Inhaltsbereich

Masterplan sieht Badesee mit Steg und Joggingstrecken am Elfrather See vor

Veröffentlicht am: 10.06.2022

In einem Masterplan „Erholungs- und Sportpark Krefeld" hat die Stadtverwaltung die künftige Entwicklung des Areals rund um den Elfrather See skizziert. Der Badesee soll wieder genutzt werden können, drei beleuchtete Joggingstrecken sollen entstehen, viele weitere Sportmöglichkeiten für Jung und Alt sind geplant. Neben der geplanten Ansiedlung des Surfparks auf einer Fläche östlich des Elfrather Sees, der von einem privaten Investor betrieben werden soll, würde somit mit der Umsetzung des Masterplans das gesamte umliegende Areal durch städtisches Engagement für die breite Öffentlichkeit attraktiviert. Die Stadtverwaltung legt diesen Masterplan nun in den Sitzungen der Be-zirksvertretung Ost (15. Juni) und Uerdingen (22. Juni), dem Naturschutzbeirat (22. Juni), dem Sportausschuss (23. Juni) sowie dem Klima-Ausschuss (23. Juni) vor. Auf Basis der politischen Beschlüsse wird die Verwaltung in der Folge die weiteren planerischen Konkretisierungen sowie die stufenweise bauliche Umsetzung zeitnah einleiten.

Stadtdirektor Schön: "Der Elfrather See wird damit zum Top-Freizeitareal in der Stadt"

Markus Schön, Stadtdirektor und Sportdezernent, zeigt sich erfreut über die vorliegenden Pläne und betont: „Die private Investition eines Unternehmens in den Surfpark und der nun vorliegende Masterplan mit verschiedenen freizeitsportlichen Nutzungen ergänzen sich auf beste Art und Weise. Nach vielen Jahren des Dornröschenschlafs besteht nun die Chance, den Elfrather See endlich so zu gestalten, dass alle Bürgerinnen und Bürger davon profitieren können - Sporttreibende, Spazierende, Jung und Alt. Der Elfrather See wird damit zum Top-Freizeitareal in der Stadt. Auf die Umsetzung können wir uns alle freuen. Ich hoffe deshalb, dass die Politik den Plänen zustimmt."

Badesee mit Steg NRW
Die Skizze zeigt einen Teil des "Masterplans" - der Badesee soll mit einem Steg aufgewertet werden.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

Zum Hintergrund: Der Sportausschuss hatte im Februar 2020 die Verwaltung beauftragt, einen Masterplan für den Elfrather See zu initiieren und dabei die Bedarfe der verschiedenen Nutzergruppen - darunter die anliegenden Sportvereine - zu integrieren. Die Nutzer wurden bei Workshops unter der Beteiligung des renommierten Sportwissenschaftlers Professor Dr. Lutz Thieme vom RheinAhr Campus der Hochschule Koblenz eingebunden. Bei der weiteren Ausgestaltung sind die Vereine, Stadtsportbund, Anlie-ger, politische Vertreter, Interessensverbände sowie Fachleute und die Beauftragten aus der Verwaltung zusammengekommen und haben unter fachlicher Begleitung der Landschaftsarchitekten von Dr. Ing. Fischer Consult die Pläne erarbeitet.

Außenterrasse über See ist geplant

Die Planung für den Badesee sieht konkret vor, dass östlich ein Eintrittsgebäude mit Umkleidekabine, Toiletten und Schließfächern errichtet wird. Im Eingangsbereich soll auch ein Gastronomiebetrieb positioniert werden, in dem Badeliegen, Pavillons oder Badeutensilien verkauft werden. Eine halb über dem Randbereich des Sees befindliche Außenterrasse ist geplant. Die Projektskizze sieht ferner vor, den Strandbereich zu vergrößern und den entstehenden Aushub entlang des Übergangs vom Sandstrand zur Liegewiese zu einem Plateau aufzuschütten. Dies soll für die Besucher sowohl Sicht- als auch Windschutz bieten. Der Randbereich soll dort mit Gehölzen und Sträuchern aufgeforstet werden. Im Badesee wird es einen schwimmenden Steg geben, der vielfältige Nutzungsmöglichkeiten bietet. Mit Holzstegen werden außerdem ausgehend von einem Weg auf der Böschung Strandbereiche für verschiedene Nutzergruppen getrennt - etwa für den Beachvolleyballbereich und den Mietliegenbereich. Für jüngere Besucher wird ein Kletterbereich errichtet. Entlang des Weges findet sich außerdem ein Boulespielangebot. Abgerundet wird die Planung durch ein Fußballfeld, welches sich etwas abseits befindet, um Störungen der Badegäste zu vermeiden. Im südlichen Bereich gibt es laut Plan eine große Liegewiese, eine befestigte Festwiese sowie einen möglichen Standort für die Wasserwacht.

