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Medipoint erweist sich als echte Hilfe für Menschen auf der Straße

Veröffentlicht am: 12.01.2024

Im Medipoint werden Personen behandelt, die ihren Lebensmittelpunkt auf der Straße haben (Foto gestellt):  DRK-Geschäftsführerin Sabine Hilcker (l.), Kirstin Lintjens (Leiterin des FB Gesundheit) (2. v l.), Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen (2. v. r) sowie Ärztin Dr. Renate Schmidt (r.). Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Andreas Bischof
Im Medipoint werden Personen behandelt, die ihren Lebensmittelpunkt auf der Straße haben (Foto gestellt): DRK-Geschäftsführerin Sabine Hilcker (l.), Kirstin Lintjens (Leiterin des FB Gesundheit) (2. v l.), Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen (2. v. r) sowie Ärztin Dr. Renate Schmidt (r.). Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Andreas Bischof

Medipoint erhält immer mehr Zuspruch

Das medizinische Angebot Medipoint im Krefelder Drogenhilfezentrum erfährt immer mehr Zuspruch und erweist sich als eine echte Hilfe für die Klientel der Obdachlosen und Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt vorwiegend auf der Straße haben. Fürsorge, Vertrauensaufbau, menschlicher Kontakt - mit dem Medipoint sollen jene Menschen erreicht werden, die aufgrund von Scham oder Bürokratie einen regulären Arzt nicht aufsuchen. In einer Pressekonferenz im Medipoint haben Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen, Kirstin Lintjens, Leiterin des Fachbereichs Gesundheit, Sabine Hilcker, Geschäftsführerin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), sowie Dr. Renate Schmidt, Ärztin aus Krefeld, das Angebot vorgestellt und eine erste Bilanz der Arbeit gezogen.

Betreiber ist das Deutsche Rote Kreuz

Der Medipoint, betrieben vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), ist einer der drei Bestandteile des Drogenhilfezentrums, zu dem außerdem noch der Drogenkonsumraum und der Tagesaufenthalt Café Pause gehören. 117 Personen haben den Medipoint an der Schwertstraße 80 seit der Eröffnung im März 2023 genutzt. „Wir hatten vor dem Start niemals mit solchen Patientenzahlen gerechnet, der Zuspruch bestätigt den Bedarf, den es für dieses Angebot gibt", sagt Sabine Lauxen. Viele Menschen von der Straße kommen regelmäßig, um sich ihre Wunden behandeln oder Krankheiten vom medizinischen Personal checken zu lassen. Sabine Lauxen betont: „Dabei spielt es keine Rolle, ob die Patienten eine Krankenversicherung haben oder nicht. Hier werden alle versorgt." Wichtig sei dabei besonders die Anbindung an den Drogenkonsumraum und den Tagesaufenthalt Café Pause. „Die Schwelle ist dadurch sehr niedrig. Menschen, die einen regulären Arztbesuch vielleicht scheuen, trauen sich in den Medipoint herein, weil er zum vertrauten Drogenhilfezentrum gehört. Für das Team hier ist es eine Möglichkeit, Vertrauen zu den Menschen aufzubauen und sie ein Stück weit zu begleiten", sagt Sabine Lauxen. Es gehe im Medipoint um medizinische Begleitung, die Arbeit sei aber immer auch soziale Fürsorge.

Vier Ärztinnen und zwei medizinische Fachangestellte gehören zum Team

Zum Team im Medipoint gehören vier Ärztinnen und zwei medizinische Fachangestellte. Geöffnet ist der Medipoint montags bis freitags von 10 bis 14 Uhr, die Sprechzeiten sind von 10.30 bis 12.30 Uhr. In jeder Schicht sind eine Ärztin und zwei medizinische Fachangestellte tätig. „Die Zahlen zeigen, es kommen immer mehr Menschen, darunter auch viele Frauen", sagt Sabine Lauxen. Während den Drogenkonsumraum nur zu fünf Prozent Frauen nutzen, sind es im Medipoint 50 Prozent. 15 Personen pro Tag können betreut werden. Wichtig ist die Einrichtung Medipoint auch deshalb, weil im Notfall eingegriffen werden kann, wenn es bei einem Klienten im benachbarten Drogenkonsumraum zu Problemen kommt.

