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Beteiligungsergebnis zum ISEK „Vier Wälle“ im PLAMOS vorgestellt

Veröffentlicht am: 28.08.2024

An insgesamt sechs Dialogtischen konnte zu unterschiedlichen Projekten mitgearbeitet werden. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
An insgesamt sechs Dialogtischen konnte zu unterschiedlichen Projekten mitgearbeitet werden.
Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

Abschlussveranstaltung am 17. September auf dem FestiWall

Mit einem vielschichtigen Beteiligungsverfahren begleitete die Stadt Krefeld in den vergangenen Monaten die Erstellung des „Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes Innenstadt / Vier Wälle" (ISEK). Es fanden unter anderem Beteiligungswerkstätten in der Innenstadt sowie Workshops an diversen Krefelder Schulen statt. Ziel war es, eine gemeinsame Marschroute für städtebauliche Maßnahmen innerhalb der vier Wälle festzulegen. Die Ergebnisse der Beteiligung stellten die Verantwortlichen nun am 27. August im Planungsausschuss vor. Am Dienstag, 17. September, wird es im Rahmen des FestiWalls eine Abschlussveranstaltung mit Impulsvorträgen und einer Podiumsdiskussion geben.

Als die Stadt im Mai erstmalig Krefelderinnen und Krefelder dazu aufrief, bei der Beteiligungswerkstatt „Stadtdenker" selbst als Mitgestaltende tätig zu werden, war der Zuspruch so groß, dass die Initiatoren kurzerhand eine zweite Veranstaltung ansetzten. Insgesamt beteiligten sich im Rahmen der „Stadtdenker"-Termine mehr als 100 Menschen. Die Stadt informierte in diesem Rahmen nicht nur darüber, mit einem neuen ISEK Fördergelder für städtebauliche Maßnahmen im Bereich innerhalb der vier Wälle beantragen zu wollen, sondern lud an sechs Dialogtischen auch zur Mitarbeit ein. Ob mit Hilfe einer Murmelabfrage, mit der Auswahl von Referenzbildern, ob durch das Setzen von Markierungen auf tischgroßen Karten - begleitet durch das spezialisierte Büro „Zebralog" wurde auf vielfältige Weise beteiligt. „Die einzelnen Projekte wurden von uns als Stadtplaner vorgegeben und auf Basis einer ersten Idee gemeinsam mit den Krefelderinnen und Krefeldern weiter geschärft", erklärte Kirsten Steffens, Abteilungsleiterin für Räumliche Entwicklung und Denkmalschutz der Stadt Krefeld. „Uns war es wichtig, ein Stimmungsbild abzufragen und uns zu versichern, dass wir mit den vorgeschlagenen Maßnahmen auf dem richtigen Weg sind." Diese Zustimmung folgte schnell: Denn alle Maßnahmen, die im Rahmen der Beteiligungswerkstatt vorgeschlagen wurden, sollen der Politik bald final vorgestellt werden. Im Herbst wird die Stadt das nun ausgearbeitete ISEK für den Bereich innerhalb der vier Wälle in die Ausschüsse einbringen. „Wir werden nicht für alle Maßnahmen Fördergelder beantragen können, aber grundsätzlich sind alle Vorschläge im Rahmen der Beteiligungsverfahren so gut angekommen, dass wir sie auf Basis der noch ausstehenden politischen Zustimmung perspektivisch umsetzen möchten", führt Steffens aus.

So könnte der Westwall zukünftig aussehen. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
So könnte der Westwall zukünftig aussehen.
Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

Diese Maßnahmen sollen mit dem ISEK der Politik vorgestellt werden: Wälle, Problemimmobilien, Sankt-Anton-Straße

Zur Förderung angemeldet werden soll das Wettbewerbsverfahren „Vier Wälle" und die damit verbundene Umgestaltung des Westwalls auf Grundlage der Wettbewerbsergebnisse. Ebenfalls angemeldet werden soll unter anderem die temporäre Umgestaltung der Lindenstraße. Auf Basis der Kulturhistorischen Städtebaulichen Analyse (KHSA), die bei allen Maßnahmen als Richtungsgeber eingesetzt wird, könnten hier Fassaden neugestaltet, der Straßenraum durch mehr Grün, durch Parklets und durch neue Nutzungen anders bespielt und Leerstand alternativ genutzt werden. Die Beteiligung zeigte, dass das Projekt eine Blaupause für andere Nachbarschaften sein könnte: Die Lindenstraße als Treff- und Begegnungsort umzugestalten, hätte Strahlkraft - so formulierten es die Befragten.

