Inhaltsbereich
Initiative Krefelder Fairkehr mit zahlreichen Aktionen im Jahr 2022
Veröffentlicht am: 14.03.2023
Vorstellung der Jahresbilanz 2022 (v. l.): Hans Hamestuk (Abteilungsleiter „Verkehrliche Infrastruktur" des Fachbereiches Stadt- und Verkehrsplanung und Vorsitzender des Arbeitskreises Verkehrssicherheit für Kinder), Michael Hülsmann (Geschäftsführer „Krefelder Fairkehr"), Dagmar Moseler (Polizeihauptkommissarin) sowie Manuel Többen (Geschäftsführer der Verkehrswacht Krefeld).
Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Ein besonderer Fokus soll deshalb künftig auf der Analyse der Unfälle im Freizeitbereich liegen
Die Krefelder Initiative Fairkehr arbeitet weiter an der Reduzierung der Unfälle mit Kinderbeteiligung. In einer gemeinsamen Pressekonferenz haben Vertreter von Stadtverwaltung und Polizei die Entwicklungen des vergangenen Jahres dargestellt. 80 Kinder sind im vergangenen Jahr 2022 bei Unfällen im Straßenverkehr in Krefeld verletzt worden. Im Gründungsjahr von Fairkehr 1999 waren es 169 Kinder - und damit mehr als doppelt so viele. Allerdings sind auch sieben Kinder mehr verunglückt als im Jahr 2021. Hans Hamestuk, Abteilungsleiter „Verkehrliche Infrastruktur" des Fachbereiches Stadt- und Verkehrsplanung und Vorsitzender des Arbeitskreises Verkehrssicherheit für Kinder, zeigte auf, dass es generell einen starken Rückgang der Unfallzahlen seit Gründung der Initiative gab, gleichwohl die Zahlen seit einigen Jahren stagnieren, weshalb neue Ansätze notwendig sind. Ein besonderer Fokus soll deshalb künftig auf der Analyse der Unfälle im Freizeitbereich liegen.
Die weit überwiegende Zahl der Unfallopfer waren Jungen
Stephanie Schepers, Leiterin der Verkehrsunfallprävention, und Polizeihauptkommissarin Dagmar Moseler stellten die Unfallzahlen im Detail vor. So sind im August auf Krefelds Straßen die meisten Kinder verletzt worden (zwölf), die wenigsten wiederum in den Monaten Februar, Juli, September und Dezember (jeweils vier). Verteilt auf die Wochentage verunglücken die meisten Kinder dienstags (19,74 Prozent), sonntags wiederum die wenigsten (3,95 Prozent). Morgens und mittags ereignen sich die meisten Unfälle - in den Zeiten zwischen 7 und 8 Uhr sowie 13 und 14 Uhr. Deutlich überwiegt auch die Zahl der als aktive Verkehrsteilnehmenden verunglückten Kinder. Von den 80 verunglückten Kindern waren 60 aktive Verkehrsteilnehmende, 20 verunfallten passiv etwa als Beifahrer im Auto. 71 Kinder erlitten leichte Verletzungen, neun Kinder wurden schwer verletzt. Die weit überwiegende Zahl der Unfallopfer waren Jungen (47). 27 Kinder wurden als Fußgänger verletzt, 30 Radfahrende Kinder wurden bei Unfällen verletzt und 20 als Mitfahrende im Pkw. In den 40 Fällen, in denen das Kind der Unfallverursacher war, waren 31 der Unfallverursacher Jungen, neun wiederum Mädchen. In 60 Prozent der durch Kinder verursachten Unfälle war das Alter der Kinder zwischen elf und 14 Jahren; bei 14 Unfällen war das Kind Radfahrer, bei neun Unfällen Fußgänger.
Die Aktion „Toter Winkel" erreichte an sieben Schulen insgesamt 646 Schüler
Mit zahlreichen Aktionen hat die Initiative Fairkehr auch im vergangenen Jahr wieder darauf hingewirkt, die Verkehrssicherheit zu verbessern. Die einzelnen Aktionen stellte Michael Hülsmann als Geschäftsführer der Initiative Fairkehr vor. An der Geschwister-Scholl-Grundschule Oppum an der Straße Fungendonk ist eine Elternhaltestelle installiert worden. Die Verkehrspuppenbühne war an 22 Grundschulen zu Gast und erreichte 1.574 Schüler. Die Aktion „Toter Winkel" erreichte an sieben Schulen insgesamt 646 Schüler. Mit der „Aktion Licht" wurden vier Schulklassen besucht, 360 Schüler wurden über die Wichtigkeit ausreichender Beleuchtung informiert. Der Bezirksdienst der Polizei besuchte die Kindertageseinrichtungen und bot sogenannte „Bordsteintrainings" an. Die Initiative Fairkehr präsentierte sich außerdem beim Angebot „Spiel ohne Ranzen" im Stadtwald. Zudem wurde der dritte Teil des Kinderstadtplans aufgelegt.
Verkehrswacht stellte die Angebote dar, die sie für Kinder bereithält
Manuel Többen, Geschäftsführer der Verkehrswacht, stellte die Angebote dar, die die Verkehrswacht für Kinder bereithält - dazu gehört unter anderem ein Faltblatt, mit dem die Kinder nachempfinden können, wie die Sichtverhältnisse im Lkw sind. Gemeinsam appellierten die Vertreter an die Eltern, die Kinder möglichst einen Teil des Schulwegs laufen zu lassen, anfangs mit Begleitung, und sie nicht mit dem sogenannten Elterntaxi vor die Eingangstür der Schule zu fahren. „Nur so können die Kinder den Schulweg richtig erlernen und erfahren, wie sie sich im Straßenverkehr zu verhalten haben", sagte Stephanie Schepers von der Polizei. Auch sollten Eltern oder Großeltern nach Möglichkeit mithelfen, wenn in der Schule freiwillige Helfer für das Radfahrtraining oder weitere Verkehrsaktionen gesucht werden. „Es geht um die Sicherheit unserer Kinder."
Eltern sollten darstellen, wie die Freizeitwege ihrer Kinder sind
An die Eltern richtet sich auch ein besonderer Aufruf, den die Initiative an 19 Krefelder Schulen gesendet hat. Mitte Februar 2023 erhielten Schulen in den Bezirken Fischeln, Hüls, Nord sowie Ost insgesamt 8.000 Fragebögen. Eltern sollten darstellen, wie die Freizeitwege ihrer Kinder sind und wo besondere Gefahrenstellen liegen. Diese freiwilligen Angaben wird die Initiative Fairkehr auswerten - und auch die Informationen nutzen, um die Verkehrssicherheit weiter zu erhöhen.