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„FestiWall“: Lebhafte Diskussion über die Zukunft der Innenstadt
Veröffentlicht am: 20.09.2024
Bei der Podiumsdiskussion zum Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept Innenstadt (ISEK) tauschten sich mit (v. li.) Leonie Tribukait, Lucas Brux, Markus Ottersbach, Dr. Thomas Grünewald und Sandra Altmann fünf Innenstadtakteure aus. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Beim „FestiWall" in der Krefelder Innenstadt standen in dieser Woche die Themen Mobilität und Stadtentwicklung im Vordergrund. Neben dem Mobilitätsmarkt und diversen Führungen lag der Fokus vor allem auf einer Podiumsdiskussion zum Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept Innenstadt (ISEK). Am 17. September tauschten sich auf der Bühne am Westwall fünf Innenstadtakteure aus: Dr. Thomas Grünewald, Präsident der Hochschule Niederrhein, Sandra Altmann, Vorständin der Wohnstätte, Markus Ottersbach, Vorsitzender des Handelsverbands, Lucas Brux von der Initiative „Eäte. Drenke. Danze" und Leonie Tribukait vom Planungsbüro Pesch Partner sprachen etwa eine Stunde lang über die Zukunft der Innenstadt, Chancen und Herausforderungen. Zahlreiche Bürger verfolgten die Debatte.
Grundlage der Diskussion war das ISEK, das aktuell durch die Stadt Krefeld erarbeitet wird. Es ist eine wichtige Basis für die Städtebauförderung und bildet die Arbeitskonzeption der nächsten zehn Jahre ab. Für den Bereich innerhalb der vier Wälle wurde ein Zukunftsbild entwickelt, die wichtigsten Ziele und Handlungsfelder wurden abgeleitet. Dabei sind besonders die Projekte vertieft betrachtet worden, von denen eine Impulswirkung ausgehen kann. Nach einer kurzen Begrüßung gab Kirsten Steffens, Leiterin der Abteilung Städtebauliche Entwicklung und Denkmalschutz, zunächst eine kurze thematische Einführung in den Abend. Sie stellte das Leitbild „Mehr Stadt zum Leben" vor. Dabei ging es nicht nur um große Baumaßnahmen, sondern auch um Anstöße für privates Engagement.
Krefelderinnen und Krefelder haben ein großes Interesse an ihrer Stadt
Im Gespräch mit dem Moderator Gregor Schnittker berichtete Kirsten Steffens über die Planungswerkstatt „Stadtdenker". Bei fast allen diskutierten Projekten wurde deutlich, dass seitens der Krefelderinnen und Krefelder ein großes Interesse für ihre Stadt vorhanden ist und Impulsprojekte das richtige Mittel sind. Auch der Kreis der Teilnehmenden war sich einig, dass Projekte mit Ausstrahlung der beste Weg sind, Krefelds Innenstadt umzugestalten und alle Beteiligten mitzunehmen. So führte Sandra Altmann aus, dass verschiedene Stellschrauben notwendig seien, um die Potenziale in der Innenstadt zu nutzen. Markus Ottersbach hob die Bedeutung von „gemeinsamen Erlebnissen" hervor: „Das stärkt die Identität." Er warb dafür, den Blick stärker auf positive Entwicklungen in der Innenstadt zu richten. Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion war das studentische Wohnen. Krefelds Innenstadt biete hierfür ein attraktives Umfeld und habe großes Potenzial. Laut Dr. Thomas Grünewald werden sich Studierende vor allem dann von der Innenstadt angezogen fühlen, wenn die Stadt ihnen ein einladendes, offenes Angebot macht. Dazu gehört passender Wohnraum ebenso wie zielgruppengerechte Kulturangebote und eine Präsenz der Hochschule im Zentrum.
Neben dem Mobilitätsmarkt und diversen Führungen lag der Fokus beim "FestiWall" in der Krefelder Innenstadt vor allem auf der Podiumsdiskussion zum Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept Innenstadt (ISEK). Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Im Zusammenhang mit der Umgestaltung der Innenstadt wurde auch das Thema Parken und Verkehr diskutiert. Besonders für den Handel spielt dies eine zentrale Rolle - darin waren sich die Teilnehmer einig. Während der Diskussion wurde jedoch deutlich, dass es nicht darum gehen kann, Parkplätze abzuschaffen, sondern eher um gute, sinnvolle Stellplatzangebote und praktikable Alternativen für andere Verkehrsmittel. Auf dem Podium herrschte ebenfalls Einigkeit darüber, dass in Krefeld die Voraussetzungen für den Wandel in der Innenstadt sehr gut sind. So erklärte Leonie Tribukait, in Krefeld habe man im Vergleich zu anderen Entwicklungskonzepten, die Pesch Partner begleiten durfte, „selten so eine Lust zum Mitmachen erlebt". Sowohl in den Beteiligungsformaten als auch in den Gesprächen zwischendurch bekomme man das Gefühl, dass Beteiligung erwünscht sei und gerne angenommen werde. Lucas Brux stimmte ihr zu. In Krefeld sei es nicht schwer, sich einzubringen. Es gäbe bereits viel Engagement aus der Bevölkerung - Vereine, Initiativen und andere Gruppierungen hätten Lust darauf, hier etwas zu bewegen.
Preis zum Online-Planungswettbewerb wurde verliehen
Die Gesprächsrunde machte deutlich: Selbst, wenn die Planung und Umsetzung der großen Projekte noch einige Vorbereitungszeit in Anspruch nehmen wird - mit kleinen Ideen kann man schon jetzt einiges bewegen, um den Aufenthalt in der Innenstadt attraktiver gestalten. Zum Abschluss wurde noch der Preis zum Online-Planungswettbewerbs für den Dr.-Hirschfelder-Platz verliehen. Über Wochen konnten Schülerinnen und Schüler in dem beliebten Open-Source-Spiel Minetest Zukunftsperspektiven für den heutigen Parkplatz entwickeln und ihre Ideen entsprechend nachbauen. Die Gewinner-Teams kamen vom Ricarda-Huch-Gymnasium und wurden begleitet von ihrer Erdkunde-Lehrerin Judith Romeike.
Weiterführende Infos stehen unter www.krefeld.de/mehr-stadt-zum-leben.