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Grabungsabend: Einblick in aktuelle Forschungsprojekte am 27. März
Veröffentlicht am: 24.03.2025
Dr. Christoph Reichmann, ehemaliger Leiter des Museums Burg Linn, und Stadtarchäologe Dr. Hans-Peter Schletter (r.) vor einem freigelegten Bereich eines Grabens. Die roten Markierung wurde nachträglich für eine bessere Wahrnehmung in das Foto montiert. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Andreas Bischof
Das Museum Burg Linn in Krefeld veranstaltet seinen traditionellen Grabungsabend am Donnerstag, 27. März, um 19 Uhr in der Museumsscheune an der Albert-Steeger-Straße. Die Besucherinnen und Besucher erhalten dabei einen Einblick in Forschungsprojekte. Zum Auftakt des Abends spricht der Krefelder Stadtarchäologe, Dr. Hans-Peter Schletter über „Ausgrabungen und Forschungen der Stadtarchäologie 2024". Schletter untersuchte zuletzt in Traar eine eisenzeitliche Siedlung und in Stratum ein spätbronzezeitliches Gräberfeld. Beide Ausgrabungen werden im Vortrag vorgestellt und erste Ergebnisse präsentiert. Außerdem zeigt Schletter einen germanischen Reitersporn als Neufund vom Schlachtfeld der Bataverschlacht aus Gellep.
Römische Kommandantenhäuser
Die Leiterin des Deutschen Textilmuseums Krefeld, Dr. Annette Schieck, berichtet anschließend über „Fasern, Faden und Gewebe - Aktuelle Textilforschungen im Deutschen Textilmuseum". Das Haus am Andreasmarkt ist in mehrere Projekte und Initiativen zur Etablierung der Textilforschung in der Archäologie eingebunden. Der Vortrag stellt drei Projekte und Kontexte vor und erläutert aktuelle Strategien und Zusammenschlüsse für dieses Forschungsfeld. Anschließend spricht der Archäologe und ehemalige Leiter des Museums Burg Linn, Dr. Christoph Reichmann, über „Römische Kommandantenhäuser in Gellep". Der Vortrag beinhaltet die Aufarbeitung der langjährigen Grabungen im römischen Kastell „Gelduba" in Krefeld. Die Kommandantenhäuser vertreten gehobene städtische Wohnformen des Mittelmeerraumes am Niederrhein. Sie sind jedoch nicht mit den römischen Villen im ländlichen Raum zu vergleichen. Abschließend spricht Museumsleiter Dr. Boris Burandt über „Den Feind vor Augen? - Eine römische Zierscheibe mit Darstellung eines Germanen aus dem Umfeld des Kastells Gelduba". Der Vortrag wirft ein Schlaglicht auf Bedeutung und Funktion dieses außergewöhnlichen Fundstücks.
Im Anschluss an die Vorträge lädt der Förderverein der Linner Museen zu entspanntem Austausch und Umtrunk ein. Der Eintritt beträgt acht Euro. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben kostenfreien Eintritt.