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Ehrung für Zivilcourage: Acht Menschen für besonderen Einsatz geehrt

Veröffentlicht am: 27.06.2024

Acht Menschen wurden von Polizeipräsidentin Ursula Mecklenbrauck (rechts) und Oberbürgermeister Frank Meyer (links) für ihren Einsatz für Zivilcourage geehrt.  Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Acht Menschen wurden von Polizeipräsidentin Ursula Mecklenbrauck (rechts) und Oberbürgermeister Frank Meyer (links) für ihren Einsatz für Zivilcourage geehrt.
Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

Mut und Zivilcourage

Jedes Jahr aufs Neue ehren die Stadt Krefeld, die Polizei, der Verein „Weißer Ring" und die „Gesellschaft Bürger und Polizei" Menschen, die im zurückliegenden Jahr in Krefeld besondere Zivilcourage geleistet haben. „Ein gesundes Miteinander funktioniert nur, wenn wir alle mitanpacken. Wenn wir aufeinander achten und Verantwortung für einander übernehmen", sagte Oberbürgermeister Frank Meyer zur Begrüßung. „Auch deshalb ist es so wichtig, dass wir Ihre Geschichten in der Öffentlichkeit erzählen. Sie sind Vorbilder für andere." Insgesamt wurden am Mittwoch, den 26. Juni, im Rahmen der Ehrung im Krefelder Rathaus-Foyer acht Beteiligte geehrt. Abwechselnd stellten Polizeipräsidentin Ursula Mecklenbrauck und Oberbürgermeister Frank Meyer die Geschichten vor. Begleitet wurde die Veranstaltung wie auch in den letzten beiden Jahren durch das Landespolizeiorchester und Sängerin Ciara Ehren. „Mut, Umsicht und Rückgrat. Drei Charaktereigenschaften, die sich jeder der zu Ehrenden zu eigen gemacht hat", eröffnete die Polizeipräsidentin die Ehrung. „Dafür haben alle den größten Respekt verdient."

Eingebettetes Youtube-Video

Peters Ebbers und das Ehepaar Knapik-Leithäuser konnten einen Einbruch in Margot Bolliens (rechts) Haus vereiteln.  Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Peters Ebbers und das Ehepaar Knapik-Leithäuser konnten einen Einbruch in
Margot Bolliens (rechts) Haus vereiteln. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

Nachbarn und Radfahrer stellen Einbrecher

Der erste Fall ereignete sich Ende April 2023 auf der Hunzigerstraße. Sonntagabends befand sich die 80-jährige Bewohnerin eines Einfamilienhauses im Garten, als sie plötzlich aus dem Haus laute Geräusche hörte. Im Wohnbereich traf sie auf einen Mann, der sich mit einem weißen Stoffbeutel an ihrem Eigentum bediente. Sie rief um Hilfe und ihre Nachbarn, das Ehepaar Knapik-Leithäuser, sowie ein Radfahrer, Peter Ebbers, reagierten sofort. Peter Ebbers nahm die Verfolgung auf und erwischte den Einbrecher in einem benachbarten Garten. Gemeinsam mit den Nachbarn sicherte er den Mann, bis die Polizei eintraf. Die Veranstalter stellten die besondere Geschichte mit einem Video vor, in dem auch die Betroffene ihre Erlebnisse schilderte.

 

Funda Schneider verfolgte eine betrunkene, gewalttätige Mutter am Steuer.  Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Funda Schneider verfolgte eine betrunkene, gewalttätige Mutter am Steuer.
Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

Krefelderin stoppt alkoholisierte, gewalttätige Fahrerin

Der nächste Fall ereignete sich auf dem Nassauerring. Funda Schneider war mit ihrem Fahrzeug unterwegs, als sie ein Auto beobachtete, das Schlangenlinien fuhr. Als die Krefelderin einen Blick in den Fahrerraum erhaschen konnte, sah sie, dass die Fahrerin auf ein Kind einschlug, das auf dem Beifahrersitz saß. Funda Schneider wählte den Notruf und verfolgte den Wagen. Die Polizei konnte die Fahrerin dank ihrer Mithilfe stellen, im Auto saßen noch zwei weitere Kinder - der Alkoholtest der dreifachen Mutter zeigte später 1,3 Promille an.

