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Auswertung für „Lernraum Kölner Straße“ vorgestellt

Veröffentlicht am: 13.12.2023

Mobile Sitz- und Grünelemente, Fahrradständer und Gastroflächen - die Kölner Straße im Fischelner Ortskern fungiert im Moment als Lernraum. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann
Mobile Sitz- und Grünelemente, Fahrradständer und Gastroflächen.
Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann

Die Stadtmöbel werden noch bis ins Frühjahr in Fischeln stehen und danach in die Innenstadt umziehen

Seit Anfang Juni verschönern große modulare Stadtmöbel den Ortskern in Krefeld-Fischeln. Die Parklets sind Teil des „Lernraum Kölner Straße", der durch eine dreiteilige Passagenbefragung begleitet wurde. Nun stellt die Stadtverwaltung die Auswertung vor. Diese soll als Grundlage dienen, um den Stadtteil perspektivisch auch städtebaulich zu entwickeln. Die Stadtmöbel werden noch bis ins Frühjahr in Fischeln stehen und danach in die Innenstadt umziehen.

Insgesamt hatte die Stadt elf Holzinseln zwischen dem Fischelner Rathaus und der Straße Hees aufgestellt. Dazu gehörten drei Radständer, eine Palette für Außengastronomie sowie sieben Sitzgelegenheiten mit Begrünung. Bereits vor der Aufstellung der Stadtmöbel wurde eine erste Passantenbefragung durchgeführt, zwei weitere folgten im Laufe des Projekts. Ziel war es, mit Fragen zur Parksituation, zur Aufenthaltsqualität und zum Aufenthaltsverhalten der Passanten ein umfangreiches Meinungsbild zu erhalten und mögliche Entwicklungen festzustellen. Im gesamtem Zeitraum beteiligten sich rund 330 Teilnehmende.

Insgesamt bildet die Evaluation ein positives Resümee zum „Lernraum Kölner Straße" ab. Das Aufstellen der Parklets hat zu einer Verteilung des Autoparkens auf Marienplatz, Hafelsstraße und auf weitere Seitenstraßen geführt. Die Suchdauer für einen Parkplatz ist dabei während des Versuchszeitraums gleichgeblieben - obwohl die Holzelemente einige Parkplätze ersetzen. Zwar zogen durch die Parklets insgesamt drei Radabstellanlagen ins Straßenbild ein, grundsätzlich äußerten die Passanten aber dennoch einen höheren Bedarf an Fahrradabstellplätzen. Positiv fällt auf, dass die Fischelner das Aufstellen der Parklets als zusätzlichen Grund empfinden, um den Ortskern zu besuchen. Wurden vor dem Lernraum in erster Linie das Erledigen von Einkäufen oder die Inanspruchnahme von Dienstleistungen als Hauptgrund für einen Besuch auf der Kölner Straße angegeben, hat durch das Aufstellen der Stadtmöbel auch der Wunsch nach Aufenthalt und Verweilen zugenommen. Ebenso positiv zeigt sich die Wahrnehmung der Aufenthaltsqualität: In den drei Umfragen haben sich die Ergebnisse hier stetig verbessert. Gleichzeitig zeigt die Befragung auch, dass hier noch Entwicklungspotenzial liegt: Die Befragten wünschen sich mehr Grün und weitere Sitzgelegenheit sowie mehr Sicherheit und Barrierefreiheit. Zudem werden für eine verbesserte Aufenthaltsqualität insbesondere auch Einschränkungen des Pkw-Verkehrs sowie dessen Auswirkungen, wie Lärm und Abgase, gefordert.

Lernraum ist ein Baustein des „Integrierten Handlungskonzeptes Fischeln"

Die Ergebnisse des Pilotprojektes sollen nun in die langfristige, städtebauliche Entwicklung des Fischelner Stadtzentrums einfließen. Der Lernraum ist ein Baustein des „Integrierten Handlungskonzeptes Fischeln", das im Sommer dieses Jahres durch den Krefelder Rat beschlossen wurde. Anlass, um das Konzept auf den Weg zu bringen, waren zum einen die geplanten Siedlungserweiterungen im Süden des Stadtteils und die dadurch bedingten städtebaulichen Veränderungsbedarfe für den gesamten Stadtteil. Zum anderen weist der Stadtteil trotz hoher Wohnzufriedenheit und Identifikation mit dem Stadtteil städtebauliche und verkehrliche Defizite auf, die behoben werden sollen. Teil des Konzeptes ist auch das Handlungsfeld „Kölner Straße als Identität und Rückgrat von Fischeln".

Die Stadtmöbel werden im Laufe des Frühjahrs in Fischeln abgebaut und ziehen dann in die Krefelder Innenstadt um. Aufgrund der positiven Rückmeldungen aus der Bürgerschaft hatte die Stadtverwaltung vorgeschlagen, acht Elemente zu erwerben und weitere Pilotprojekte in der Innenstadt umzusetzen. Ende Oktober beschloss der Planungsausschuss den Kauf. Geplant ist, die Parklets dort einzusetzen, wo sich konkrete Maßnahmen im Straßenraum in der Vorbereitung befinden. Das Aufstellen der mobilen Elemente hilft den Bürgern, sich an mögliche dauerhafte Veränderungen zu gewöhnen. Es sorgt aber auch dafür, dass die Stadtplaner wichtige Erfahrungswerte sammeln, Meinungen abfragen und mögliche dauerhafte Lösungen besser planen können. Sieben Elemente sind mit Begrünung und Sitzmöbeln gestaltet. Auch ein Parklet mit Gastronomiefläche und Begrünung wird gekauft.