Scham ist oftmals ein Grund für fehlende Behandlungen

Sabine Hilcker, DRK-Kreisgeschäftsführerin, verweist auf den menschlichen Umgang, der im Medipoint gepflegt wird: „Die Klienten werden respektvoll behandelt, neben der Medizin geht es immer auch um Zuhören und Betreuung. Ich bin stolz darauf, wie gut das hier angelaufen ist und wie toll das Personal hier arbeitet." Dr. Renate Schmidt ist eine der Ärztinnen im Team. „Wir sehen die Klienten als Menschen und nehmen uns insbesondere bei der ersten Kontaktaufnahme viel Zeit, hören uns oft auch mal die Geschichte der Person an." Insbesondere Wundbehandlung macht einen Großteil der Arbeit aus. „Die Menschen kommen mit fürchterlichen Wunden und oft eigentlich schon zu spät. Es ist manchmal ein Zeitpunkt erreicht, bei dem man schon fast über eine Amputation nachdenken muss." Oftmals sei Scham der Grund, dass die Menschen sich nicht haben behandeln lassen. Die Wunden riechen stark, die Menschen wissen, dass dies Ekel hervorruft.

Die Behandlung ist kostenlos

Die medizinische Behandlung im Medipoint ist kostenlos - wenn der Patient keine Krankenversicherung hat, kommt die Stadt für die Kosten auf. Bei Medikamentenbedarf wird versucht, die Kosten für die Medikamente von den Krankenkassen einzufordern. Im Medipoint erfolgt eine Erstversorgung - und oft eine Weiterleitung an die Krankenhäuser in Krefeld. „Wir sind sehr dankbar dafür, wie gut die Zusammenarbeit mit den Krefelder Krankenhäusern läuft. Das ist wirklich vorbildlich, wie die Kliniken hier mit dem Medipoint zusammenarbeiten", sagt Kirstin Lintjens. Die Kliniken nehmen die Patienten auf, obwohl der Medipoint keine Überweisungen schreiben kann. Bis zu viermal wöchentlich im Schnitt werden Patienten im Medipoint ins Krankenhaus gebracht.

Aufwertung des Quartiers

Sie erfahre viel positiven Zuspruch für die Einrichtung des Medipoints in Krefeld, sagt DRK-Kreisgeschäftsführerin Sabine Hilcker. „Die Bürgerinnen und Bürger wissen, dass dies ein wichtiges Angebot für Bedürftige ist. Auch aus der Nachbarschaft haben wir konkret zum Medipoint bisher keine Beschwerden bekommen." Sabine Lauxen betont, dass es einen intensiven Austausch mit den Anliegern und den Bewohnern der Quartiere gebe. Bei Bedarf würden Probleme auf direktem Wege zu lösen versucht. „Wir reagieren schnell, wir sind vor Ort." Die Stadt werde den Quartieren auch weiterhin helfen. „Am Albrechtsplatz ist auf dem Spielplatz nicht, wie befürchtet, eine Szene entstanden. Mit der Neugestaltung des Schinkenplatzes werden wir auch dort eine erhebliche Aufwertung vornehmen, die dem Quartier guttut."

Handeln und Helfen

Das Drogenhilfezentrum an der Schwertstraße war im Rahmen des von Oberbürgermeister Frank Meyer initiierten Programms „Handeln und Helfen" eingerichtet worden. Ein Aufenthalt der Drogenszene auf dem Theaterplatz und an weiteren Orten im öffentlichen Raum wird durch den Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) seit dem Frühjahr 2023 konsequent unterbunden. Sowohl der KOD als auch die Streetworker verweisen konsequent auf den Drogenkonsumraum im Drogenhilfezentrum als den Ort, an dem Drogen in einem geschützten Raum konsumiert werden können. Dieser Ansatz zeige zunehmend Wirkung, wie auch Sabine Lauxen beim Termin im Medipoint betonte. Dies würde auch durch die neuen Nutzerzahlen des von der Caritas betriebenen Drogenkonsumraums untermauert: Im Dezember 2023 fanden im Drogenkonsumraum insgesamt 1.444 Konsumvorgänge statt, die sich auf 142 unterschiedliche Nutzende verteilten. Das sind die bisherigen Monatshöchstwerte.

Weitere Informationen zum Drogenhilfezentrum gibt es hier.