Auch die Unterstützung von privaten Eigentümern bei der Modernisierung und Instandsetzung von sanierungsbedürftigen Immobilien soll ins ISEK als förderfähige Maßnahme aufgenommen werden. Unter dem Motto „Neues Wohnen in alten Häusern" hatten auch hier die Veranstalter eingeladen, Ideen rund um den Umgang mit Problemimmobilien zu platzieren. Die Befragten wünschen sich von der Stadt eine gute und konsequente Begleitung bei Behördengängen, Beratungsangebote vor dem potenziellen Kauf sowie Unterstützungen bei der Gestaltung von Bauanträgen. Ebenso wichtig war den Befragten aber auch das Vertrauen in die Verwaltung und eine damit einhergehende positive, sichtbare Entwicklung der Umgebung.

Als weitere Maßnahme schlägt die Stadt vor, eine Städtebau-Förderung für den Umbau der Sankt-Anton-Straße zu beantragen. Der Vorschlag der Stadtplaner, durch eine Neugestaltung der Straße die rechts und links liegenden Quartiere besser miteinander zu verbinden, fand großen Zuspruch. Die Beteiligten legten den Schwerpunkt hier vor allem auf die Stärkung der Infrastruktur für den Fuß-, Rad- und öffentlichen Nahverkehr.

Bereits die Kulturhistorische Städtebauliche Analyse benannte das Potential des Dr,-Hirschfelder Platzes. Jetzt ist die Gestaltung Thema der Beteiligung.  Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Bereits die Kulturhistorische Städtebauliche Analyse benannte das Potential des Dr,-Hirschfelder Platzes. Jetzt ist die Gestaltung Thema der Beteiligung.
Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

Stadtbad, Dr.-Hirschfelder-Platz, Quartiersgarage

Die Umgestaltung des historischen Stadtbads an der Neusser Straße könnte ebenfalls eine Maßnahme werden, zu der auf Basis des ISEKs Fördergelder beantragt werden könnten. Im Rahmen der Beteiligung hatte die Stadt vor allem nach Wünschen zur Nutzung des Areals gefragt: Die Teilnehmenden legen Wert darauf, dass das Stadtbad ein offener und inklusiver Begegnungs- und Aufenthaltsort wird, der barrierefrei zugänglich ist und ein breites Publikum anspricht. Der Fokus liegt dabei auf einem vielfältigen Kultur- und Freizeitangebot, das von Programmkino über Live-Musik, Tanzveranstaltungen bis hin zu Ausstellungen reicht. Darüber hinaus wird ein gastronomisches Angebot, wie ein Café und Freizeitmöglichkeiten speziell für Jugendliche und Kinder, zum Beispiel Tanzkurse, Jugendtreffs und Kochkurse, begrüßt.

Weitere wichtige Projekte, die auch ohne Förderbezug umgesetzt werden sollen, sind die Umgestaltung des Dr.-Hirschfelder-Platzes sowie eine Quartiersgarage am Westwall. „Die Bürgerbeteiligung hat uns noch einmal bestätigt, wie wichtig beide Projekte für Krefeld sind", führt Kirsten Steffens aus. Auf den Dr.-Hirschfelder-Platz, der heute als Parkplatz genutzt wird, könnte mit einer neuen Wohnbebauung insbesondere für junge Erwachsene, Studierenden und Familien sowie einer Kindertageseinrichtung, einer Quartiersgarage und neuen Grünflächen Leben einziehen. Am Westwall soll die Umsetzung einer Quartiersgarage geprüft werden - hier ist der Plan, im nächsten Schritt eine Machbarkeitsstudie zu beauftragen. „Die Bürgerschaft hat uns zu den Themen Abstellzeiten, Ausstattung und Security noch einmal wichtige Impulse gegeben", so Steffens weiter.

