Inhaltsbereich

Stadt stellt Leitbild für Innenstadt vor: „Mehr Stadt zum Leben“

Veröffentlicht am: 22.02.2024

Das Leitbild für die Innenstadt trägt den Titel "Mehr Stadt zum Leben". Vielfalt, lebendige Stadträume und Architektur und Baukultur sind als wichtige Themenbereiche identifiziert.  Grafiken: Pesch Partner

Das Leitbild für die Innenstadt trägt den Titel "Mehr Stadt zum Leben". Vielfalt, lebendige Stadträume und Architektur und Baukultur sind als wichtige Themenbereiche identifiziert.
Grafiken: Pesch Partner

„Mehr Stadt zum Leben" - Entwicklungskonzept für die Innenstadt und die Vier Wälle

Auf mehr als 50 Seiten stellt die Stadt erstmalig am Donnerstag, 29. Februar, in der Bezirksvertretung Mitte das Leitbild für die Innenstadt „Mehr Stadt zum Leben" vor. Teil der Präsentation sind auch strategische Ziele und Handlungsfelder, auf deren Grundlage zukünftig Maßnahmen und Projekte erarbeitet werden sollen. Das Leitbild ist der erste große Baustein der Erstellung des neuen „Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) Innenstadt/Vier Wälle", das notwendig ist, damit die Stadt Fördergelder für die Stadtentwicklung beim Bund-Länder-Förderprogramm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung" beantragen kann. Die finale Abstimmung über die Vorlage erfolgt am 11. April im Planungsausschuss.

Marcus Beyer: „Die City hat ein historisches Potential, das wir mehr nutzen werden"

„Die Krefelder Innenstadt hat ein historisches Potential, das wir zukünftig mehr nutzen werden. Wir bauen auf vorhandenem Fundament auf, nehmen alte Fehler durch Stadtreparatur zurück und schaffen gleichzeitig eine lebendige Innenstadt, in der - genau wie früher - Leben, Arbeiten, Kultur, Einkaufen und Begegnung in einer Nachbarschaft stattfinden", sagt Planungsdezernent Marcus Beyer. „Bis wir die großen Veränderungen sehen werden, braucht es Zeit, aber wichtig ist, dass wir alle gemeinsam - Stadtgesellschaft, Innenstadtakteure und Stadtverwaltung - die gleiche Vision verfolgen und ein Bekenntnis zur Innenstadt abgeben."

Der historische Stadtumriss hat sich kaum verändert. In diesen Phasen ist die Innenstadt gewachsen.  Grafik: Pesch Partner
Der historische Stadtumriss hat sich kaum verändert. In diesen Phasen ist die Innenstadt gewachsen.
Grafik: Pesch Partner

Impulsprojekte werden im nächsten Schritt identifiziert

Seit Mitte 2023 wird das ISEK mit Schwerpunkt auf dem Bereich innerhalb der vier Wälle erarbeitet. Ziel ist es, die wichtigsten Impulsprojekte für die Krefelder Innenstadt zu identifizieren, die kurz- bis mittelfristig bestmöglich zu einer positiven Entwicklung der Innenstadt beitragen. Bereits seit 2010 werden in der Innenstadt mit Hilfe der Bund-Länder-Fördermittel Städtebaumaßnahmen umgesetzt. Dieser Prozess wird nun fortgesetzt. „Die Innenstädte haben sich weiter verändert. Das betrifft nicht nur Krefeld, sondern alle Innenstädte deutschlandweit. Der Handel wird weniger, es entsteht Leerstand - um Innenstädte dauerhaft lebendig zu halten, braucht es eine kleinteilige Nutzungsdurchmischung", beschreibt Beatrice Kamper, Leiterin des Fachbereichs Stadt- und Verkehrsplanung. „Hier versuchen wir bewusst durch Maßnahmen zu steuern. Unser städtebaulicher Weg der nächsten Jahrzehnte trägt den Titel ‚Mehr Stadt zum Leben'."

