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Erste Kriegsflüchtlinge sind in Krefelder Turnhallen untergekommen

Veröffentlicht am: 21.03.2022

Einsatzbesprechung vor Ort in der Turnhalle des Berufskollegs Uerdingen mit (v.l.) Stadtdirektor Markus Schön, Frank Arenz, Susanne Pott-Freese und Fabian Bohnen vom Zentralen Gebäudemanagement, Hausmeister Frank Oppdehipt und Uschi Mattke vom Fachbereich Migration und Integration. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. BischofEinsatzbesprechung vor Ort in der Turnhalle des Berufskollegs Uerdingen mit (v.l.) Stadtdirektor Markus Schön, Frank Arenz, Susanne Pott-Freese und Fabian Bohnen vom Zentralen Gebäudemanagement, Hausmeister Frank Oppdehipt und Uschi Mattke vom Fachbereich Migration und Integration.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

Innerhalb weniger Tage hat die Stadt über 250 Notschlafplätze geschaffen

104 Feldbetten stehen in ordentlichen Reihen in der Turnhalle des Berufskollegs Uerdingen, ein paar Meter weiter sind Stühle und lange Esstische aufgebaut. Innerhalb weniger Tage hat sich Krefeld für die Aufnahme hunderter weiterer Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine gerüstet. Neben der Uerdinger Halle wurden auch die Josef-Koerver-Halle in der Innenstadt und die Turnhalle Lindenstraße komplett hergerichtet - insgesamt mehr als 250 Notschlafplätze für Menschen, die aus dem Kriegsgebiet geflohen sind und ein Dach über dem Kopf brauchen. Anfang der kommenden Wochen sind nach Reparaturarbeiten an der Elektrik und im Sanitärbereich auch die Hallen Gerberstraße und Wehrhahnweg mit weiteren 125 Betten verfügbar. Mit Hilfe der Feuerwehr haben das Gebäudemanagement und der Fachbereich Migration und Integration ganze Arbeit geleistet.

Stadtdirektor Markus Schön: "Hier geht es um unmittelbare Hilfe in der Not."

„Wir waren fast rund um die Uhr in Einsatz und dank zahlreicher Überstunden sehr schnell handlungsfähig. Dafür möchte ich mich bei allen Kolleginnen und Kollegen bedanken", sagt Stadtdirektor Markus Schön. „Uns ist klar, dass die Turnhallen keine Dauerlösung sind. Die Bedingungen in den Hallen werden wir nach und nach verbessern und vermitteln ja auch ständig Geflüchtete in andere Unterkünfte weiter. Hier geht es tatsächlich um unmittelbare Hilfe in der Not: ein Bett zum Schlafen, regelmäßige Mahlzeiten und eine gute Betreuung." Auch freies W-Lan und eine Lademöglichkeit für Mobiltelefone wird in den Hallen geschaffen, damit die Menschen weiter den Kontakt in die Heimat halten können. Um die Betreuung vor Ort kümmern sich in erster Linie die örtlichen Hilfsorganisationen.

Unterkünfte werden auch noch nachträglich weiter ausgestattet

Zur verbesserten Ausstattung der Hallen wurden bereits moderne Etagenbetten und Spinde bestellt, letztere sollen dann auch als Trennwände dienen. „Aber dieses Material ist momentan sehr schwer zu bekommen, weil alle Kommunen gleichzeitig darauf zugreifen", erklärt Uschi Mattke, Sachgebietsleiterin Unterkünfte im Fachbereich Migration und Integration. Gemeinsam mit den Kollegen des Zentralen Gebäudemanagements arbeitet sie seit Tagen unter Hochdruck daran, Turnhallen fast über Nacht in Notschlafunterkünfte zu verwandeln. Dabei müssen viele Details beachtet werden - vom Nachtlicht und den Zugang zu den Sanitärbereichen bis hin zu Sicherheitsaspekten. Erschwerend kommt hinzu, dass der verstärkte Zuzug von Geflüchteten zahlenmäßig unberechenbar bleibt. Nach wie vor kommen täglich etwa 100 Kriegsflüchtlinge neu in Krefeld an. Bis Freitagmorgen wurden 1193 Flüchtlinge aus der Ukraine erfasst. Alle Formalitäten ihres Ankommens werden ab der kommenden Woche zentral am Hauptbahnhof erledigt. Erst von dort aus erfolgt dann eine Zuweisung in die Unterkünfte.

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