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Krefeld nimmt trotz Übererfüllung weiterhin Geflüchtete auf

Veröffentlicht am: 24.08.2022

Ukraine Krieg - Symbolbild
Symbolbild Ukraine Krieg
Grafik: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

Unterbringung im Winter ohne Notunterkunft Forstwald in Vorbereitung

Die Stadt Krefeld hat sich aktuell trotz der seit geraumer Zeit andauernden „Übererfüllung" ihrer Aufnahmequote (das bedeutet, sie hat schon mehr Menschen aufgenommen, als nach dem landesweiten Verteilschlüssel vorgesehen) dazu entschlossen, weiterhin Hilfesuchende aus der Ukraine aufzunehmen. Aufnahmen können dann noch erfolgen, wenn ein enger verwandtschaftlicher Bezug nach Krefeld besteht, Verletzungen oder Erkrankungen vorliegen und vorher noch keine Erfassung in einer anderen Kommune stattgefunden hat. Geflüchtete Menschen aus der Ukraine, auf die diese Kriterien nicht zutreffen, werden nun - wie vom Land in einer Sitzung des Städtetages vorgeschlagen - an die zentrale Landeserstaufnahmestelle in Bochum verwiesen und vom Land danach auf andere Kommunen verteilt.

Keine gleichmäßige Verteilung im Bundesland

Die Entscheidung ist erforderlich, da trotz der länger schon andauernden Übererfüllung der Quote in Krefeld und einigen anderen Kommunen aus Sicht der Stadtverwaltung keine gleichmäßige Verteilung der Hilfesuchenden im Bundesland gegeben ist. Dabei hat die Stadt Krefeld ihre für die Quotenermittlung gemeldeten Zahlen mit viel Aufwand regelmäßig aktualisiert, sobald sie die Information erhielt, dass sich vor Ort angemeldete Schutzsuchende inzwischen nicht mehr in der Seidenstadt aufhalten - dies sind bis dato 642 Personen. Das Land NRW erwartet zusätzlich einen Anstieg der Flüchtlingszahlen aus Drittstaaten außerhalb der Ukraine.

Krefeld hat viele Kapazitäten geschaffen

Für die Unterbringung von Geflüchteten sind in der Vergangenheit bereits in großem Umfang Kapazitäten in Krefeld aufgebaut worden. Allerdings ist die in der ersten Jahreshälfte mit Hochdruck errichtete Notunterkunft im Forstwald nicht winterfest und muss deshalb spätestens Mitte November aufgegeben werden. Obwohl inzwischen durch die Verwaltung winterfeste Unterbringungsmöglichkeiten in Hüls am Reepenweg und im Kaiser-Wilhelm-Park an der Westparkstraße geschaffen worden sind und weiterhin auf dem Wohnungsmarkt verfügbare geeignete Unterbringungsmöglichkeiten in Anspruch genommen werden, ist die Versorgung aller Betroffenen für die Kommune eine Herausforderung. Nur durch die Maßnahme, jetzt nur noch einen enger definierten Personenkreis aufzunehmen, kann die Stadt den bisher in der Notunterkunft Forstwald untergebrachten Schutzsuchenden zum Winter hin eine alternative Bleibe vermitteln.

Insgesamt 3.244 Menschen aus der Ukraine (Stand 23. August) sind in Krefeld aktuell erfasst. Es sind 500 schutzsuchende Menschen aus der Ukraine öffentlich untergebracht, davon 368 in der Unterkunft im Forstwald.

 

 

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