen Euro im Rahmen des Kommunalinvestitionsförderungsgesetztes Nordrhein-Westfalen. Grundlage für die Investitionen ist eine Liste mit 1.000 Maßnahmen, die neben den Wünschen der Schulen zum großen Teil aus baulichen Notwendigkeiten der Unterhaltung, Sanierung, Verkehrssicherung oder energetischen Optimierung der städtischen Immobilien resultieren. Die Maßnahmenliste ist nicht statisch, sondern wird in einem permanenten und dynamischen Abstimmungsprozess stetig ergänzt und überprüft, versprechen Schulverwaltung und ZGM. Denn Prioritäten verschieben sich, neue oder akute Bedarfe entstehen, Synergien werden geschaffen und Rahmenbedingungen verändern sich. Alleine im Kalenderjahr 2022 befinden sich knapp 250 Punkte der Liste in der Umsetzung.

Zwei Neubauten sind an der Gesamtschule Oppum entstanden. Der Umbau und die Modernisierung des Bestandsgebäude laufen auf Hochtouren.  Foto: Stadt Krefeld, ZGM
Zwei Neubauten sind an der Gesamtschule Oppum entstanden. Der Umbau und die Modernisierung des Bestandsgebäude laufen auf Hochtouren.
Foto: Stadt Krefeld, ZGM

Erweiterung Gesamtschule Oppum

Im Prozess ist zum Beispiel die umfangreiche Sanierung und Erweiterung der Gesamtschule Oppum. Bereits im Jahr 2020 wurde die Schule durch den Neubau eines Werkstattgebäudes erweitert. Rund ein Jahr später ging ein weiterer Neubau mit insgesamt 20 Klassen- und Nebenräumen, Aufenthalts- sowie Büro- und Verwaltungsräumen inklusive Aula mit Bühne, Mensa und Selbstlernzentrum in den Betrieb. Auch die Sanierungen der Bauteile B und C sind bereits abgeschlossen. Der Umbau und die Modernisierung des großen Bestandsgebäudes, Bauteil A, laufen auf Hochtouren. Das Projekt wird voraussichtlich im März abgeschlossen sein.

Robert-Jungk-Gesamtschule und Geschwister-Scholl-Grundschule

Schon abgeschlossen ist die Erweiterung der Robert-Jungk-Gesamtschule. Hier ist ein Oberstufentrakt für rund 9,1 Millionen Euro entstanden, der im Frühjahr 2021 eröffnet wurde. Die Kosten wurden komplett über Fördergelder refinanziert. Ungefähr zeitgleich wurde der Erweiterungsbau der Geschwister-Scholl-Grundschule in Betrieb genommen. Er erhält Klassenzimmer sowie eine Mensa und einen Verwaltungstrakt. Die Kosten lagen bei 6,5 Millionen Euro. 4,2 Millionen wurden durch Fördergelder getragen. Beendet ist auch die Schulerweiterung an der Regenbogenschule. Die Grundschule wurde um einen Anbau mit elf Klassen- und drei Inklusionsräumen erweitert. Die Inbetriebnahme erfolgte bereits 2021. Die Projektkosten lagen bei rund 5,1 Millionen Euro und wurden komplett über Fördergelder getragen. Nach der noch anstehenden Sanierung eines älteren Gebäudeteils wird die Schule zu einer vollen Dreizügigkeit ausgebaut sein und eine bis zu hundertprozentige Ganztagsbetreuung ermöglichen können.

Die Prinz-Ferdinand-Schule wird im Moment im Rahmen der Nachhaltigkeitskriterien der Stadt saniert.  Visualisierung: Stadt Krefeld, Zentrales Gebäudemanagement
Die Prinz-Ferdinand-Schule wird im Moment im Rahmen der Nachhaltigkeitskriterien der Stadt saniert.
Visualisierung: Stadt Krefeld, Zentrales Gebäudemanagement

Erweiterung der ehemaligen Hauptschule Prinz-Ferdinand-Straße

Zu den Schulerweiterungsprojekten zählen ebenfalls der Umbau und die Erweiterung der ehemaligen Hauptschule Prinz-Ferdinand-Straße zu einer Grundschule sowie das „Haus der Bildung" und die Interimsschule an der Westparkstraße. „Zuletzt mussten wir leider berichten, dass sich die drei Projekte aufgrund der angespannten Lage im weltweiten Baubereich verzögern," bedauert ZGM-Leiter Rachid Jaghou. „Das ist ein Zustand, mit dem jede Kommune und jedes Unternehmen mit einem Bauvorhaben zu kämpfen hat. Damit müssen wir umgehen und das wird uns auch in Zukunft begleiten." Die ehemalige Hauptschule Prinz-Ferdinand-Straße wird kernsaniert, modernisiert und aufgestockt. Die Altpavillons und der Toilettentrakt werden abgebrochen und eine neue, dreizügige Grundschule inklusive Mensa errichtet. Die Kostenplanung für die Prinz-Ferdinand-Schule liegt bei rund 15,4 Millionen Euro. Das Gebäude wird Ende des Jahres bezugsfertig.

