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Mehr Bewegung dank „Kawuppdich“: Zertifikat für zehn Kitas

Veröffentlicht am: 12.07.2024

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Zehn Krefelder Kindertageseinrichtungen (Kitas) haben sich in den vergangenen zwei Jahren dem Bewegungs- und Gesundheitsprojekt „Kawuppdich" angeschlossen. Das Konzept zielt auf die strukturierte Integration von passgenauen Sportangeboten in den Kita-Alltag. Nun wurden die Pilot-Einrichtungen offiziell als „Kawuppdich"-Kitas zertifiziert. Die Anfänge des Kooperationsprojekts der Sportjugend im Stadtsportbund (SSB) und der Stadt Krefeld gehen bis ins Jahr 2018 zurück, als „Kawuppdich" im Kontext der Kommunalen Präventionsketten entstanden ist. Bei der feierlichen Urkundenübergabe in der Kita Märklinstraße waren Stadtdirektor Markus Schön, Sonja Pommeranz, Fachbereichsleiterin Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung, sowie Heike Badberg, Leiterin der Abteilung Kinder, mit dabei. Den Stadtsportbund vertraten Geschäftsführer Jens Sattler, Dennis Gerritzen, Vorsitzender Sportjugend, Rieke von der Heiden, Fachkraft Kinder- und Jugendsportentwicklung, sowie Annette Wankum, Fachkraft Bewegungsförderung U7.

Ein Dankeschön an alle zehn Kitas

„Wir haben uns damals gemeinsam auf den Weg gemacht, um mehr Bewegung in die Kitas zu bringen. Daraus ist ein großes Erfolgsprojekt entstanden, das auf der engmaschigen und sehr guten Zusammenarbeit zwischen Stadt und Stadtsportbund fußt", sagte Markus Schön bei der Zertifikatsübergabe. Ein besonderes Dankeschön richtete er an die Kitas: „Die tollen Konzepte könnten wir nie ohne das große Engagement der Kitas und ihren Mitarbeitenden umsetzen. Gerade vor dem Hintergrund des wahrlich herausfordernden Fachkräftemangels ist dies keine Selbstverständlichkeit." Auch Heike Badberg, die „Kawuppdich" von Beginn an eng begleitet, zog ein positives Zwischenfazit: „Das Projekt hat sich als praxistaugliches und auf Krefeld zugeschnittenes Sportkonzept bewährt. Besonders freue ich mich darüber, dass dies trägerübergreifend ermöglicht und angenommen wird."

Zehn Krefelder Kitas, die das Bewegungs- und Gesundheitsprojekt "Kawuppdich" in den vergangenen Jahren erprobt und etabliert haben, bekamen nun ihre offiziellen Zertifikate überreicht. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Dirk Jochmann
Zehn Krefelder Kitas, die das Bewegungs- und Gesundheitsprojekt "Kawuppdich" in den vergangenen Jahren erprobt und etabliert haben, bekamen nun ihre offiziellen Zertifikate überreicht.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Dirk Jochmann

Ein Projekt für mehr Bewegung und gesunde Ernährung im Alltag

„Kawuppdich" ist Krefelder Platt und bedeutet etwa Schwung oder Beweglichkeit - ein passender Name für ein Kita-Projekt, das Kinder für Bewegung und gesunde Ernährung begeistern möchte. Das Konzept richtet sich nach den heute häufig ganztägigen Betreuungssituationen der Kinder aus. Damit gewinnt auch die Bewegungs- und Gesundheitsförderung im Rahmen der institutionellen Betreuung mehr an Bedeutung. Den Ansatz haben die Initiatoren bewusst niederschwellig konzipiert. So sollen nicht nur die Kinder, sondern auch Eltern und Einrichtungen dafür sensibilisiert werden, die beiden Themenschwerpunkte Bewegung und Ernährung in bestehende Abläufe zu integrieren. Durch tägliche Bewegungsangebote fördert „Kawuppdich" motorische, soziale, emotionale, psychische und kognitive Fähigkeiten der Kinder. Das Projekt ist individuell auf die bestehenden Rahmenbedingungen der jeweiligen Kita abgestimmt. Wesentliche Bestandteile von „Kawuppdich" sind ferner die Beratung und Begleitung der Einrichtungen, die Qualifizierung von Fach- und Ergänzungskräften sowie Team-Fortbildungen. Damit angehende Krefelder Erziehende schon in ihrer Ausbildung mit „Kawuppdich" vertraut gemacht werden, bietet das Berufskolleg Vera Beckers (BKVB) mit finanzieller Unterstützung der Stadt Krefeld die für die Durchführung notwendige Zertifikatsausbildung demnächst im Lehrplan an.

Eine nun zertifizierte Einrichtung ist die städtische Kita Feldstraße, seit 2022 Teil des Projekts. „Wir machen nicht mehr als vorher, wir machen es nur anders und versuchen vor allem, mehr Bewegung in den Alltag zu bekommen", erzählt Kita-Leitung Birgit Maeder. Auf die Einrichtung zugeschnittene Bewegungsangebote sind hier längst zum signifikanten Bestandteil des Kita-Alltags geworden. Neben den täglich implementierten Bewegungsformen auf dem Außengelände wählen Kinder und Mitarbeitende regelmäßig ein neues Bewegungsmotto des Monats für den Flur aus. Monatsweise entsteht zudem immer auch eine Bewegungsbaustelle. „Dazu bauen wir zu einem bestimmten Thema eine Baustelle in der Turnhalle auf, die die Kinder den ganzen Tag nutzen können", sagt Birgit Maeder. Mittlerweile hat die Kita Feldstraße ihr „Kawuppdich"-Programm auf die Ernährung ausgeweitet: Seit dem Frühjahr gibt es eine Suppe der Saison, die das Mittagsangebot noch gesünder und ausgewogener ergänzt.

Spürbarer Mehrwert durch „Kawuppdich"

Die zweijährige Pilotphase konzentrierte sich auf die Erprobung des Konzepts auf die Alltagstauglichkeit, die Entwicklung inhaltlicher Schwerpunkte und eines Schulungskonzepts sowie die Erstellung eines Kriterienkatalogs für die Zertifizierung. Mit Mitteln des Landesförderprogramms „Sportplatz Kommune" konnten die ersten Kitas das Konzept erproben. „Die Pilotphase hat uns gezeigt, dass das Projekt sehr gut angenommen wird. Alle Kitas beobachten durch ‚Kawuppdich' einen klaren Mehrwert", sagt Rieke von der Heiden vom Stadtsportbund. Ziel sei es nun, so von der Heiden weiter, zahlreiche weitere Krefelder Kitas an das Projekt anzubinden. Die jetzt zertifizierten Kitas sind die städtischen Kindertageseinrichtungen Hubertusstraße, Westwall, Oberdießemer Straße, Geldernsche Straße, Alte Gladbacher Straße, Märklinstraße, Feldstraße, das Katholische Familienzentrum St. Martin, das Marianum sowie die AWO-Kita Gerberstraße.