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Flagge hissen am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

Veröffentlicht am: 25.11.2024

Zusammen mit Aktiven des Krefelder Netzwerkes gegen Häusliche Gewalt hissen Bürgermeisterin Giesela Klaer, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Krefeld Martina Bergmann und  Regierungsdirektorin und stellv. Behördenleiterin des Polizeipräsidiums Krefeld, Julia Hoffmann die Flagge anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Zusammen mit Aktiven des Krefelder Netzwerkes gegen Häusliche Gewalt hissen Bürgermeisterin Giesela Klaer, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Krefeld Martina Bergmann und Regierungsdirektorin und stellv. Behördenleiterin des Polizeipräsidiums Krefeld, Julia Hoffmann die Flagge anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

„Flagge zeigen" hieß es am 25.November vor dem Krefelder Rathaus. Begleitet durch Bürgermeisterin Gisela Klear hat das Krefelder Netzwerk gegen Häusliche Gewalt die Aktion „Fahnen hissen" initiiert, um sich an weltweiten Aktionen zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen zu beteiligen. „Noch bis 10. Dezember werden die Fahnen des Krefelder Netzwerkes gegen Häusliche Gewalt und die des bundesweiten Hilfetelefons wehen, um darauf aufmerksam zu machen, dass häusliche und sexualisierte Gewalt an Frauen bittere Realität ist", erklärt Dezernentin Cigdem Bern. „Wir wollen an dieser Stelle Solidarität im internationalen Kontext für und mit Frauen schaffen. Durch weltweite Geschehnisse werden derzeit die Rechte von Frauen und Mädchen massiv eingeschränkt und gewalttätige Übergriffe leider vermehrt für Frauen und Mädchen zur bitteren Wahrheit in ihrem Lebensalltag".

Mehr Fälle von häuslicher Gewalt in Krefeld

Die 2023 polizeilich registrierten Fälle von häuslicher Gewalt in Krefeld sind im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent gestiegen. Es gab 693 Fälle von häuslicher Gewalt, 97 mehr als 2022. Es ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer der Gewaltdelikte wesentlich höher liegt. „Gewalt geschieht in vielen Facetten und begegnet den Menschen vielerorts - zuhause, auf der Arbeit, im öffentlichen Raum, über Social Media. Nicht nur Schläge, auch Beschimpfungen, Beleidigungen, Kontrolle ausüben und Bedrohungen sind Formen von Gewalt", erklärt die stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt und Koordinatorin des Netzwerks Häusliche Gewalt, Martina Bergmann. „Diese Gewaltformen und insbesondere häusliche und sexualisierte Gewalt gehören leider immer noch zur Lebenswirklichkeit vieler Mädchen und Frauen. Gesellschaftlich verstärkte krisenhafte Situationen, wie unsichere Lebensverhältnisse, zum Beispiel im Arbeitskontext und bei prekären Wohnsituationen, spielen dabei eine erhebliche Rolle. Betroffene sind häufig verunsichert und trauen sich oftmals aus Scham nicht, Unterstützung aufzusuchen."

21 Institutionen im Krefelder Netzwerk gegen Häusliche Gewalt

In dem 2006 gegründeten „Krefelder Netzwerk gegen Häusliche Gewalt", ist es gelungen, die Kompetenzen verschiedener Professionen zusammenzuführen, die interdisziplinär miteinander kooperieren. Neben den verschiedenen Lebens-Beratungsstellen, gibt es die Fachstelle „Häusliche Gewalt" vom Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) als Anlaufstelle für alle von häuslicher Gewalt Betroffenen und neben der Frauenberatungsstelle Krefeld auch eine Jungen- und Männerberatungsstelle beim Katholischen Verein für Soziale Dienste in Krefeld für Täter und Opfer von Gewalt. Der Fachbereich Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung der Stadt Krefeld hat dabei den Blick auf Familien und Kinder. Auch die Polizei, die Staatsanwaltschaft und das Gericht sind mit eingebunden. Insgesamt zählen 21 verschiedene Organisationen und Einrichtungen zu diesem Netzwerk. Das Selbstverständnis des Krefelder Netzwerkes gegen Häusliche Gewalt beinhaltet immer auch den präventiven Ansatz, insbesondere in Bezug auf die Opfer-Täter-Arbeit. Diese im Laufe der Jahre immer mehr gewachsenen Strukturen ermöglichen in Krefeld ein starkes, wirkungsvolles und bedarfsorientiertes Hilfe-Schutzsystem. Koordiniert wird das Netzwerk über die städtische Gleichstellungstelle.

Nach dem Gewaltschutzgesetz, das 2002 verabschiedet wurde, ist häusliche Gewalt ein Straftatbestand. Seit 2016 besteht im Strafgesetzbuch (StGB) der Grundsatz „Nein heißt nein", was bedeutet, dass sexuelle Handlungen oder deren Androhung gegen den Willen einer Person als Übergriff bewertet werden und somit strafbar sind. Statistisch belegt finden die meisten dieser Straftaten im näheren Umfeld der Opfer statt. Diese Beziehungstaten, wirken sich äußerst zerstörerisch auf die Familien und hier insbesondere auf die Kinder aus.