Das Angebot der beleuchteten Joggingstrecken umfasst in der Planung drei Lauflängen: den Rundweg um den E-See mit einer Länge von 6,5 Kilometern, den Rundweg um Badesee und Surfpark mit einer Länge von 2,2 Kilometern und den Rundweg um den Badesee mit 1,3 Kilometern. So wird vor allem in den Morgen- und Abendstunden der Wintermonate ein Angebot zum gefahrlosen Laufsport geboten.

Trendsport im Südosten des Seeareals

Die weitere Planung sieht einen Bewegungsraum „Trendsport" im Südosten des See-areals vor. Dort sind eine asphaltierte Skaterbahn, eine Fitness-Station, Multifunktionsspielfelder für Fußball und Basketball, optional auch Handball und Streethockey sowie ein Aufenthaltsbereich zur aktiven Erholung geplant. Eine weitere Fläche wird eingebettet in die vorhandene Natur freizeitsportliche Nutzung und hochwertige Aufenthaltsmöglichkeiten bieten: Eine Boulefläche, ein Kinderspielplatz, Bänke, ein Sanitärhäuschen und Fahrradabstellmöglichkeiten sind vorgesehen.

Darüber hinaus hat der Fachbereich Sport und Sportförderung in Abstimmung mit dem SSB über das Landesprogramm „Moderne Sportstätte 2022", die Möglichkeit, bereits im Jahr 2023 drei neue, attraktive Bewegungsräume am Elfrather See zu realisieren. In Abstimmung mit dem Stadtsportbund wurden daher für drei geeignete Teilflächen Projektskizzen entwickelt und die Umsetzungskosten für einen entsprechenden Zuwendungsantrag bei der Staatskanzlei NRW erarbeitet. Drei verschiedene Projektskizzen sehen verschiedene Ansätze vor. Ein geplanter „inklusiver Sporttreff" enthält einen Calisthenics-Park aus Edelstahlelementen, verschiedene Fitnessgeräte für Senioren, drei Fitnessgeräte und eine Dipstange für Rollstuhlsportler, drei Reckstangen mit Diebstahlhemmung, eine „Hangelleiter", Edelstahl-Doppelbarren, Sprossenwand, Schrägbank, Liegestützgriffe sowie Aufsteller mit Beispielübungen. Weiterhin ist eine Böschung mit Sitzgelegenheiten vorgesehen. Die Fläche ist barrierefrei über die Parkplätze P4 und P5 zu erreichen.

Eine weitere Fitnessstraße soll im naturnahen Bereich des Parkplatzes 6 installiert werden. Die dritte Projektskizze sieht einen Vereinstreffpunkt mit DFB-Minispielfeld, Fitnesscontainer und Aufenthaltsbereichen zwischen dem südlich gelegenen Ruderclub und dem westlich durch Wassersportvereine genutzten Uferbereich vor. In allen drei Flächen ergänzen Radabstellmöglichkeiten sowie entsprechende Müllbehälter das Angebot der neuen Bewegungsräume. Diese drei beschriebenen Maßnahmen haben ein Gesamtvolumen von 575.000 Euro. Der Eigenanteil der Stadt Krefeld beliefe sich auf 86.113 Euro. Im Haushalt stehen entsprechende Mittel im Rahmen des Förderprogramms „Moderne Sportstätte 2022" zur Verfügung.

Eine Nutzung des Areals, insbesondere des Badesees, wird allerdings dauerhaft nur möglich, wenn durch verschiedene zusammenhängende Maßnahmen auch aktiv in die Gänsepopulation am Elfrather See eingegriffen wird. Umweltdezernentin Sabine Lauxen sagt: „Eine der bisher gewonnenen Erkenntnisse der Stadt Krefeld ist, dass alleine eine höhere Besucherpräsenz nicht ausreichen wird, die Gänse zu vertreiben. Wir müssen deshalb weitere Maßnahmen in Angriff nehmen, wenn wir dieses Areal für die Krefelderinnen und Krefelder nutzbar machen wollen." Seit 1980 kommen am Elfrather See vermehrt die Gänsearten Grau-, Nil- und Kanadagans vor. Es sind Tierarten, die früher nicht in Deutschland heimisch waren. Die Präsenz der Gänse hatte mit den Jahren eine stärkere Verschmutzung der Strandbereiche durch Gänsekot zur Folge. Der Badesee ist dadurch nicht mehr nutzbar. Dies soll sich ändern.

Ziel ist ein effektives und langfristiges Vergraulen nach dem Vorbild anderer Kommunen. Die Krefelder Stadtverwaltung wird dazu der Politik ein Bündel von Maßnahmen vorschlagen: Es soll eine reguläre Bejagung der Gänse während der Jagdzeit vom 16. Juli bis 31. Januar zu unterschiedlichen Zeiten geben. Dabei wird die Besucherfrequentierung berücksichtigt, es wird ein strenges Sicherheitskonzept geben. Ferner sollen Bruteier mit Beginn der Brutsaison Anfang April ausgetauscht werden. Die mit einem Betretungsverbot versehenen Vogelschutzinseln sollen dabei zunächst ausgespart werden, um zu prüfen, ob das Absammeln auf den übrigen Flächen ausreichend ist. Auch sollen mehrmals pro Woche ab Anfang/Mitte Mai eines Jahres Vergrämungsab-schüsse auf Gössel auf solchen Flächen vorgenommen werden, auf denen Gänse nicht erwünscht sind. All die vorgenannten Maßnahmen sollen von Dritten im Auftrag der Stadt durchgeführt werden.

Am ehemaligen Badesee soll ferner unter Beachtung der Brutzeit eine temporäre Hundefreilaufwiese eingerichtet werden. Der Gänsekot wird abgesammelt. Begleitend ist ein Monitoring beabsichtigt, zudem wird eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit die Maßnahmen begleiten. Die Krefelder Verwaltung verweist bei ihren konzeptionellen Ansätzen auf die Stadt Duisburg, die seit dem Jahr 2010 ein ähnliches Konzept am Toeppersee und der Sechs-Seen-Platte vornimmt und mit der die Krefelder Verwaltung in engem fachlichen Austausch steht. Die Bilanz nach elf Jahren zeigt dort erkennbare Erfolge.

 

 

 

Weitere Nachrichten zum Surfpark:

Surfpark am E-See: Ökologische Aspekte werden mitgedacht
Januar 2021: Die ökologischen Aspekte des Surfparks am Elfrather See spielen jetzt und in Zukunft eine entscheidende Rolle bei der Planung des Projekts. Die Stadt Krefeld wird den Planungsprozess weiter im offenen Dialog fortführen. Dazu ist eine virtuelle Info-Veranstaltung am Donnerstag, 28. Januar, geplant.
Luftaufnahme vom Elfrather See. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
„Der E-See ist ein Juwel für den Sport vor der eigenen Haustür"
Oktober 2020: Das Projekt eines Surfparks am Elfrather See wird zur Initialzündung für das gesamte Areal. In einem Doppelinterview sprechen der städtische Projektverantwortliche Ralf Panning und der Geschäftsführer von Elakari, Andreas Niedergesäss, über den Stand der Dinge.
Stellten das Projekt vor (von links): Philipp von Buch (Wavegarden), Frank Meyer (Oberbürgermeister Stadt Krefeld) und Andreas Niedergesäss (elakari) Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof