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Digitale Transformation in Krefeld
Veröffentlicht am: 06.09.2024
Die digitale Transformation der Stadtverwaltung Krefeld ist unerlässlich, um den steigenden gesellschaftlichen und politischen Anforderungen gerecht zu werden. In der gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Verwaltung, Ordnung und Sicherheit (AVOS) sowie Wirtschaft, Digitalisierung und Internationales (WiDi) am 4. September haben die für die Digitalisierung der Verwaltung zuständige Dezernentin Cigdem Bern und Wirtschaftsdezernent Eckart Preen die Herausforderungen und Fortschritte auf dem Weg zur digitalen Verwaltung vorgestellt. Unter anderem der demographische Wandel, wachsende Serviceerwartungen, die zunehmende Komplexität sowie die Klimafolgeanpassung und die Mobilitätswende setzen die Verwaltung unter erheblichen Handlungsdruck - insbesondere in Zeiten schrumpfender Personalressourcen. Um dem zu begegnen, entwickelt die Stadt eine umfassende Personalgewinnungsstrategie und setzt ihre Digitalisierungsstrategie um, in der sie auf innovative Lösungen im Prozess- und Wissensmanagement setzt.
Ein zentrales Element dieser Umgestaltung ist die Umsetzung der Smart-City-Strategie, die vor einem Jahr vom Stadtrat beschlossen wurde und als Dachstrategie für die digitale Transformation in allen Bereichen der Stadtgesellschaft dient. Die Verantwortlichen im Wirtschaftsdezernat stellten am 4. September etliche der bereits in der Umsetzung befindlichen Projekte vor - von den Möglichkeiten des „Digitalen Zwillings" für die Stadtplanung über die Optimierung der Verkehrssteuerung im Rheinhafen bis hin zur Unterstützung von Start-Ups im Rahmen des Inkubator-Programms von Krefeld Business. „Wir hätten noch deutlich mehr Projekte präsentieren können, aber das breite Spektrum ist ja auch schon am Tag der Smart City in der Innenstadt deutlich geworden", kommentiert Wirtschaftsdezernent Eckart Preen die Auswahl der aufgeführten Beispiele.
„Eine digitale Verwaltung bildet die Basis für eine digitale Stadt"
In die Entwicklung der Smart-City-Strategie ist die Verwaltungsdigitalisierung als Basisstrategie eingeflossen und wird als eigenes Projekt für die Kernverwaltung umgesetzt. „Eine digitale Verwaltung bildet die Basis für eine digitale Stadt", betont Cigdem Bern. „In der gemeinsamen Zusammenarbeit von Smart City und Verwaltung stehen die Bedürfnisse der Menschen in Krefeld. Hierzu gehören alle Anspruchsgruppen, also auch die Krefelder Unternehmerschaft." Ein besonderer Fokus bei der Digitalisierung liege auf der Gestaltung von guten Prozessen, so Bern. Wenn diese optimal gestaltet und medienarm seien, könnten Bearbeitungszeiten reduziert und Beratungsqualität auf Dauer beibehalten werden.
Mehr als 50 Prozent der Teilprojekte im Rahmen des Projekts „Digitalisierung und Prozessmanagement" (DiPro) sind abgeschlossen. Der vollständige Roll-Out, der bis Ende 2025 angestrebt wird, umfasst unter anderem die Transformation von Papierakten zur E-Akte, die bereits in vielen Bereichen umgesetzt wurde, zum Beispiel bei Steuerakten, Ausländerakten, Melde- und Passangelegenheiten, Gewerbeangelegenheiten und Katasterunterlagen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) und des im Juli erlassenen OZG-Änderungsgesetzes, die die Digitalisierung von Bürgerleistungen rechtlich untermauern. Ziel ist es, Bürgern eine einfache und effiziente Antragstellung zu ermöglichen, bei der die Verwaltung alle notwendigen Unterlagen eigenständig beschafft - getreu dem Motto „Die Daten laufen und nicht der Bürger." Anträge für Dienstleistungen der Stadt können schon jetzt über das zentrale Online-Serviceportal der Stadt Krefeld und über das Wirtschaftsportal NRW eingereicht werden - zukünftig auch mit digitaler Personifizierung über das Bürger-Konto Deutschland ID.
Ziel: Etablierung einer vollständig digitalen Verwaltung bis 2030
„Wir legen Wert darauf, möglichst alle Zielgruppen auf unterschiedliche Weise - nicht nur digital - bedienen zu können", erklärt Cigdem Bern. „Neben qualifiziertem Personal, sind der Einsatz von Robotic Process Automation (RPA) und Künstlicher Intelligenz (KI), die sowohl die Mitarbeitenden entlasten als auch die Beratungsqualität langfristig sichern sollen, weitere wichtige Komponenten für einen guten Zugang zur Stadtverwaltung." Der im gemeinschaftlichen Projekt mit Smart City entwickelten Chatbot „Credo" und ein Gebärdensprachen-Avatar sorgen zum Beispiel für einen zeitlich unabhängigen und barrierefreien Zugriff auf die Leistungen der Verwaltung. Mit der konsequenten Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategien verfolgt die Stadt Krefeld das Ziel, bis 2030 eine vollständig digitale Verwaltung zu etablieren und damit den Service für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen auf ein neues Niveau zu heben.