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Angebote der Beschäftigungsförderung mit 24.000 Teilnehmenden

Veröffentlicht am: 12.12.2024

Symbolbild Digitalisierung. Bild: pixabay
Symbolbild. Bild: pixabay

Rund 24.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben im Jahr 2023 von den Angeboten der Kommunalen Zentralstelle für Beschäftigungsförderung der Stadt Krefeld profitiert. Die meisten von ihnen, etwa 21.700, haben dabei an den insgesamt 1.351 Gruppenangeboten mitgewirkt. Diese umfassten schwerpunktmäßig die Aktivierung der Selbsthilfekompetenz, Elternarbeit, soziale Lerntrainings sowie Kultur-, Sport- und Freizeitpädagogik. Weitere 2.100 Personen hat die städtische Abteilung im Fachbereich Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung über die Einzelfallhilfe begleitet.

Eine weitere Zahl untermauert die Bedeutung der beschäftigungsfördernden Instrumente: Die Summe der Erträge aus wertschöpfenden Maßnahmen beziffert sich in 2023 auf 2,4 Millionen Euro. Dieser Wert setzt sich unter anderem aus der Arbeitsleistung durch sogenannte 16i-Kräfte, der Einsparung von 4.180 Einheiten „Hilfen zur Erziehung" und den selbst kreierten Gruppenangeboten zusammen. Insgesamt standen 2023 sieben Millionen Euro Ausgaben fast vier Millionen Euro an Fördermitteln von Bund, Land, Jobcenter und weiteren Institutionen gegenüber. Diese Zahlen gehen aus dem zuletzt vorgestellten Sachstandsbericht der Kommunalen Zentralstelle für Beschäftigungsförderung für das vergangene Jahr hervor.

Mischung aus Einzelfallhilfe und Gruppenangeboten ein „Erfolgsmodell"

„Hinter all den Kennzahlen steht die tägliche Arbeit, die Menschen in sozialer, schulischer und beruflicher Hinsicht stabilisieren und folglich eine Perspektive schaffen soll. Das übergeordnete Ziel ist es, Personen mit multiplen Problemlagen zu aktivieren und nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dies wirkt letztlich auch positiv auf die Entwicklung der Kinder und Familien. Mit Blick auf den jetzt veröffentlichen Sachstandsbericht lässt sich besonders herausstellen, dass die Mischung aus Einzelfallhilfe und Gruppenangeboten sich längst als echtes Erfolgsmodell etabliert hat", sagt Abteilungsleiter Guido Trappmann.

Die Angebote der Kommunalen Zentralstelle für Beschäftigungsförderung gliedern sich in die drei Bereiche Jugendsozialarbeit, Beschäftigungsförderung sowie fachliche Begleitung und koordinierende Aufgaben. Die Abteilung umschließt auch die kommunale Schulsozialarbeit. Derzeit verfügt sie über 38 Stellen, wovon sich 21 auf Grundschulen und 17 auf die weiterführenden Schulen verteilen. Regelmäßig befassen sich die Schulsozialarbeitenden mit Schulangst oder -verweigerung. Um diesem Problem weiter entgegenzutreten, hat sich 2023 die Clearingstelle Schulabsentismus gegründet. Die Zentralstelle für Beschäftigungsförderung koordiniert diesen Zusammenschluss. Alle vier Wochen ermöglicht ein interdisziplinäres Team dem pädagogischen Schulpersonal in Krefeld eine sogenannte kollegiale Fachberatung. Sie beschäftigt sich dabei mit besonders schweren Fällen von Schulverweigerung.

Gezielte Arbeit in Krefelder Sozialräumen

Einen wesentlichen Anteil an der Beschäftigungsförderung haben langjährig angesetzte Förderprojekte, die sich aus Mitteln des Bundes und des Europäischen Sozialfonds (ESF) finanzieren. Das Ziel: Die hier geebneten Strukturen sollen sich dauerhaft und einst auch ohne aktive Projektbegleitung verstetigen. 2023 verwirklichte die Krefelder Zentralstelle für Beschäftigungsförderung die Projekte Jugend stärken, Wir im Quartier Plus sowie Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier (BIWAQ) auf kommunaler Ebene.

Die Programme setzen gezielt in Krefelder Sozialräumen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf an und gewährleisten niedrigschwellige Einzelfallhilfe sowie diverse Gruppenangebote. Im Rahmen dieser Projekte ist in Krefeld ein engmaschiges Netzwerk unter anderem mit dem Fachbereich Migration und Integration, dem Jobcenter, der Arbeitsagentur, Schulen, Kitas und Familienzentren entstanden. Sie bilden eine rechtskreisübergreifende Steuerungsgruppe, die ihre Arbeit in regelmäßigen „Runden Tischen" abgleicht.

Beschäftigungsförderung seit 1998 im Jugendamt angesiedelt

Die Beschäftigungsförderung ist in Krefeld seit 1998 im Jugendamt angesiedelt. Diese Konstellation ist ungewöhnlich und deutschlandweit einmalig. Das Krefelder Modell fußt auf dem Grundsatz, Jugendhilfe und Familien zusammenhängend im Gesamtkontext zu betrachten. „Die Kommunale Zentralstelle für Beschäftigungsförderung kombiniert Maßnahmen und Instrumente der Kinder- und Jugendhilfe sinnvoll mit denen aus der Beschäftigungsförderung. Somit wird das ganze Familiensystem aus einer 360-Grad-Perspektive betrachtet. Ein wesentliches Ziel dabei ist, Orientierung und Stabilität für ganze Familien zu schaffen", sagt Sonja Pommeranz, Leiterin des Fachbereichs Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung.