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Neue Unterkunft nur für Frauen wird am 1. Oktober eröffnet

Veröffentlicht am: 20.08.2024

Sie stellten die neue Unterkunft für obdachlose Frauen vor: Martina Eckers (Geschäftsführerin SkF, l.) und Sozialdezernentin Sabine Lauxen.  Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann
Sie stellten die neue Unterkunft für obdachlose Frauen vor: Martina Eckers (Geschäftsführerin SkF, l.) und Sozialdezernentin Sabine Lauxen.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann

Zum 1. Oktober 2024 eröffnet in Krefeld zentrumsnah eine Unterkunft rein für Frauen, die kein festes Zuhause haben. Die Einrichtung wird durchgehend an sieben Tagen in der Woche geöffnet sein und den Nutzerinnen ein dauerhaft geschütztes Umfeld bieten können. Die Frauenunterkunft ist von der Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) vorbereitet worden. Der SkF wird die Unterkunft im Auftrag der Stadt betreiben. Sozialdezernentin Sabine Lauxen hat gemeinsam mit SkF-Geschäftsführerin Martina Eckers in einer Pressekonferenz die nächsten Schritte bis zur Eröffnung dargestellt und die weiteren Ziele skizziert. „Die Frauenunterkunft stellt ein Schutzangebot für Frauen da, die obdachlos sind. Dort haben sie perspektivisch auch die Chance, wieder Fuß zu fassen und sich an ein normales Leben in einer Wohnung zu gewöhnen. Es wird sicherlich eine gewisse Zeit dauern, bis wir das Vertrauen der Frauen gewinnen. Wir fühlen uns aber gut vorbereitet und sind sehr zuversichtlich, dass wir mit dieser Einrichtung erfolgreich sein werden", sagt Sabine Lauxen.

Nur Frauen werden in der Einrichtung arbeiten

Für 20 bis 30 Frauen wird die Frauenunterkunft Platz bieten. Der Personalstamm für das Unterkunftsteam ist durch das SkF inzwischen gefunden. „Fast alle offenen Stellen konnten inzwischen besetzt werden. Das multiprofessionelle Team bildet sich derzeit, es werden nur Frauen in der Einrichtung arbeiten", betont SkF-Geschäftsführerin Martina Eckers. Oft stehen Frauen in der Obdachlosigkeit vor multiplen Problemlagen wie Drogenkonsum, Beschaffungskriminalität oder Prostitution. Den Schritt aus der Prostitution heraus wagen sich manche nicht, weil sie dann auch eine Übernachtungsmöglichkeit verlieren. Die Frauenunterkunft soll eine Alternative bieten und betroffenen Frauen neue Wege aufzeigen. Zum Konzept gehört, dass die Einrichtung abgeschlossen ist und eine Videokamera vor dem Eingang installiert ist, so dass das Team sehen kann, wer eintreten will. Dieses System bietet den Frauen in der Unterkunft zusätzlichen Schutz.

Derzeit wird das Haus eingerichtet, Möbel werden eingebaut, die Renovierung ist komplett abgeschlossen. „Es ist eine Immobilie der Wohnstätte, sie befindet sich in einem guten Zustand, wichtig war uns, dass die Immobilie einladend wirkt", sagt Sabine Lauxen. Die Unterkunft verfüge auch über einen Außenbereich, in dem sich die Frauen aufhalten können. Die Adresse der Einrichtung macht die Stadtverwaltung bewusst nicht öffentlich. Zur Einrichtung gehören ein Tagesaufenthalt mit Beratungsräumen im Erdgeschoss, ein Übernachtungsangebot als Notschlafstelle im ersten Geschoss sowie Wohnungen im zweiten und dritten Stock. Hier können Frauen, die schon Fuß gefasst haben, für eine Übergangszeit wohnen, bis sie in eine eigene Wohnung vermittelt werden.

Klare Hausregeln für die Frauenunterkunft

Alkohol und weiterer Drogenkonsum sind in der Frauenunterkunft nicht erlaubt. „Dafür gelten klare Hausregeln", betont Sozialdezernentin Sabine Lauxen. „Für den Konsum von Drogen ist das Drogenhilfezentrum an der Schwertstraße eingerichtet worden." Den Frauen wird eine Rundumbetreuung geboten, auch medizinische und psychologische Hilfe soll in Anspruch genommen werden können. Das Team Streetwork macht schon jetzt Frauen, die sich ohne Obdach im Stadtgebiet bewegen oder die aus anderen Beratungsangeboten bekannt sind, mit dem künftigen Angebot vertraut. „Die Streetworkerinnen wissen sehr gut um die Problemlagen und die Bedürfnisse der Frauen", sagt Sabine Lauxen.

Die Sozialdezernentin betonte, dass auch für die weiteren Schritte aus der Obdachlosigkeit heraus die notwendige Infrastruktur bereitgestellt wird. Über das Programm „Endlich ein Zuhause", das die Stadt Krefeld anbietet, kann zu einem späteren Zeitpunkt eine Vermittlung in eine eigene Mietwohnung erfolgen. Über die Wohnstätte sowie weitere große, in Krefeld agierende Wohnungsgesellschaften sind hier Kontakte geknüpft.