Das finale ISEK wird im Herbst in die Politik eingebracht. Ein positiver Beschluss ist Voraussetzung dafür, dass Städtebau-Fördergelder beantragt werden können. Sollte ein positiver Bescheid erfolgen, müssen dann innerhalb von zehn Jahren die förderfähigen Maßnahmen umgesetzt werden.

Sechs Schulen haben an einer Beteiligungswerkstatt zur Innenstadt teilgenommen. Auch das Gymnasium Fabritianum war dabei.   Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Sechs Schulen haben an einer Beteiligungswerkstatt zur Innenstadt teilgenommen. Auch das Gymnasium Fabritianum war dabei.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

Beteiligungsworkshops an Schulen: Sechs Schulen nahmen teil

Ins ISEK fließen neben den Ergebnissen der beiden Veranstaltungen in der Innenstadt auch die Ergebnisse von Beteiligungsworkshops an Schulen ein. Insgesamt waren die Stadtplaner an sechs unterschiedlichen Schulen zu Besuch und arbeiteten mit Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen sieben bis elf - zum Beispiel von der Gesamtschule Oppum, vom Gymnasium Fabritianum oder der Realschule Horkesgath. Hier standen vor allem die Bedürfnisse an Innenstädte der jungen Zielgruppe im Vordergrund: Die Stadtplaner fragten unter anderem ab, was passieren müsste, damit Jugendliche häufiger die City besuchen oder sogar zukünftig in die Innenstadt ziehen würden. Am häufigsten bemängelten die Klassen die Sauberkeit und Sicherheit sowie das fehlende Freizeitangebot in der Stadt. Sie wünschen sich Fußball- und Basketballplätze, Sporthallen als Ausweichmöglichkeit für den Winter, Spielecenter mit Computern und Konsolen, aber auch mehr Grünflächen und Parks mit Sitzmöglichkeiten. Anknüpfend an die Schülerbeteiligung rief die Stadt gemeinsam mit Partnern einen Minetest-Wettbewerb aus. Über das beliebte Online-Tool sind Schülerinnen und Schüler eingeladen, den Dr.-Hirschfelder-Platz selbst zu planen.

Das FestiWall geht vom 13. bis zum 22. September in die zweite Runde. Grafik: Stadt Krefeld, Stadtmarketing

Informations- und Abschlussveranstaltung zum ISEK auf dem FestiWall

Im Rahmen des FestiWalls und der Mobilitätswoche wird die Stadt am 17. September ab 18.30 Uhr den aktuellen Sachstand zum ISEK noch einmal auf der Aktionsfläche am Westwall vorstellen. Auch die Ergebnisse der Beteiligung werden noch einmal Thema sein. Anschließend findet eine moderierte Podiumsdiskussion statt, an der unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der Wohnstätte, des Handelsverbands und der Hochschule Niederrhein teilnehmen. Auch die Initiative „Eäte.Drenke.Danze", ein Planungsbüro und der Schwanenmarkt werden auf dem Podium mitwirken. Für die Veranstaltung ist keine Anmeldung notwendig. Weitere Informationen zum FestiWall-Programm gibt es unter www.krefeld.de/festiwall. Weitere Inhalte zur Entwicklung des ISEKs stehen unter www.krefeld.de/mehr-stadt-zum-leben zur Verfügung.

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Die Stadtplanung stellt erstmalig ein Leitbild für die Krefelder Innenstadt vor. "Mehr Stadt zum Leben" stellt die Entwicklung der City der nächsten Jahrzehnte dar: Es soll eine vielfältige Nachbarschaft mit einem hohen Nutzungsmix, vielen Grünflächen und Aufenthaltsqualität entstehen.
Grafik: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

 

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