Stadt Krefeld

Mit einer großen Demonstration für Demokratie schlossen Schülerinnen, Schüler, Lehrerkollegium und Eltern den Aktionstag des MSM-Gymnasiums ab. Foto: Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium

Der Schulhof des Maria-Sibylla-Merian-Gymnasiums (MSM) in Fischeln war dicht gefüllt. Schülerinnen und Schüler fast aller Jahrgangsstufen, das Lehrerkollegium und viele Eltern hatten sich hier versammelt, um den ersten schulweiten Projekttag mit einer besonderen Aktion abzuschließen. Sie hielten eine Demonstration für die Demokratie ab. Die Abschlusskundgebung hatten die Jugendlichen der elften Jahrgangsstufe in Kooperation mit Studierenden der Universität Düsseldorf und der Polizei Krefeld vorbereitet und durchgeführt. Selbstgebastelte Plakate ragten aus der Menschentraube heraus, während eine Schülerin und zwei Schüler der Einführungsphase eine bewegende Rede als Plädoyer für eine freiheitliche, rechtsstaatliche und gerechte Gesellschaft hielten. Der Aktionstag unter dem Motto „Demokratie betrifft uns" soll das Bewusstsein der Kinder und Jugendlichen für Demokratie jahrgangsübergreifend und dauerhaft stärken.

Jahrgangsspezifische Themenauswahl

Schon im Vorfeld erstellten Schüler zum Beispiel Transparente oder Flugblätter und arbeiteten sich inhaltlich in die Angebote des Projekttages ein. Neben schulweiten Aktionen wie der Gestaltung von Demokratie-Buttons und einer großen Unterschriften-Wand im Foyer haben die einzelnen Stufen am Projekttag jeweils spezifische Akzente gesetzt, um sich mit der Demokratie auseinanderzusetzen. Die Fünftklässler begannen mit einem interkulturellen Frühstück und lernten dann, wie sie ein gelingendes Zusammenleben unterschiedlicher Kinder in der Schule mitgestalten können. Die sechsten Klassen konzentrierten sich auf das Thema „Demokratie in der Stadt". Sie besuchten das Rathaus der Stadt Krefeld und lernten in einem Planspiel wesentliche Aspekte der Kommunalpolitik kennen. In den 7. Klassen ging es um Meinungsbildung und Meinungsfreiheit, während sich die Achtklässler in Kooperation mit dem Projekt Wegweiser mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung beschäftigten. Die Jahrgangsstufen 9 und 10 interpretierten den Demokratiebegriff kreativ: Sie verfassten Beiträge für einen Poetry Slam und entwarfen kritische sogenannte Memes als Reaktion auf „Hate Speech".

Für die Abschlusskundgebung hatten die Schüler eigene Plakate und Slogans entworfen. Foto: Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium Krefeld

„Es war uns im Kollegium ein großes Anliegen, dass wir uns mit der ganzen Schule in derzeit turbulenten gesellschaftlichen Zeiten entschieden für die Demokratie positionieren", sagt die stellvertretende Schulleiterin Christine Stascheit. Deshalb hat sich das MSM-Gymnasium mit seinen rund 900 Schülerinnen und Schülern dazu entschieden, den Demokratietag nach der Premiere in dieser Woche fortan jährlich zu wiederholen. So soll Nachhaltigkeit und Beständigkeit in der Demokratiebildung entstehen. Festgehalten wird dies mit einem Stempel im Demokratie-Pass, der nun erstmals allen beteiligten Schülern ausgestellt wurde.