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Jekits-Band „Fettes Brötchen“ übt an der Johansen-Grundschule

Veröffentlicht am: 30.01.2025

Musiklehrer Francisco Assislau Chaves mit Schülern der Klasse 1b an der Johansen-Grundschule.
Musiklehrer Francisco Assislau Chaves mit Schülern der Klasse 1b an der Johansen-Grundschule. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Dirk Jochmann

In dem Video „Boys Don't Cry" der Kultband „The Cure" aus den 1980er-Jahren spielen Kinder die eigentlichen Musiker. Als Oscar mit seiner E-Gitarre ans Mikro geht und anstimmt „I would say I'm sorry, if I thought that it would change your mind" kommt diese Erinnerung fast zwangsläufig. Mit dem Viertklässler spielen in der Aula der Johansen-Grundschule Fabian, Eymen und Jakob - das Quartett nennt sich „Fettes Brötchen". Sie proben in der Schule am Linner Kohlplatzweg für ihren ersten öffentlichen Auftritt, dem ersten Auftritt einer Jekits-Band überhaupt in Krefeld - beim Kinder- und Jugendkulturfestival am 1. Februar in der Kulturfabrik. Seit dem Schuljahr 2015/2016 führt die Musikschule der Stadt Krefeld als Bildungspartner in hiesigen Grundschulen und Förderschulen das durch das Land NRW geförderte kulturelle Bildungsprogramm „Jekits - Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen" durch - seitdem auch an der Johansenschule.

Geld soll kein Hinderungsgrund sein

„In Krefeld gibt es zurzeit 14 Jekits-Schulen", sagt Roman Marreck, Leiter der Musikschule der Stadt Krefeld. Dabei haben fünf den Schwerpunkt Instrumental, neun das Singen. „Wir möchten mit Jekits Kindern eine Chance geben, Musik auszuprobieren. Gerade im Grundschulalter sind sie neugierig. Es ist dann der richtige Zeitpunkt anzusetzen", so Marreck. Neben dem klassischen Musikunterricht kommen Pädagoginnen und Pädagogen der Musikschule in die Klassen, um den Kinder die Freude am Singen und Musizieren zu vermitteln. In der 1b, der Zebra-Klasse, an der Johansen-Schule sitzt Musiklehrer Francisco Assislau Chaves im Rund mit den Jungen und Mädchen. Er begleitet sie mit der E-Gitarre bei dem Lied „Hallo, guten Morgen", das sie in unterschiedlichen Sprachen singen.

In der ersten Klasse ist das einmal wöchentlich stattfindende 45-minütige Jekits-Angebot für alle 80 Schüler verpflichtend und kostenfrei. An den beteiligten Krefelder Schulen sind das insgesamt über 1.000 Kinder. Ab der zweiten Klasse können sie sich an der Johannsen-Schule für ein Instrument entscheiden. Dafür müssen Eltern aber dieses zusätzliche Angebot pro Kind bezahlen (monatlich 26 Euro in der zweiten Klasse, 35 Euro in den beiden folgenden Schuljahren). Weil es in Linn den Schwerpunkt „Band" gibt, können sie zwischen E-Gitarre, Bass und Keyboard wählen. „Wir stellen die Instrumente aber kostenfrei zur Verfügung", betont Roman Marreck. Wer eine staatliche Unterstützung erhält, kann zudem eine kostenfreie Teilnahme beantragen. „Geld soll kein Hinderungsgrund sein. Wir sprechen Eltern auch an, dass sie diese Fördermöglichkeit nutzen können", betont Grundschulleiterin Anne Moorees. Dieser Bedarf sei jedenfalls auch an ihrer Grundschule in Linn vorhanden.

Freiwilliges Angebot ab der zweiten Klasse

Die Konzentration auch die Bands trägt an der Johansen-Schule schon reiche Früchte. „Wir haben hier acht Bands. Das ist enorm", freut sich Marreck. Ab der zweiten Klasse ist das Jekits-Angebot freiwillig. „Es läuft maximal bis zur vierten Klasse", so Marreck. Dafür entscheiden sich dort etwa 25 bis 30 Prozent der insgesamt 280 Schüler. Bastian Vogel, Lehrer an der Musikschule, kümmert sich in Linn unter anderem um die jungen Musiker. Spielerisch führt er - übrigens einst selbst Schüler der Johansen-Grundschule - die Jungen und Mädchen an die Instrumente heran. Über die Schuljahre hinweg, bleiben die Formationen zum Teil bestehen. „Das ist für uns ein tolles Kooperationsprojekt. Die Kinder lernen dabei auch Toleranz, wenn sie mit anderen zusammenspielen müssen", sagt Moorees. Sowohl während der Unterrichtszeit, als auch in den Stunden des Offenen Ganztages können ihr Schüler an solchen Angeboten teilnehmen. Pro Woche üben sie insgesamt 90 Minuten alle zusammen und mit ihren jeweiligen Bands - immer mit einem Pädagogen der Musikschule. „In jedem Schuljahr veranstalten wir dann ein Abschlusskonzert samt Lichtshow für die Bands", so Moorees. Damit die Bandmitglieder auch nach einem Wechsel an weiterführende Schulen ihrer musikalischen Leidenschaft nachgehen können, gibt es mehrere Möglichkeiten an der Musikschule der Stadt Krefeld. Weitere Informationen auch zu weiteren Schulprojekten stehen unter www.musik.krefeld.schulen.net.