Planerische Ansicht vom Haus der Bildung. Foto: Stadt Krefeld, Presse und KommunikationPlanerische Ansicht vom Haus der Bildung.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

"Haus der Bildung"

Das „Haus der Bildung" ist eines der größten Projekte im Rahmen von „Krefeld macht Schule". Neugebaut wird eine dreizügige Grundschule, eine sechsgruppige Kita, ein Familienzentrum, eine Kindertagespflege, eine Sporthalle mit Gymnastikraum und eine Tiefgarage. „An dieser Stelle reden wir nicht nur über bauliche Hardware", betont Stadtdirektor und Bildungsdezernent Markus Schön. „Vielmehr steckt die Verwaltung gemeinsam mit den Partnern aus der Schul- und Jugendhilfewelt viel Energie, Kreativität und Ressourcen in die frühzeitige Vorbereitung und Abstimmung innovativer pädagogischer und struktureller Konzepte zur Wegbereitung bestmöglicher Zukunftschancen unserer Krefelder Kinder." Die Kostenplanung für das Haus der Bildung liegt bei rund 50 Millionen Euro. Die europaweite Ausschreibung verlief erfolglos - es wurde kein Angebot abgegeben, sodass eine Neuausschreibung stattfinden musste. Das führt zu einer Projektverschiebung von bis zu sechs Monaten. Die Abbrucharbeiten sind nun für Februar 2023 terminiert.

ZGM-Projektleiterin Vera Fuchs hat den Bau der Interimsschule an der Westparkstraße begleitet.  Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann
ZGM-Projektleiterin Vera Fuchs hat den Bau der Interimsschule an der Westparkstraße begleitet.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann

Interimsschule

Ein zweigeschossiger Neubau an der Westparkstraße wird die Interimsschule. Sie ist als Übergangsschule geplant, bis das Haus der Bildung fertiggestellt sein wird und schafft schon kurzfristig Kapazitäten. Die Fertigstellung ist für Anfang Februar vorgesehen. Die geplanten Kosten betragen 4,8 Millionen Euro. Die ersten beiden Schulklassen der Grundschule sind aktuell in einem Nebengebäude der Volkshochschule an der Gartenstraße untergebracht und können bis zur Bezugsfähigkeit des neuen Schulgebäudes Westparkstraße dort weiter unterrichtet werden. Die Erweiterung der katholischen Sollbrüggen-Grundschule ist bereits seit dem Sommer letzten Jahres abgeschlossen. Diese wurde mit einem Anbau zur Vierzügigkeit ausgebaut und um einen hundertprozentigen Ganztag erweitert. Die Kosten von 5,2 Millionen Euro wurden ebenfalls über Fördergelder abgedeckt.

24 Grundschulklassen und 600 Schulplätze konnten geschaffen wurden

Die steigenden Schülerzahlen gerade für den Grundschul-Bereich fordern die Stadtverwaltung besonders. 24 Grundschulklassen und damit rund 600 Schulplätze konnten durch Baumaßnahmen trotz Herausforderungen in der Baubranche und unter erschwerten Bedingungen durch die Pandemie in den vergangenen vier Jahren im Primarbereich geschaffen werden. Auch die Schulleitungen und Lehrerschaften sind ein wichtiger Teil dieses Prozesses: Immer wieder rücken sie während Bauphasen zusammen, finden kreative Lösungen oder gehen übergangsweise Kompromisse ein.

