Inhaltsbereich

Innenstadtkoordinator Brocker: „Miteinander statt gegeneinander“

Veröffentlicht am: 20.09.2023

Innenstadtkoordinator Thomas Brocker stellt die Flyer mit nützlichen Informationen für die Innenstadtakteure vor. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Bereits im letzten Jahr hat Innenstadtkoordinator Thomas Brocker mit seinem Team mehrsprachige Flyer zur Werbeanlagensatzung und den Gestaltungsleitlinien in der Innenstadt verteilt.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

Das Vorgehen hat Konzept

Blinkende Schriftzüge, abgeklebte Fenster, überdimensionierte Werbung - das ist in Krefeld in der Innenstadt verboten und seit vielen Jahren durch die Stadtverwaltung in der Werbeanlagensatzung und in den Gestaltungsleitlinien geregelt. Während der Corona-Pandemie hatte die Stadt Kontrollen bewusst ausgesetzt, um Innenstadthändler nicht zusätzlich zu belasten. Seit die Stabstelle Innenstadtkoordination im Mai des vergangenen Jahres ihren Dienst aufgenommen hat, ist das anders: Innenstadtkoordinator Thomas Brocker ist mit seinem Team auch in diesen Tagen wieder auf Ostwall, Hochstraße und Co. unterwegs, um Gebäude zu sichten und Gespräche mit Einzelhändlern zu führen. Das Vorgehen hat Konzept. Die Stabstelle Innenstadt möchte kooperativ wirken und Verstöße im Dialog regeln, um Vertrauen für weitere Themen zu schaffen. Erst, wenn nach Aufklärung nicht reagiert wird, werden die Einzelhändler bei der städtischen Stelle angezeigt und müssen mit Strafen rechnen.

Stabsstelle sucht den Dialog

„Wir erleben im Gespräch, dass viele Eigentümer die Werbeanlagensatzung und die Gestaltungsleitlinien nicht kennen, im Gegenzug aber sehr dankbar sind, wenn wir sie darüber informieren", schildert Brocker. „Wir haben deswegen im letzten Jahr in mehreren Sprachen Informationsflyer in der Innenstadt verteilt. Auch aufsuchende Angebote halten wir für effektiv." Dass diese wirken, zeigen die Zahlen. Im vergangenen Jahr war die Stabstelle gegen Leuchtreklame vorgegangen. Mehr als 70 blinkende Anlagen verschwanden anschließend aus dem Stadtbild. Im Moment stehen 36 Geschäfte auf der Liste. Ausführlich dokumentiert die Stabsstelle den Zustand der Ladenlokale, klärt auf, hält besprochene Maßnahmen fest, kontrolliert erneut und sucht den Dialog.

Kooperativ

„Die Einzelhändler sind sehr kooperativ und reagieren in der Regel sofort. Beim letzten Rundgang haben wir zwölf Gespräche geführt, neun entsprechende Verstöße wurden im Nachgang kurzfristig durch die Einzelhändler beseitigt", beschreibt Brocker. Oft gehe es dabei um zu stark beklebte Schaufenster, auch der Werbeanteil an vielen Imbissen, Kiosks und Geschäften sei häufig zu groß. Die Werbeanlagensatzung gibt zum Beispiel vor, dass Schriftzüge eine Höhe von 40 Zentimetern nicht überschreiten oder dass Werbeflächen maximal pro laufenden Schaufenstermeter nicht größer als 0,4 Quadratmeter sein dürfen. „Wir laufen nicht mit dem Maßband durch die Stadt, aber uns ist es wichtig, dass die Grundanmutung stimmt. Eine Werbeanlage muss immer zum Haus und zur Nachbarschaft passen", so Brocker weiter. Grundsätzlich muss fast jede Werbeanlage durch die Stadt genehmigt werden. Für Inhaber macht es Sinn, sich deswegen vor der Anschaffung von Werbeanlagen mit der Innenstadtkoordination in Verbindung zu setzen, um sich zu Möglichkeiten beraten zu lassen und von Anfang an genehmigte Anlagen zu planen.

Besser miteinander als gegeneinander

Dass der kooperative Weg zeitintensiver sei und Veränderungen im Straßenbild länger auf sich warten lassen, nimmt die Stabstelle Innenstadt bewusst in Kauf. Denn im Dialog geht es nicht nur darum, über Verstöße zu sprechen, sondern auch, über Angebote aufzuklären. Die Stabsstelle bringt Informationen zu Förderprogrammen mit, berät selbst zu Umgestaltungsmöglichkeiten und stellt sich als Ansprechpartner bei jeglichen Anliegen rund um das Thema Innenstadt vor. „Am Ende gestalten wir Innenstadt alle gemeinsam", sagt Brocker. „Das geht besser miteinander als gegeneinander."

 

 

Weitere Beiträge zum Thema Innenstadtkoordination:

Neumarkt und Mittelstraße: Weitere Gestaltungsmaßnahmen in der Umsetzung
Gleich zwei Maßnahmen des „Stärkungspakets Innenstadt“ werden in diesen Tagen umgesetzt. Eine Fachfirma installiert 39 auffällige Lampenschirme über dem Neumarkt. Gleichzeitig setzt das Krefelder Künstlerkollektiv „betont.es“ auf der Mittelstraße ein großflächiges Street-Art-Projekt um.
Im Rahmen des Stärkungspakets werden in diesen Tagen 39 Lampenschirme auf dem Neumarkt installiert. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Innenstadtkoordinator Brocker: „Miteinander statt gegeneinander“
Blinkende Schriftzüge, abgeklebte Fenster, überdimensionierte Werbung – das ist in Krefeld in der Innenstadt verboten und seit vielen Jahren durch die Stadtverwaltung in der Werbeanlagensatzung und in den Gestaltungsleitlinien geregelt.
Innenstadtkoordinator Thomas Brocker stellt die Flyer mit nützlichen Informationen für die Innenstadtakteure vor. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
13 neue Fahrradservicestationen in Krefeld installiert
Wer in Krefeld eine Fahrradpanne hat, dem kann jetzt an vielen Stellen geholfen werden. An insgesamt 13 Standorten in der City sind Fahrradservicestationen installiert worden. Das ganze Stadtgebiet wurde abgedeckt.
Fahrradservicestation
Präsenz des KOD sorgt für deutliche Verbesserung der Lage in der City
Vor der nächsten Ratssitzung hat die Stadtverwaltung das Alkoholverbot für Teile der Innenstadt durch eine angepasste Verordnung neu formuliert. Der verstärkte Einsatz der KOD für die City zeigt Wirkung.
KOD und Polizei bei Schwerpunkteinsatz
Stadt plant Bau eines Radhauses auf dem Dr.-Hirschfelder-Platz
Die Politik entscheidet über zweiten Standort. Die Einrichtung ist für nächstes Jahr geplant. insgesamt sollen drei Radhäuser aus dem Mitteln des Stärkungspakets in der Innenstadt eingerichtet werden
Am Dr.-Hirschfelder-Platz könnte ein neues Radhaus entstehen. Animation: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation