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Museum Burg Linn leiht fränkisches Lamellenpanzer-Grab aus

Veröffentlicht am: 23.03.2023

Das Museum Burg Linn hat das sogenannte Lamellenpanzer-Grab aus dem fränkischen Gräberfeld in Gellep an das LVR-Landesmuseum Bonn ausgeliehen. Bild: Stadt Krefeld, Museum Burg Linn
Das Museum Burg Linn hat das sogenannte Lamellenpanzer-Grab aus dem fränkischen Gräberfeld in Gellep an das LVR-Landesmuseum Bonn ausgeliehen.
Bild: Stadt Krefeld, Museum Burg Linn

Die Ausstellung führt die Grabfunde vom Niederrhein mit archäologischen Zeugnissen aus Europa zusammen

Das Museum Burg Linn in Krefeld hat für die Ausstellung „Das Leben des Bodi. Eine Forschungsreise ins frühe Mittelalter" im LVR-Landesmuseum Bonn das sogenannte Lamellenpanzer-Grab aus dem fränkischen Gräberfeld in Gellep ausgeliehen. Die Ausstellung führt die Grabfunde vom Niederrhein mit archäologischen Zeugnissen aus Europa zusammen. Sie präsentiert die Ergebnisse neuester Forschungen und gewährt Einblicke in das Leben eines hochrangigen fränkischen Kriegers namens „Bodi" zu Beginn des Mittelalters. Vor 50 Jahren entdeckten Archäologen in Bislich am Niederrhein sein Grab (600 nach Christus). Darin stieß sie auf die Überreste einer ungewöhnlichen Kriegerrüstung sowie einen goldenen Siegelring mit dem Namen seines einstigen Besitzers und einem Herrscherbildnis.

Eine den Toten als Obulus beigegebene Münze zeigt den oströmischen Kaiser Justinian den Großen

In Krefeld-Gellep wurde 1964 etwa 35 Meter westlich des Arpvar-Grabes ein Doppelkammergrab freigelegt. Zwei männliche Angehörige der fränkischen Elite waren in der Grablege bestattet und mit reichen Beigaben bedacht worden: eine Lanze, ein mit Metallbeschlägen verzierter Holzeimer, ein Kamm und ein Ango (germanischer Wurfspeer). Eine den Toten als Obulus beigegebene Münze zeigt den oströmischen Kaiser Justinian den Großen, weshalb die Grablegung nach 540 erfolgt sein muss. „Das Grab enthielt außerdem einen aufwendig aus einzelnen Eisenlamellen hergestellten Brustpanzer, wie er sich für die Frankenzeit nur selten belegen lässt", berichtet Dr. Boris Burandt, Leiter des Museums Burg Linn. Einen so seltenen Fund nahezu vollständig vorliegen zu haben, stellt eine archäologische Sensation dar. „Im Zuge der Leihe sind neue Röntgenuntersuchungen des Panzers an den Restaurierungswerkstätten des Landesmuseums geplant", sagt Burandt.

Die Ausstellung „Das Leben des Bodi. Eine Forschungsreise ins frühe Mittelalter" im Landesmuseum Bonn geht bis zum 15. Oktober. Weitere Informationen stehen unter www.landesmuseum-bonn.lvr.de. Die Funde aus dem römisch-fränkischen Gräberfeld in Krefeld-Gellep sind im Museum an der Rheinbabenstraße ausgestellt. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren haben kostenfreien Eintritt in den Krefelder Museen. Weitere Informationen stehen unter www.museumburglinn.de .