Die "Kulturhistorische Städtebauliche Analyse" (KHSA) und das "Mobilitätkonzept" stellen die Weichen

Wesentlich auf diesem Weg sei es, die Potenziale der Stadt zu nutzen. Diese wurden mit der Erarbeitung der „Kulturhistorischen Städtebaulichen Analyse" (KHSA) und dem „Mobilitätskonzept" identifiziert. Beide Ausarbeitungen bilden die Grundlage für das ISEK. Es sei ein enormer Wert, dass der historische Stadtumriss der Innenstadt nie verändert wurde, so sind sich die Stadtplaner sicher. Nicht nur die vier Wälle umrahmen die Kerninnenstadt und sind identitätsstiftend für die Stadt, auch die Plätze, die sich wie eine Perlenkette an den Linien der alten Stadtmauern durch die Stadt entlangschlängeln, bieten großes Potential - genauso wie die gut proportionierten Straßenräume. „Jetzt müssen wir sie in einem nächsten Schritt wieder aufwerten, damit sie zu Treffpunkten und Begegnungsorten für die Stadtgesellschaft werden", erklärt Kirsten Steffens vom Bereich Stadt- und Verkehrsplanung. „Wenn wir Quartiersplätze schaffen, Straßenräumen wieder mehr Aufenthaltsqualität geben und Gebäude, die mit der Zeit entstanden sind, in ein einheitliches Stadtbild integrieren, dann führen wir Krefeld zurück zu seinen alten Wurzeln, machen die Innenstadt aber auch gleichzeitig zukunftsfähig."

Die Wälle-Struktur und die vielen Plätze sind eine Chance für die Innenstadt. Sie sollen in den nächsten Jahrzehnten städtebaulich entwickelt werden.  Grafik: Pesch Partner
Die Wälle-Struktur und die vielen Plätze sind eine Chance für die Innenstadt. Sie sollen in den nächsten
Jahrzehnten städtebaulich entwickelt werden.
Grafik: Pesch Partner

Das sind die Ziele des Leitbilds:

Insgesamt identifiziert das Leitbild sieben strategische Ziele: Die Stärkung der Identität und des baukulturellen Erbes, die Schaffung einer feinkörnigen Nutzungsmischung, die Sicherung der Innenstadt als attraktiver und zukunftsfähiger Wohnstandort, die Gestaltung attraktiver und nutzungsoffener Räume, die Stärkung klimaresillienter Strukturen und des Ressourcenschutzes, die Beförderung der Nahmobilität und Bewegung sowie die Stärkung einer aktiven und inaktiven Gemeinschaft.

Vier Handlungsfelder werden bearbeitet: Bauen und Architektur, Neue Multifunktionalität, Öffentliche Stadt und Grünräume sowie Mobilität

Zum Erreichen der strategischen Ziele sollen vier Handlungsfelder bearbeitet werden: Bauen und Architektur, Neue Multifunktionalität, Öffentliche Stadt und Grünräume sowie Mobilität. Sollte die Politik am 11. April der Vorlage zustimmen, werden den Handlungsfeldern in einem nächsten Schritt mögliche Projekte und Maßnahmen mit Impulscharakter zugeordnet. Diese sollen anschließend mit der Stadtgesellschaft diskutiert werden. Dazu ist eine Öffentlichkeitsbeteiligung geplant, bei der alle interessierten Krefelder eingeladen sind, sich zur Innenstadtentwicklung und zu den geplanten Projekten einzubringen. Die Beteiligung ist im Frühsommer geplant. Außerdem ist die Mitarbeit von Jugendlichen im Rahmen einer Schülerbeteiligung in Zusammenarbeit mit weiterführenden Schulen vorgesehen. Mit den Ergebnissen aus Öffentlichkeits- und Schülerbeteiligung werden die Projekte weiterqualifiziert und priorisiert. Das ISEK, das dann auch eine Maßnahmenliste enthält, soll im Herbst 2024 fertiggestellt sein. Anschließend können Fördergelder beantragt und die ersten Maßnahmen umgesetzt werden.

Bereits seit 2010 werden Maßnahmen durch die Fördergelder umgesetzt

Bereits seit 2010 werden in der Innenstadt auf Basis der Fördermittel aus der Städtebauförderung Maßnahmen durchgeführt. In der südlichen Innenstadt beispielsweise wurden diverse Aufwertungen vorgenommen. Die Wiederbelebung der Shedhalle, die Umgestaltung der Corneliusstraße, die Umlegung des Bolzplatzes an den Deutschen Ring oder die Baumpflanzungen und die Platzgestaltung auf der Lewerentzstraße wurden aus dem Programm finanziert. Auch das Hof- und Fassadenprogramm, das inzwischen mehr als 170 Mal in der Innenstadt genutzt wurde, wird über das Programm getragen. Die gesamte Vorlage inklusive den Leitlinien „Mehr Stadt zum Leben" ist online im Ratsportal, zum Beispiel im Termin zur Bezirksvertretung Mitte am 29. Februar, abrufbar unter https://ris.krefeld.de/. Weitere Infos zur Innenstadt-Entwicklung gibt es auf www.krefeld.de/innenstadt-entwicklung.

