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Gemälde von Erich Heckel nach über 75 Jahren in Krefeld zu sehen

Veröffentlicht am: 30.06.2023

 

Das Gemälde "Nach dem Sturm" von Erich Heckel wird im Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld ausgestellt. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Das Gemälde "Nach dem Sturm" von Erich Heckel wird im Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld ausgestellt. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

Das Werk befindet sich in Privatbesitz

Das Gemälde „Nach dem Sturm" von Erich Heckel wird nach über 75 Jahren erstmals wieder öffentlich in Krefeld präsentiert. Die Kunstmuseen Krefeld haben das Werk als Dauerleihgabe erhalten. Das Werk befindet sich in Privatbesitz. Erich Heckel (1883 Döbeln - 1970 Radolfzell am Bodensee) zählt zu den bedeutenden deutschen Malern und Grafikern. Er gehörte der 1905 in Dresden gegründeten expressionistischen Künstlergruppe „Die Brücke" an. Heckel malte das Bild 1918 kurz vor dem Ende seines Sanitätsdiensts während des Ersten Weltkriegs in der belgischen Küstenstadt Ostende.

Für mindestens sechs Monate zusehen.

Der Krefelder Kunstsammler und Industrielle Hermann Lange erwarb das Gemälde in den 1920/1930er-Jahren. Während Bilder wie von Heckel im Nationalsozialismus als „entartet" bewertet und aus öffentlichen Kunstsammlungen entfernt, verkauft und auch zerstört wurden, konnten solche Werke in Privatbesitz unbeschadet die NS-Zeit überdauern. Im Winter 1946/1947 wurde „Nach dem Sturm" in einer Ausstellung im Kaiser-Wilhelm-Museum wieder gezeigt - damals jedoch unter dem Titel „Woge". Dann wurde es einmal Anfang der 1970er-Jahre in München ausgestellt. In Krefeld ist es nun zusammen mit weiteren Arbeiten von Heckel aus dem Museumsbestand im Dauerausstellungsformat „Sammlung in Bewegung" für mindestens sechs Monate zusehen.

Heckels Beziehungen nach Krefeld

In Krefeld fand die expressionistische Malerei des aus Sachsen stammenden Künstlers Erich Heckel früh Anklang. Der damalige Krefelder Museumsdirektor Max Creutz (1876-1932) stand in Kontakt mit ihm und stellte ihn wiederholt im Kaiser-Wilhelm-Museum aus. Mit dem Krefelder Maler Helmuth Macke verband Heckel seit ihrer gemeinsamen Berliner Zeit eine freundschaftliche Beziehung. Für die „Ausstellung Neuzeitlicher Deutscher Kunst" von Mai bis Juni 1920 im Kaiser-Wilhelm-Museum wurde eine Variation des Heckel-Holzschnitts „Männerbildnis" von 1919 verwendet - der Auftrag für das Plakat kam vom KrefelderMuseumsverein. In der Ausstellung wurden dann Werke von Heinrich Campendonk, Emil Nolde, Oskar Kokoschka, August Macke, Franz Marc und Ernst Ludwig Kirchner gezeigt.

Die Kunstmuseen Krefeld haben mit „Sammlung in Bewegung. 15 Räume. 15 Geschichten" ein Ausstellungskonzept, das in regelmäßigem Wechsel die umfangreiche Sammlung immer wieder unter anderen Gesichtspunkten und Themen präsentiert - von der italienischen Renaissance über den rheinischen Expressionismus bis hin zu Design und zeitgenössischer Fotografie. Kinder undJugendliche ab 18 Jahren haben in die Krefelder Museen kostenfreien Eintritt. Weitere Informationen stehen unter www.kunstmuseenkrefeld.de.