Bestandssanierungen zu Beiepiel an der Gesamtschule Kaiserplatz oder am MSM Gymnasium

Nicht nur Neubauten wurden im Rahmen von „Krefeld macht Schule" bislang umgesetzt, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerschaften profitieren gleichermaßen von Sanierungen. Für 1,2 Millionen Euro wurde das Lehrerzimmer der Gesamtschule Kaiserplatz durch einen eingeschossigen Anbau im Innenhof des Gebäudes erweitert. Moderne Chemie-Räume entstanden zum Beispiel am Schulzentrum Horkesgath, am Moltke und am Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium und insgesamt 43 Sanitäranlagen wurden - zum Beispiel an der Gesamtschule Kaiserplatz oder an der Edith-Stein-Schule - saniert.

Auch die Digitalisierung der Schulen befindet sich im Prozess. Die WLAN-Ausrüstung an den Schulen ist abgeschlossen. Es wurden fast 1.000 WLAN Access Points installiert. „Wir haben außerdem alle Schulen zumindest mit Übergangslösungen an das Breitband angebunden", erklärt Jürgen Maas, Fachbereichsleiter Schule, Pädagogischer und Psychologischer Dienst der Stadt Krefeld. „Voraussichtlich zum Jahreswechsel werden wir dann noch einmal einen nächsten großen Schritt gehen." Dann nämlich werden zehn Schulen an das Glasfasernetz angeschlossen sein. Zahlreiche weitere sollen im Laufe des Jahres 2023 folgen.

So viele Liegenschaften gehören der Stadt Krefeld

Insgesamt befinden sich 235 Liegenschaften mit 753 Gebäuden (Stand 2020) im Besitz der Stadt Krefeld. Mit 355 Gebäuden und 69 Liegenschaften bilden die Schulen mit 59 Prozent den größten Anteil. Die Summe der durch das ZGM zu betreuenden Grundflächen der Schulen beträgt mehr als 380.000 Quadratmeter. Die Grundschulen haben mit rund 92.000 Quadratmetern den größten Flächenanteil, dicht gefolgt von Gymnasien mit knapp 89.000 Quadratmetern.

Weitere Beiträge aus dem Nachrichtenarchiv zur Arbeit des Zentralen Gebäudemanagements:

Digitalisierung: Bis Jahresende sind 43 Schulstandorte am Netz
Die Stadt Krefeld treibt die Digitalisierung der Schulen weiter voran. Bis zum Jahresende werden 43 Standorte komplett für schnelles Internet ausgerüstet sein. Mit Hilfe des Förderprogramms “DigitalPakt“ des Bundes sollen am Ende insgesamt 68 Krefelder Schulen digital fit gemacht werden.
Symbolbild Digitalisierung. Bild: pixabay
Neue Gesamtschule am Botanischen Garten ist endgültig fertig
Die neue Gesamtschule am Botanischen Garten in Oppum ist endgültig fertiggestellt. Das Zentrale Gebäudemanagement (ZGM) konnte das Objekt nach Umbau und Erweiterung zum Beginn des neuen Schuljahres 2023/24 an die Schulgemeinschaft übergeben.
Die neue Gesamtschule am Botanischen Garten in Oppum ist endgültig fertiggestellt. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Stadt Krefeld will 174 Dächer auf Eignung für Photovoltaik prüfen
Die Stadt Krefeld will die Dachflächen von 174 städtischen Liegenschaften auf ihr Potenzial für Photovoltaik prüfen. Die dafür nötigen Machbarkeitsstudien werden durch eine Zuwendung in Millionenhöhe über das Landesprogramm „progres.nrw“ im Bereich Klimaschutztechnik ermöglicht.
Eine Photovoltaikanlage auf der Prinz-Ferdinand-Schule.Bild: Stadt Krefeld, ZGM
Änderung der Förderrichtlinie "Städtebau" NRW trifft auch Krefeld
Mit der Bekanntmachung einer neuen Förderrichtlinie Anfang Juli ist nun klar: Der durch die Stadt und den Freischwimmer-Verein vorbereitete Projektantrag wird im Programmjahr 2024 keine Fördermittel durch das Ministerium erhalten. Die Stadt setzt nun auf eine neue Fördermöglichkeit von Seiten des Bundes.
Blick ins alte Stadtbad.Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, L. Strücken
Viele Fortschritte in der Grotenburg vor Start der neuen Fußballsaison
Bis Ende des Jahres 2023 soll nach aktuellem Stand eine Vollauslastung des Grotenburg-Stadions mit 10.000 Plätzen möglich sein. Im kommenden Jahr werden die Flutlichter erneuert, die Masten bleiben zwar, werden aber neu lackiert, und es wird LED-Beleuchtung installiert.
Sicht auf das Spielfeld der Grotenburg von der Tribüne aus. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof