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Krefeld wird Modellkommune der Deutschen Energie-Agentur

Veröffentlicht am: 24.10.2022

Rachid Jaghou und Carola Schellhorn möchten Energiespar-Contracting in Krefeld vorantreiben.    Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Rachid Jaghou, Leiter Zentrales Gebäudemanagement, und Carola Schellhorn, Abteilungsleiterin "Infrastrukturelles Gebäudemanagement".
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

Energiespar-Contracting mit dem Zentralen Gebäudemanagement

Krefeld hat sich vorgenommen, bis 2035 klimaneutral zu werden. Das Zentrale Gebäudemanagement (ZGM), das alle städtischen Liegenschaften und Gebäude betreut, ist im Prozess, eine lange Wegstrecke zurückzulegen. Der Beschluss der „Planungsanweisungen für städtische Liegenschaften" mit der Anlage „Nachhaltiges Bauen" (https://www.krefeld.de/nachhaltiges-bauen) gehört zum Beispiel zu diesem Weg dazu, genauso wie der Förderbescheid für 21 PV-Anlagen auf städtischen Gebäuden. Gemeinsam mit der Deutschen Energie-Agentur (dena) soll nun ein weiterer Meilenstein anvisiert werden. Denn Krefeld wird mit ambitionierten Klimaschutzzielen Modellkommune im Energiespar-Contracting. Hauptziel ist es, durch die Optimierung von Anlagentechnik und Bauphysik dauerhaft CO2 einzusparen und dabei Kostensteigerungen durch erhöhte Energiepreise zu entgehen.

Mit Krefeld setzt die dena Neues um

Das Projekt der dena läuft bereits seit dem Jahr 2019. Nun startet die Energieagentur einen zweiten Durchgang. Mit viel Sorgfalt wählen die Verantwortlichen Kommunen aus, die sie auf ihrem Weg zur Klimaneutralität begleiten. Während sich im ersten Testballon Kommunen wie Ratingen, Pinneberg oder Konstanz qualifiziert haben, gehen die Verantwortlichen mit dem Zentralen Gebäudemanagement Krefeld nun einen neuen Weg. Bislang begleitet die dena zwölf Modellprojekte, der bisher größte Gebäudepool umfasst 16 Liegenschaften im Landkreis Unstrut-Hainich. In Ratingen wurden beispielsweise neun Liegenschaften in den Blick genommen oder in Pinneberg und Konstanz vier. „Wir haben bereits bei unserer Bewerbung festgehalten, dass wir größer denken möchten", erklärt Carola Schellhorn, Abteilungsleiterin „Infrastrukturelles Gebäudemanagement" beim ZGM. „Ein erfolgreiches Energiespar-Contracting, oder wie es die dena jüngst bezeichnet ‚Energiespar-Contracting plus', eröffnet neue Märkte." Ein Leuchtturmprojekt, so Schellhorn, brächte Krefeld nicht grundlegend weiter. Mit insgesamt rund 235 städtischen Liegenschaften mit rund 753 Gebäuden im Eigentum und nahezu 420 angemieteten Gebäuden bestehe Handlungsbedarf.

Elf Gebäudepools werden untersucht

In der Bewerbungsvorbereitung hat das ZGM die städtischen Immobilien in insgesamt elf quartiersbezogene Gebäudepools eingeteilt. Drei dieser Quartiere werden im Rahmen des Modellvorhabens analysiert und optimiert werden. Diese drei Gebäudepools umfassen insgesamt rund 45 Liegenschaften mit rund 130 Gebäuden. Energiespar-Contracting bedeutet, dass ein externer Dienstleister, der Contractor, technische, bauliche und organisatorische Maßnahmen plant und realisiert, die den Energieverbrauch senken. Eine Energiekosteneinsparung sowie die Reduzierung von Emissionen werden vertraglich vereinbart. Die Vergütung des Dienstleisters erfolgt auf Basis der Verbrauchseinsparung. Verbrauchssenkungen und Energieeffizienzmaßnahmen bringen gleichzeitig den Klimaschutz weiter auf den Weg.

Krefeld als erster Schritt im Gesamtgefüge

„Gerade für eine Kommune wie Krefeld, die viele Liegenschaften betreut, ist ein solches Vorgehen sinnvoll," bestätigt Rachid Jaghou als Leiter des ZGMs: „Für uns ist es wichtig, nicht nur unsere Anlagen zu optimieren, sondern auch bauphysikalische Veränderungen umzusetzen - zum Beispiel die Erneuerung von Fenstern, die Umstellung auf regenerative Energien oder die Anpassung von Wärmedämmungen. Wir hoffen, dass wir durch das Energiespar-Contracting am Ende Dienstleistungen einfacher und kostengünstiger abwickeln können." Außerdem, so schildert der Leiter weiter, sorge das Modellprojekt bundesweit für Aufmerksamkeit. „Die dena hat einen Namen. Wir sind davon überzeugt, dass Ausschreibungen besser laufen", erklärt Jaghou. Und Carola Schellhorn geht sogar noch weiter: „Schon jetzt glauben wir, dass Energiespar-Contracting das Modell der Zukunft ist, denn Dienstleister, die grundsätzlich Energiespar-Contracting anbieten, können sich in den Krefelder Quartieren noch weitere Auftraggeber suchen." Deswegen prüfe das ZGM zurzeit, wie mit den acht verbliebenen Quartieren, die nicht durch das Modellprojekt der dena betreut werden, in Zukunft umgegangen werde. Die Abteilungsleiterin des ZGMs hofft auf lange Sicht auf eine Marktdurchdringung. „Dafür müssen aber auch andere Kommunen und Unternehmen Contracting in Anspruch nehmen und für sich entdecken", sagt sie.

So geht es weiter

Mit den Experten der dena findet in diesen Tagen ein erster Auftaktworkshop statt. In den kommenden Monaten werden dann die Liegenschaften der drei Quartiere analysiert und entsprechende Konzepte erarbeitet. Anschließend sollen die Ausschreibungen vorgenommen werden. Das ZGM hat den Wunsch, dass diese bis Frühjahr 2024 abgeschlossen sind, sodass die ersten Umsetzungen bereits 2024 erfolgen können. Insgesamt ist der Projektzeitraum für zwei Jahre angedacht.

 

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Energiesparcontracting Symbolbild. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
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Mit vielen deutschlandweiten Experten fand die Auftaktveranstaltung zu "Krefeld als Modellkommune im Energiespar-Contracting" im Rathaus statt. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
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Oberbürgermeister Frank Meyer und Rachid Jaghou, Leiter des Zentralen Gebäudemanagements, informieren über Projekte rund um nachhaltige Gebäude. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
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Krefeld wird mit ambitionierten Klimaschutzzielen Modellkommune im Energiespar-Contracting. Hauptziel ist es, durch die Optimierung von Anlagentechnik und Bauphysik dauerhaft CO2 einzusparen und dabei Kostensteigerungen durch erhöhte Energiepreise zu entgehen.
Rachid Jaghou und Carola Schellhorn möchten Energiespar-Contracting in Krefeld vorantreiben. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

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