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Kreative Lyrikfestivals im öffentlichen Raum in Krefeld und Miami

Veröffentlicht am: 27.12.2023

 Die Lyrikzentrale an der Königstraße beim vom Niederrheinischen Literaturhaus der Stadt Krefeld ausgerichteten Festival „Lyrik macht Stadt“. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Die Lyrikzentrale an der Königstraße beim vom Niederrheinischen Literaturhaus der Stadt Krefeld ausgerichteten Festival „Lyrik macht Stadt". Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

Krefelder Festival ist Thema einer großen wissenschaftlichen Publikation

Wenn Miami im US-Bundesstaat Florida und Krefeld in einem Atemzug genannt werden, muss etwas Besonders vorliegen. Die imaginäre Brücke über den Atlantik bilden die Lyrik und zwei Poesiefestivals im öffentlichen Raum und ohne Einlassbarrieren. Das vom Niederrheinischen Literaturhaus der Stadt Krefeld ausgerichtete Festival „Lyrik macht Stadt" und eine Veranstaltung in Miami sind so Gegenstand der groß angelegten wissenschaftlichen Publikation zur „Lyrik im urbanen Raum" geworden. Im Rahmen eines vom Europäischen Forschungsrat geförderten Projekts hatten die Hamburger Germanistik-Professorin Claudia Benthien und der Oldenburger Sozialwissenschaftler Norbert Gestring das Krefelder Festival im November 2021 an zwei Tagen besucht und Interviews geführt. Ihre Untersuchung und Bewertung des Programms kann man nun im Buch „Public Poetry" nachgelesen werden.

2021 fand das Festival in Krefeld statt

Lyrik werde längst nicht mehr nur in Buchform und im privaten Ambiente rezipiert, so die Autoren. Im Internet, auf Bühnen, aber auch in unterschiedlichen städtischen Räumen habe sie einen neuen Platz gefunden. Solche Formen sind Gegenstand der Studie. Die urbanen Poesiefestivals in Miami und Krefeld setzten sich hier beispielhaft mit ihren Städten inhaltlich auseinander. Sie sind wesentlich auf die Bewohner selbst ausgerichtet gewesen und versuchten, sie durch Mitmach-Formate einzubeziehen. Vergleichbare Formate waren den Autoren bis dahin nicht bekannt, sodass einzig Festivals in Miami und Krefeld miteinander verglichen werden konnten.

Die Autoren loben das Konzept

Schon im Vorwort heben die zwei Autoren den „höchst kreativen" Charakter der beiden Festivals hervor. Sie beschreiben in der Publikation ausführlich, wie das Programm in Krefeld aus „unterschiedlichen Formaten von Lyrik im urbanen Raum besteht, die zusammen eine konzeptuelle Einheit bilden." Gewürdigt werden ebenso die Auswahl der Gedichte als auch die teils spielerischen und leicht ironischen Präsentationsweisen, die für einen direkten Zugang zur Lyrik sorgten. „Das positive Fazit hat mich natürlich sehr gefreut", sagt Literaturhausleiter Dr. Thomas Hoeps, der das Festival entwickelte. „Mindestens ebenso wichtig ist aber auch der Hinweis der Autoren darauf, dass Kulturprojekte wie unseres die Chance bieten, Denkräume für eine künftige Gestaltung und Nutzung der Innenstädte zu öffnen", so Hoeps.

Das komplette Buch kann kostenfrei als digitales Exemplar unter https://doi.org/10.1515/9783110784701 heruntergeladen werden. Der Beitrag steht auf den Seiten 116-124 und 138-139. Das Niederrheinische Literaturhaus ist eine Kultureinrichtung der Stadt Krefeld.