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Barrierefreie Kommunikation und digitale Integration
Veröffentlicht am: 26.02.2025
Rund ein Drittel der in Krefeld lebenden Menschen hat eine internationale Familiengeschichte. Um ihnen und neu zugewanderten Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu den städtischen Dienstleistungen zu erleichtern und vorhandene Barrieren aktiv abzubauen, setzt die Stadt Krefeld auf fortschrittliche Technologien. Deren gezielter Einsatz soll auch angesichts des großen Fachkräftemangels zur Integration auf dem Arbeitsmarkt beitragen.
Neue Technologien für eine integrative Verwaltung
Um die Kommunikation mit zugewanderten Menschen, die keine oder nur geringe Deutschkenntnisse mitbringen, zu verbessern, kommen zum Beispiel im Fachbereich Migration und Integration Übersetzungsgeräte zum Einsatz. Diese werden nicht nur im Empfangsbereich der Ausländerbehörde verwendet, sie unterstützen auch Informationsgespräche und allgemeine Auskünfte - ein wichtiger Schritt, um Hürden in der Kommunikation zu überwinden. „Mit dem Einsatz der neuen Übersetzungstechnologien schaffen wir einen entscheidenden Fortschritt in der bürgernahen Kommunikation. Unser Ziel ist es, allen Menschen - ungeachtet ihrer Herkunft - einen niederschwelligen Zugang zu unseren Dienstleistungen zu ermöglichen", betont Dezernentin Cigdem Bern. „Diese Maßnahme ist ein wesentlicher Baustein unseres Bestrebens, Kommunikation auf Augenhöhe zu ermöglichen". Bei rechtsrelevanten Gesprächen, etwa bei Ausreisegesprächen, setze man jedoch weiterhin auf amtlich bestellte Dolmetscher, damit gerade bei kritischen Gesprächen weiterhin höchste Rechtssicherheit gewährleistet bleibe, so Bern. Aufgrund des erfolgreichen Einsatzes im Fachbereich Migration und Integration sollen die Übersetzungsgeräte nun künftig in weiteren Bereichen der Stadtverwaltung mit internationalem Publikum, zum Beispiel im Straßenverkehrsamt, in der Meldebehörde und im Standesamt, eingesetzt werden.
Digitale Integrationsplattform „Integreat" und der erweiterte Chatbot Credo Ergänzend zur elektronischen Unterstützung der persönlichen Kommunikation setzt die Stadt Krefeld auf weitere digitale Innovationen: Die bereits erfolgreich eingeführte Integreat App bietet eine digitale Integrations-Plattform, die es ermöglicht, Inhalte schnell, flexibel und kosteneffizient anzupassen. Mit der mobilen App sind alle Inhalte auch unterwegs - selbst ohne Internetverbindung - in vielen Sprachen verfügbar. „Das Angebot ist für die Nutzenden niederschwellig und informativ. Für neu zugezogenen Menschen mit geringen Sprachkenntnissen ist das Handy das wichtigste Kommunikationsmittel. Mit der App erhalten sie gebündelt, an einer Stelle und in ihrer Sprache wichtige Informationen zum Zusammenleben in Deutschland, zu Krefeld, zu wichtigen Anlaufstellen und zu Veranstaltungen in unserer Stadt", erklärt Andreas Pamp, Leiter des Fachbereichs Migration und Integration. „Mit der Integreat App können wir Informationen antransportieren, die bisher schwer zu vermitteln waren und für die wir eine Vielzahl von Informationsmaterial drucken mussten." Mehr Informationen zur App gibt es unter www.integreat.app/krefeld/de/willkommen.
Ab sofort wird das mehrsprachige, digitale Angebot auch um eine KI-unterstützte Komponente ergänzt. Der städtische Chatbot Credo im Serviceportal der Stadt „kommuniziert" in seiner neuesten Version in mehreren Sprachen. Fragen zu den Dienstleistungen der Stadt und verschiedener städtischer Tochterunternehmen beantwortet er nun auch auf Niederländisch, Türkisch, Russisch, Englisch, Polnisch, Französisch und Arabisch. Dank der Künstlichen Intelligenz ist der Chatbot nun in der Lage, den Gesprächskontext zu erfassen, komplexe und mehrstufige Anfragen zu bearbeiten sowie kontinuierlich seine Datenbasis zu erweitern. „Wir möchten, dass alle Einwohnerinnen und Einwohner in ihrer bevorzugten Sprache interagieren können - rund um die Uhr, transparent, effizient und einfach", sagt Cigdem Bern. „Gute Kommunikation ist der Weg zu einer gelungenen Integration".