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Ein „Showroom“ für die Zukunft des digitalen Lernens
Veröffentlicht am: 13.03.2020
Alexandra Chatzivassiliadis im Zentrum für digitale Lernenwelten.
Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Andreas Bischof
Im Behnisch-Haus können Lehrer und Schüler vom 3D-Drucker bis zur Lego-Lernsoftware technische Möglichkeiten für den Unterricht ausprobieren
Frau Chatzivassiliadis, seit Herbst 2018 gibt es im Behnisch- Haus das Zentrum für digitale Lernwelten. Was verbirgt sich hinter dieser Bezeichnung?
Alexandra Chatzivassiliadis: Es ist eine Art „Showroom" für die Zukunft des digitalen Lernens. Mit Hilfe des Zentrums können Lehrerinnen und Lehrerinnen, aber auch Schülerinnen und Schüler aus ganz Krefeld ihre Medienkompetenz erweitern. Wir beraten dabei Schulen und Lehrkräfte und helfen mit unserer Expertise bei Systementscheidungen.
Was bedeutet Medienkompetenz in diesem Zusammenhang?
Chatzivassiliadis: Der Begriff steht hier unter anderem für die Nutzung von Tablet-Computern im Unterricht. Das Zentrum verfügt aber beispielsweise auch über einen 3D-Drucker, außerdem ist die Anschaffung von Virtual- Reality-Brillen, mit denen sich die Nutzer in am Computer erzeugten Welten bewegen können, in Planung. Wir wollen ein Ort des Ausprobierens sein und Technik bieten, die nicht jede Schule sofort selbst anschaffen kann oder möchte.
Kommen nur die Informatik- Fans zu Ihnen?
Chatzivassiliadis: Keinesfalls. Die Vorgaben des Landes NRW sehen vielmehr vor, dass Medienkompetenz in jedem Schulfach vermittelt werden soll, also beispielsweise auch in Biologie und Englisch. Das unterstützen wir mit unserer Arbeit.
Wie werden die Lehrkräfte darauf vorbereitet?
Chatzivassiliadis: Die Lehrerfortbildung liegt in der Zuständigkeit des Kompetenzteams, eine Landeseinrichtung. Eine der Hauptaufgaben des Zentrums für digitale Lernwelten ist es, die Landeskolleginnen und - kollegen dabei zu unterstützen. Im Behnisch-Haus finden Kurse statt, die von speziell geschulten Moderatorinnen und Moderatoren geleitet werden. Dabei geht es vor allem darum, wie die moderne Technik sinnvoll im Unterricht genutzt werden kann. Denn die Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern sie soll beim Lehren und Lernen helfen.
Wie kommen die Kinder und Jugendlichen mit dem Zentrum in Berührung?
Chatzivassiliadis: Das ZfdL, so die Abkürzung, ist ein außerschulischer Lernort, der von Klassen besucht werden kann. Mit Lernsoftware-Programmen wie Ozebot, Calliope und Lego WeDo können die Kinder und Jugendlichen auf spielerische Weise digitale Grundkompetenzen einüben. Außerdem sind sie immer wieder überrascht, was für erstaunliche Dinge sich binnen weniger Stunden auf diesem Gebiet auf die Beine stellen lassen.
Haben Sie ein Beispiel dafür?
Chatzivassiliadis: Ich denke beispielsweise an einen Roboter, der nur auf den ersten Blick wie ein Spielzeug wirkt, bei dem aber ein Mikrocontroller, elektromechanische Teile und Sensoren perfekt zusammenarbeiten. Er bewegt sich entlang einer farblich codierten Spur. Wenn Sechstklässler so ein Projekt gemeinsam erarbeitet Zenhaben, ist die Begeisterung groß - vor allem, wenn die Kids dann hören, dass große Lagerlogistik auf genau der gleichen technischen Basis funktioniert.
Der Vorgänger des ZfdL war das Kommunale Medienzentrum, in dem Schulen unter anderem DVDs leihen konnten. Was ist davon geblieben?
Chatzivassiliadis: Auch das ZfdL bietet Verleihmedien für Schulen an, allerdings fast nur noch digital. Über die NRW-weite Plattform EDMOND lassen sich Filme abrufen, aber auch einzelne Module von Lernmedien, Arbeitsblätter und Audiodateien. Bei uns werden jährlich mehr als 20.000 Online-Medien abgerufen, Tendenz steigend
Wie groß ist das Team des ZfdL?
Chatzivassiliadis: Das Team besteht aus drei Kolleginnen und Kollegen vom Land NRW, die sich vor allem um die Lehrerfortbildung und die pädagogische Medienberatung kümmern, und vier Kolleginnen und Kollegen im Dienst der Stadt Krefeld.
Alle Beiträge aus der Sonderveröffentlichung rund um das Thema "Bildungslandschaft in Krefeld":