Weitere Presseberichte und Informationen rund um das Drogenhilfezentrum:
Intensive Kontrollen des KOD in Innenstadt zeigen erste Wirkung
Mit dem Start des Drogenhilfezentrums am 13. März sind die Kontrollen des Kommunalen Ordnungsdienstes in den umliegenden Quartieren rund um die Schwertstraße 80 abermals deutlich intensiviert worden. Dies geht aus einem neuen Bericht hervor, den die Stadtverwaltung erstellt hat.
Grafik: Maßnahmen rund um das Drogenhilfezentrum. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Sicherheitskonzept stellt Maßnahmen rund um DHZ und City dar
Mit dem neuen Stärkungspaket Innenstadt verfolgt die Krefelder Stadtverwaltung das Ziel, die Sicherheit, Sauberkeit und Aufenthaltsqualität in der City weiter zu erhöhen.
Maßnahmen rund um das Drogenhilfezentrum in Krefeld
Start des DHZ: KOD und Streetwork in den Quartieren unterwegs
Mit dem Start des Drogenhilfezentrums (DHZ) in Krefeld in dieser Woche werden auch die begleitenden ordnungs- und sozialpolitischen Maßnahmen für die umliegenden Quartiere und den Bereich der Innenstadt intensiviert.
Das Drogenhilfezentrum in Krefeld setzt sich für Menschenwürde ein.
Drogenhilfezentrum – die wichtigsten Fragen und Antworten
In Krefeld wird in diesem Jahr ein Drogenhilfezentrum an der Schwertstraße eingerichtet. Die meistgestellten Fragen dazu werden schon jetzt in diesem Beitrag beantwortet.
Die Stadtverwaltung beantwortet alle wichtigen Fragen rund um das Drogenhilfezentrum in einem FAQ-Katalog.
Stadtrat entscheidet über Maßnahmen zum Drogenhilfezentrum
Für die kommende Sitzung des Stadtrats am Donnerstag, 17. November legt der Fachbereich Gesundheit eine Konzeption zu „Suchtvorbeugenden Maßnahmen in Krefelder Schulen, Jugend- und Familienzentren“ sowie aktuelle Sachstände zu den Themen ordnungspolitische Maßnahmen, Quartiersarbeit, Bebauungsplan und Stadtentwicklung vor.
Maßnahmen rund um das Drogenhilfezentrum in Krefeld

 

Weitere Pressebereichte rund um den Bereich "Handeln und Helfen":
„Kontaktpunkt City“ nimmt Bürgeranliegen auf
Die Stadtverwaltung macht auf das Angebot „Kontaktpunkt City“ an der Königstraße 114 als gemeinsamer Anlaufstelle von Streetwork und Ordnungsdienst aufmerksam. Die Öffnungszeiten an der Königstraße 114 sind montags bis freitags von 10 bis 20 Uhr sowie samstags von 10 bis 18 Uhr.
Büro des Kontaktpunktes City an der Königstraße 114.Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann
Stadtrat hebt Allgemeinverfügung zum Betteln für die Innenstadt auf
Anlässlich des Beschlusses des Verwaltungsgerichtes Düsseldorf im Eilverfahren wird die Stadt Krefeld die Allgemeinverfügung „Betteln im öffentlichen Raum“ aufheben. Diese Entscheidung hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich beschlossen.
Fahrzeug des Kommunalen Ordnungsdiensts der Stadt Krefeld.Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
„Mobiles Grün“-Anlagen und KastenArt verschönern die Innenstadt
Der aufmerksame Beobachter kann im Moment gleich zwei Aufwertungen in der Innenstadt entdecken: Erste „Mobiles Grün“-Anlagen sind ins Stadtbild eingezogen. Gleichzeitig hat mit der Aktion „KastenArt“ die Verschönerung von 92 Stromkästen im Bereich der vier Wälle begonnen.
Sukzessiv werden in den nächsten Monaten weitere Mobiles Grün-Elemente ins Stadtbild einziehen.Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Kontaktpunkt City erfolgreich gestartet: 50 Bürgeranliegen bearbeitet
Der „Kontaktpunkt City“ an der Königstraße 114 als neue städtische Anlaufstelle von Kommunalem Ordnungsdienst und Streetwork ist erfolgreich gestartet. Rund 50 Bürgeranliegen sind an den acht Betriebstagen seit dem Auftakt am 6. Juni bereits aufgenommen und bearbeitet worden.
Büro des Kontaktpunktes City an der Königstraße 114.Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann
Zukunftsdialog Innenstadt: Handel lobt Stärkungspaket
Im Rahmen des zwei Mal im Jahr stattfindenden Treffens informierte die Stadtspitze zu Innenstadtthemen und stellte weitere Maßnahmen im Rahmen des Stärkungspakets vor. Der Handel lobte die bisherige Umsetzung der unterschiedlichen Bausteine.
Der Willy-Göldenbachs-Platz wird aufwendig umgestaltet. Teil ist auch Krefelds erstes Radparkhaus.Grafik: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

 

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