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Krefelder Eissportfamilie startet in eine ungewöhnliche Saison
Veröffentlicht am: 27.08.2024
In der Rheinlandhalle herrschte am Wochenende Spielbetrieb. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Andreas Bischof
Trotz sommerlicher Temperaturen ist Krefeld jetzt in die Eissportsaison gestartet. Es ist eine in jeder Hinsicht ungewöhnliche Saison - die erste seit 61 Jahren ohne die Werner-Rittberger-Halle. Die marode Sportstätte soll in Kürze abgerissen werden. Bis in unmittelbarer Nachbarschaft die neuen Eissporthallen fertiggestellt sind, müssen Vereine, Schulen und andere Nutzergruppen in der Rheinlandhalle zusammenrücken. In der Yayla-Arena wurden daher ebenfalls Eiszeiten angemietet. „Die Krefelder Eissportfamilie bewältigt die ungewohnte Situation im tollen Miteinander", sagt Sportdezernent und Stadtdirektor Markus Schön. „Alle freuen sich sehr auf die neue Halle und erkennen an, dass bis zur Fertigstellung auch Improvisationstalent gefragt ist. Das Gleiche gilt übrigens für die Eismeister und weiteren städtischen Mitarbeitenden, die bei der Umrüstung einen tollen Job machen."
Tatsächlich liegen sehr arbeitsreiche Monate hinter dem Team der Eishallen und des Zentralen Gebäudemanagements. Die Rittberger-Halle musste komplett ausgeräumt werden, die Ammoniak-Kälteanlage wurde außer Betrieb gesetzt, mehrere Tonnen des Gefahrstoffs Ammoniak wurden fach- und umweltgerecht entsorgt. Anschlüsse für Strom, Wärme, Wasser und Lüftung mussten gekappt und zum Teil verlegt werden. „Die mobile Eisbahn in der Rittberger-Halle wurde abgebaut und durch den Investor der neuen Eishallen an den Förderverein Eissport Mainz verkauft", berichtet Oliver Klostermann, Leiter des Fachbereichs Sport und Sportförderung. „Aber ein paar Souvenirs Krefelder Eissporttradition haben wir auch gesichert, zum Beispiel das Leuchtschild am Eingang." Der Erlös aus dem Verkauf der mobilen Eisbahn wurde an die Jugendabteilung des KEV 81 gespendet.
Besonders aufwändig war die Versetzung des mobilen Kälteaggregats der Rittberger-Halle hinter die Westtribüne der Rheinlandhalle. Dafür mussten zahlreiche Leitungen verlegt werden. Auch das neue Betriebsbüro, das in einem Container untergebracht wurde, musste komplett verkabelt werden. Da die Rheinlandhalle inklusive Zwischentrakt hauptsächlich durch einen Technikriegel gespeist wurde, der sich in der Werner-Rittberger-Halle befand, musste eine neue technische Lösung gefunden werden. Sie wurde innerhalb von nur drei Monaten umgesetzt. Die Federführung für diese Arbeiten lag beim Investor, der in der Nachbarschaft die neuen Rheinlandhallen errichtet.
Alle Arbeiten wurden fristgerecht fertiggestellt
„Eishallen sind schon sehr spezielle Gebäude, deshalb war dieser Umzug für mein Team keine ganz alltägliche Aufgabe", sagt Rachid Jaghou, Leiter des Zentralen Gebäudemanagements. „Ich bin froh, dass am Ende alles fristgerecht und mängelfrei abgeschlossen werden konnte." Der wichtigste Aspekt war dabei die Eisaufbereitung. Die bestehende Kälteanlage mit Ammoniak wurde durch ein neu installiertes System ersetzt, das mit dem Kälteträger Glykol arbeitet. Dafür wurde auf der bestehenden Betonoberfläche ein Icegrid-System (Eisbahnfolie, Schutzvlies, Isolierung, Wabenstegelemente, Wellenschlauch, Speisung über Sammelrohr inklusive Montagekits) installiert.
Alle Arbeiten wurden zeitig fertiggestellt, so dass Ende Juli mit der Eisaufbereitung begonnen werden konnte. Seit 12. August können die Vereine die Rheinlandhalle zur Saisonvorbereitung nutzen. Dazu musste das Team der Eishallen zuvor die Eisfläche aufbauen und entsprechend markieren, die Tore ausbessern sowie die Schlittschuhe für den Schulsport und den öffentlichen Eislauf auf Vordermann bringen. Auch Reparaturen und Ausbesserungsarbeiten sowie eine umfassende Reinigung wurden vorgenommen, so dass es jetzt heißt: Bahn frei für die Eissportsaison 2024/2025.