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Bunte Verwandlung: Schüler gestalten eine lebendige Bushaltestelle

Veröffentlicht am: 01.07.2024

Bei der Eröffnung waren neben Matthias Hoeps (li.), Sachgebietsleiter Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Krefeld, Mathias Huppenbauer (2. v. li.) und Jennifer Schüßler (re.) vom initiierenden Unternehmen "machart" sowie den Künstlern Christian Dünow (5. v. re.) und Jan Herrmann (4. v. re.) auch die Jugendlichen der Gesamtschule am Botanischen Garten dabei. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Bei der Eröffnung waren neben Matthias Hoeps (li.), Sachgebietsleiter Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Krefeld, Mathias Huppenbauer (2. v. li.) und Jennifer Schüßler (re.) vom initiierenden Unternehmen "machart" sowie den Künstlern Christian Dünow (5. v. re.) und Jan Herrmann (4. v. re.) auch die Jugendlichen der Gesamtschule am Botanischen Garten dabei.
Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

Die Bushaltestelle „Im Benrader Feld" war bislang kein schillernder Ort. Die Fahrzeuge rauschen auf der darüber liegenden Brücke der Gladbacher Straße. Gegenüber fällt der Blick auf Brückenpfeiler und parkende Autos. Der beige Beton der 25 Meter breiten Brückenwand mit seinen vereinzelten Kritzeleien komplettierte das triste Bild. Doch das ist nun vorbei. Mit dem Graffiti-Projekt „Bus Stop" haben 15 Jugendliche der Gesamtschule am Botanischen Garten die über 100 Quadratmeter große Fläche hinter der Haltestelle in ein buntes Kunstwerk verwandelt. Fünf Tage lang haben sie gemeinsam mit den Düsseldorfer Künstlern Jan Herrmann und Christian Dünow gesprayt und gemalt. Finanziert hat die Aktion die Stadt Krefeld mit Mitteln aus dem Bildungs- und Teilhabepaket.

„Kinder und Jugendliche sollen städtischen Raum mitgestalten"

„Uns ist es ein großes Anliegen, dass Kinder und Jugendliche die Chance auf die Mitgestaltung des städtischen Raums bekommen. Dafür möchten wir ihnen eine Plattform bieten. Nicht nur das Ergebnis, sondern auch die begeisterten Schülerinnen und Schüler zeigen, dass das ‚Bus Stop'-Projekt dafür hervorragend geeignet war", sagt Matthias Hoeps, Sachgebietsleiter Kinder- und Jugendarbeit bei der Stadt Krefeld. Auch Mathias Huppenbauer, der mit seinem Krefelder Unternehmen „machart" das Projekt initiiert und organisiert hat, zeigte sich angetan: „Die Jugendlichen haben sich toll in diesem Projekt ausgelebt, einen kreativen Freiraum erschaffen und diesen Ort damit stark aufgewertet."

Die Vorbereitungen des Graffiti-Projekts gehen bis in den Dezember des vergangenen Jahres zurück. Damals hatten die beiden Künstler mit den Gesamtschülern der achten Klasse bei einem dreitägigen Workshop Ideen für die Gestaltung der Betonwand entwickelt. „Wichtig war uns dabei die aktive Einbindung der Jugendlichen. Sie sollten im gesamten Prozess selbstständig und kreativ ihre Ideen einbringen", erklärt Jan Herrmann, der mit seinem Kollegen regelmäßig derartige Projekte der urbanen Raumgestaltung begleitet. Aus etlichen Skizzen mit allen Vorschlagsmotiven haben Herrmann und Dünow im Nachgang des Workshops digital einen Entwurf montiert, der möglichst alle Impulse der Schülerinnen und Schüler in sich vereinen sollte.

Täglich fast sechs Stunden beschäftigt

Im Juni werkelten die Schüler und beiden Künstler täglich fast sechs Stunden lang an ihrem Wandbild unter der Brücke. Zunächst grundierten sie die Flächen, dann ging es an die Umsetzung der Entwurfsskizze. Die Jugendlichen schnitten die Schablonen für die Muster aus und trugen mit Sprühdosen und Rollen allmählich die Farbe auf, teilweise in bis zu fünf Schichten. Entstanden ist eine farblich wie strukturell vielschichtige Komposition. Klar definierte geometrische Körper ergänzen das Bild ebenso wie gemischt schattierte Farbfelder. „Das bunte Gesamtbild soll einen universellen Charakter vermitteln, da dieser Ort ein Raum für alle ist", erklärt Künstler Jan Herrmann. Ein erstes Ziel haben die kreativen Schüler mit ihrer neu gestalteten Wand bereits bei der Neueröffnung der Bushaltestelle erreicht: den Zuspruch der Anwohner. Rund ein Dutzend war einer Einladung der Jugendlichen gefolgt und zur Einweihung gekommen. Am Ende stellten sich die Anwohner lächelnd vor der Wand auf - und ließen sich fotografieren.