Stadt Krefeld

Das mehrsprachige Mitmachtheater des Kommunalen Integrationszentrums (KI) begleiten zwei Pädagogen des Krefelder Unternehmens "Machart". Sie lesen verschiedene Kurzgeschichten vor und binden die Kinder aktiv mit ins Bühnenstück ein.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

Plötzlich standen die Kinder auf der Bühne - und vor einem Rätsel. Der vor ihnen liegende Koffer war mit sieben Siegeln verschlossen, die sich nur durch eine Formel in sieben verschiedenen Sprachen öffnen ließen. Als den Grundschülerinnen und Grundschülern dies in spielerischer Zusammenarbeit gelang, reagierten sie gleichermaßen erstaunt wie glücklich. Sie waren Teil des mehrsprachigen Mitmachtheaters, das das Kommunale Integrationszentrum (KI) der Stadt Krefeld seit 2022 rund um den Bundesweiten Vorlesetag organisiert. Dritt- und Viertklässler erhalten so die Gelegenheit, ein Theaterstück zu besuchen und selbst daran mitzuwirken. Im Fokus der Aufführungen steht immer das Thema Vorlesen. Mit dem Projekt möchte das KI besonders Kinder mit internationaler Familiengeschichte an Bücher heranführen, ihre Fantasie anregen und Potenziale fördern.

Drei Termine mit rund 180 Grundschülern

In diesem Jahr besuchten an drei Terminen insgesamt rund 180 Kinder dreier Grundschulen aus dem Innenstadtbereich das Kindertheater im Gemeindesaal der Friedenskirche. Viele von ihnen wachsen mehrsprachig auf. Die rund 90-minütige Darbietung begann mit einem Schauspiel, das zwei Pädagoginnen des theaterpädagogischen Krefelder Unternehmens „Machart" eingeübt hatten. Im ersten Teil lasen sie jeweils kürzere Geschichten in deutscher Sprache vor, deren Ende sie bewusst ausließen. Im zweiten Abschnitt bezogen die Darsteller dann die Kinder mit ins Bühnenstück ein. Sie standen vor verschiedenen Aufgaben und konnten den Ausgang der Erzählungen dann aktiv mit ihren Ideen und Sprachen beeinflussen. „Machart" hat sich auf derartige Theaterprojekte spezialisiert und möchte damit zwischenmenschliche Interaktionen fördern.

„Diese spielerische Form soll die Kinder mit dem Lesen vertraut machen. Außerdem erleben sie auf diese Weise, dass ihre Mehrsprachigkeit ein Schatz und kein Defizit ist. Durch die Mitmachaktionen können die Grundschülerinnen und Grundschüler ihrer Individualität und Vielfalt Ausdruck verleihen", sagt Maria Luque Ramirez, die als abgeordnete Lehrerein für den Bereich Mehrsprachigkeit beim KI zuständig ist. Den Bundesweiten Vorlesetag gibt es seit 2004. In diesem Jahr fand er am 15. November unter dem Motto „Vorlesen schafft Zukunft" statt. Initiatoren sind die Wochenzeitung Die Zeit, die Stiftung Lesen und die Deutsche Bahn Stiftung.