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Baugenehmigung für Rheinblick erteilt: Erster Investor kann starten

Veröffentlicht am: 10.07.2024

Gemeinsam mit Kai-Uwe Roosen von der Bauaufsicht (rechts) überreichte Planungsdezernent Marcus Beyer (links) Investor Ulrich Schmitter die Baugenehmigung für den Rheinblick.  Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Gemeinsam mit Kai-Uwe Roosen von der Bauaufsicht (rechts) überreichte Planungsdezernent Marcus Beyer (links) Investor Ulrich Schmitter die Baugenehmigung für den Rheinblick.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

Es hätte keinen Vor-Ort-Termin benötigt und dennoch war es Planungsdezernent Marcus Beyer ein besonderes Anliegen, Ulrich Schmitter von der Dr. Schmitter GmbH & Co Projektbau KG in der vergangenen Woche persönlich die Dokumente auszuhändigen: Die Baugenehmigung für den ersten Teil des Rheinblicks wurde jetzt erteilt. Nachdem sich das Verfahren etliche Jahre in der Schwebe befand, ist seit Anfang letzten Jahres viel passiert. Die Erteilung der Baugenehmigung bildet nun einen neuen Meilenstein. „Krefeld liegt am Rhein - und rückt bald noch ein Stück näher. Der Rheinblick schafft eine goldene Perspektive für das Areal und hat Strahlkraft weit über die Grenzen unserer Stadt hinaus", sagt Oberbürgermeister Frank Meyer. „Nach so vielen Jahren der Vorarbeit geht es nun auch sichtbar endlich los. Das ist ein großer Schritt."

Insgesamt bilden zwei Projekte gemeinsam den Rheinblick. Die Baugenehmigung gilt dem Neubau südlich des Zollhofs. Hier plant die Dr. Schmitter GmbH & Co Projektbau KG einen Neubaukomplex mit 43 Wohnungen, zwei Büroeinheiten sowie einer Tiefgarage, die sich unterhalb des gesamten Vorhabens befindet. Ein vier- bis achtgeschossiges Gebäude ist parallel zum Rhein geplant, ein zwei- bis viergeschossiges Gebäude verläuft unterhalb eines neuen Fußweges sowie ein L-geschossiges Gebäude oberhalb des Fußwegs. Während die beiden zweiten Baukörper eine weiße Putzfassade erhalten, wird der Baukörper parallel zum Rhein durch eine Glasfassade gestaltet. „Die Architektur ist besonders und so geschickt geplant, dass die Größe und vor allem die Breite des Baukörpers nicht wuchtig wirken, sondern sich das Gebäude durch die vielen Höhensprünge in die Umgebung einpasst", erklärt Investor Ulrich Schmitter. „Die Fassade zum Rhein zu verglasen, war seit Beginn der Planung vorgesehen. Wenn wir schon an so einem besonderen Ort bauen, dann müssen wir auch die Aussicht ermöglichen."

Beide Bauvorhaben befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Wasser. Grafik: Dr. Schmitter GmbH & Co Projektbau KG
Beide Bauvorhaben befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Wasser.
Grafik: Dr. Schmitter GmbH & Co Projektbau KG

2026 sollen die ersten Bewohner einziehen

Die Abrissarbeiten auf dem Gelände am Rheinufer sind fast abgeschlossen. Im nächsten Schritt entsteht ein großer Aushub - unter dem gesamten Baukörper befindet sich eine Tiefgarage, die zuerst angelegt wird. Der Zeitplan des Investors ist ambitioniert. Bereits 2026 sollen die ersten Bewohner einziehen. „Wenn der gesamte Rheinblick abgeschlossen ist, werden 700 bis 800 Menschen mehr in Uerdingen leben. Als Uerdinger freue ich mich sehr darüber und glaube, dass der Rheinblick dem Stadtteil Uerdingen und auch der gesamten Stadt einen wichtigen wirtschaftlichen Anstoß geben wird", führt Schmitter aus.

Mit der Erteilung der Baugenehmigung geht ein mehr als 20-jähriger Prozess zu Ende. Bereits seit den 1990er Jahren befindet sich in Krefeld ein entsprechender Bebauungsplan im Gespräch. Nachdem Anfang der 2000er Jahre ein Satzungsbeschluss inklusive aller Beteiligungsverfahren für ungültig erklärt worden war, wurde seit September 2011 mit dem Bebauungsplan Nr. 772 ein neuer Satzungsbeschluss an gleicher Stelle vorbereitet. Anfang letzten Jahres konnte die Stadtverwaltung zwei politische Vorlagen präsentieren, zu denen unter anderem eine 800-seitige Anlage mit diversen Gutachten gehört.

Die verschiedenen Gutachten zeigen Lösungen für alle Stellungnahmen auf, die im Rahmen der Offenlegung eingegangen sind, und die in enger Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Düsseldorf und dem Chempark entstanden sind. Sicherheitsabstände, die vertikale Gliederung, also Sicherstellung von Wohn- und Gewerbeaufteilung, sowie Lärmkonzeption und Hochwasserschutz werden hierin behandelt. Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang auch eine mögliche Entwicklung des Chemparks. Selbst, wenn sich dieser zukünftig erweitern würde, könnten Lärmbestimmungen laut der Gutachten eingehalten werden. Beide Vorlagen wurden im vergangenen Jahr von der Politik beschlossen und schaffen die Grundlage für das Planrecht und dafür, dass der Rheinblick endlich umgesetzt werden kann.

„Ganz Krefeld wird vom Rheinblick profitieren"

„Es ist gut und wichtig, dass wir so große Schritte in den letzten Monaten gemeinsam gehen konnten und uns mit der Übergabe der Baugenehmigung nun als Stadtverwaltung auf der Zielgeraden befinden - denn ab jetzt liegt das Projekt ganz in den Händen des Investors", erklärt Marcus Beyer. „Ich bin überzeugt davon, dass ganz Krefeld vom Rheinblick profitiert wird. Schauen wir in andere Städte, dann sind es genau solche Projekte, die nachhaltig Menschen begeistern und anziehen." Beyer nennt in diesem Zusammenhang den Medienhafen in Düsseldorf, den Innenhafen in Duisburg, die Kranhäuser in Köln oder die Hafenstadt in Krefelds Partnerstadt Dünkirchen mit der „Passerelle du Grande Large" und dem Museum „Frac Grand Large". „Auch Krefeld erhält nun eine neue Visitenkarte am Rhein", betont er.

Während auf dem Gelände südlich des Zollhofs auf Basis der Baugenehmigungen nun auch mit dem Neubau losgelegt werden kann, befindet sich der Bauantrag für das zweite Rheinblick-Projekt der First Retail Consult GmbH noch in der Vorbereitung. Der Investor plant nördlich des Zollhofs einen Park mit Büros, einem Hotel, Geschäften, Gastronomie, rund 130 Wohneinheiten und zentralen, öffentlichen Plätzen.


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