Altenpflegerin reanimiert ältere Herren

Auch die Altenpflegerin Ewa Bartylla wurde für ihren besonderen Mut geehrt. Es war im Dezember letzten Jahres, kurz nach Nikolaus, als die 46-jährige Altenpflegerin zufällig einen regungslosen Mann am Boden fand. Nachdem sie keine Vitalzeichen feststellen konnte, wählte sie sofort den Notruf und begann unmittelbar danach mit einer Herzdruckmassage und einer Beatmung. Mit Ausdauer und Engagement führte sie diese fort, bis der Rettungsdienst eintraf. Die Reanimation war erfolgreich: Mit ihrem Einsatz rettete Ewa Bartylla dem gestürzten Mann vermutlich das Leben.

Martin Evers verfolgte einen Handtaschendieb. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Martin Evers verfolgte einen Handtaschendieb.
Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

Bochumer verfolgt Handtaschendieb

Martin Evers Geschichte ereignete sich auf der Hülser Straße. Der 48-Jährige war aus Bochum in Krefeld zu Besuch und beobachtete, wie ein Dieb unbemerkt die Beifahrertür einer älteren Frau öffnete und die Handtasche, die sie wenige Minuten zuvor auf dem Beifahrersitz abgelegt hatte, entwendete. Martin Evers zögerte nicht und verfolgte den Täter, stellte ihn und forderte ihn zur Rückgabe der Tasche auf. Dank der detaillierten Personenbeschreibung, die der 48-Jährige anschließend abgegeben konnte, fasste die Polizei den Täter kurze Zeit später auf dem Nordwall.

 

Mehr Impressionen von der Verleihung:
Eingebettetes Youtube-Video

Polizeipräsidentin Ursula Mecklenbrauck nutzte die Geschichte von Martin Evers und der älteren Dame, um auf das wichtige Thema „Seniorenbetrug" aufmerksam zu machen. Im vergangenen Jahr wurden rund 120 Senioren in Krefeld Opfer von Betrügern. „Es ist zutiefst verwerflich, die Hilfsbereitschaft und das Vertrauen älterer Menschen auszunutzen. Umso wichtiger ist es, aufzuklären und aufeinander acht zu geben", erklärte Mecklenbrauck. Durch Schockanrufe, Trickbetrug an der Haustüre und dem Enkeltrick per Handy entstanden rund 900 Tausend Euro Schaden. Im Rahmen der Veranstaltung zeigten die Veranstalter ein Video, wie sich Krefelder vor Seniorenbetrug schützen können. Anschließend übernahm Oberbürgermeister Frank Meyer die Ehrung des letzten vorbildlichen Einsatzes.

13-Jährige leistet mit Mutter Erste Hilfe

Erst 13 Jahre alt war Emma Maaßen, als sie gemeinsam mit ihrer Mutter Anfang 2023 über die Friedrich-Ebert-Straße ging und auf einmal einen Mann sah, der ungebremst zu Boden stürzte. Emma und ihre Mutter zögerten keine Sekunde und brachten ihn in eine stabile Seitenlage. Ein weiterer Zeuge wählte den Notruf.
Fortwährend überprüften sie die Atmung des 72-Jährigen. Als die Rettungskräfte eintrafen, setzte auf einmal die Atmung des Mannes aus und er musste reanimiert werden. Und die Reanimation gelang: Dem 72-Jährigen geht es heute wieder gut. „Hätte Familie Maaßen nicht so umsichtig gehandelt und so schnell den Notruf gewählt, dann hätte die Geschichte vielleicht ein anderes, trauriges Ende gefunden", schloss Oberbürgermeister Frank Meyer die Ehrung ab.

 

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