Alle Pressemitteilungen rund um das Leitbild "Mehr Stadt zum Leben":
Sanierungsoffensive: Weitere 22 Straßen werden grundlegend erneuert
25,6 Millionen-Euro-Programm wird in Bezirksvertretungen vorgestellt: Bis 2027 sollen zusätzlich zu den KBK-Sofortmaßnahmen insgesamt 22 Straßenabschnitte in Krefeld von Grund auf erneuert werden.
Sanierungsoffensive Krefeld Ostwall
Beteiligungsergebnis zum ISEK „Vier Wälle“ im PLAMOS vorgestellt
Anfang des Jahres fanden diverse Beteiligungen zur Entwicklung der Innenstadt statt. Die Stadt hat nun die Ergebnisse vorgestellt. Eine Abschlussveranstaltung findet am 17. September auf dem FestiWall statt.
An insgesamt sechs Dialogtischen konnte zu unterschiedlichen Projekten mitgearbeitet werden.Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Krefelder Schüler gestalten ihre zukünftige Innenstadt mit
Welche Wünsche haben Schülerinnen und Schüler an Krefelds Innenstadt von Morgen? Die Krefelder Stadtplaner waren jetzt an sechs Schulen zu Besuch, um Klassengemeinschaften an der zukünftigen Entwicklung der Innenstadt zu beteiligen.
Sechs Schulen haben an einer Beteiligungswerkstatt zur Innenstadt teilgenommen. Auch das Gymnasium Fabritianum war dabei. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Beteiligung zur Innenstadt mit mehr als 100 Teilnehmenden
An sechs Dialogtischen arbeiteten die Teilnehmenden zu unterschiedlichen Impulsprojekten für die Innenstadt. Die Ergebnisse fließen jetzt in das neue Integrierte Handlugskonzept, das nach der Sommerpause der Politik vorgestellt wird.
Mehr als 100 Teilnehmende haben die Möglichkeit genutzt, im Rahmen der Beteiligungswerkstatt Stadtdenker sich an der Entwicklung der Innenstadt zu beteiligen.Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Beteiligungswerkstatt Innenstadt zu sechs Impulsthemen
Unter dem Titel „Stadtdenker Krefeld“ haben Krefelderinnen und Krefelder Anfang Mai die Möglichkeit, im Rahmen einer Beteiligungswerkstatt an zwei Terminen Einfluss auf die Gestaltung ihrer Innenstadt zu nehmen: Diese Themen werden behandelt.
So könnte der Westwall zukünftig aussehen.Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

 

Weitere Neuigkeiten zur Innenstadtentwicklung:
Stadt plant Bau eines Radhauses auf dem Dr.-Hirschfelder-Platz
Die Politik entscheidet über zweiten Standort. Die Einrichtung ist für nächstes Jahr geplant. insgesamt sollen drei Radhäuser aus dem Mitteln des Stärkungspakets in der Innenstadt eingerichtet werden
Am Dr.-Hirschfelder-Platz könnte ein neues Radhaus entstehen. Animation: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
„Stadtexperten“ des Gymnasiums Horkesgath auf dem Westwall
In den kommenden Jahren soll der Stadtraum auf den Wällen umgestaltet werden. Der Fachbereich Stadt- und Verkehrsplanung hat dazu eine interaktive Kinder- und Jugendbeteiligung initiiert.
Schüler des Gymnasiums Horkesgath testen die neue Stadtsache-App auf dem Westwall. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Quartiersbüro Schinkenplatz wird gut angenommen
Unter Leitung von Quartiersmanager Sandy Schilling haben Vertreter der Stadtverwaltung aus verschiedenen Fachbereichen eine erste Bilanz zum Quartiersbüro am Schinkenplatz gezogen und sich auf künftige Maßnahmen und Projekte verständigt.
Sandy Schilling, Leiter Quartiersmanagement, Sabrina Lesch, Leiterin Gemeinwesenkommunikation, Tinka Sietmann, Quartiersentwicklerin, Markus Lankeshofer, Treffleiter, Oliver Peschel, Quartiershelfer, Ludger Firneburg, Geschäftsführer Diakonie. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann
„Albitainer“ heißt ab sofort der Treffpunkt am Spielplatz Albrechtplatz
Kreativ geht es zu auf dem „Albi“, wie die Kinder und Anwohner den Spielplatz am Albrechtplatz liebevoll nennen. Das wirkt sich nun ebenfalls auf den „Pop-Up-Container“ aus, der seinen neuen Namen „Albitainer“ im Rahmen einer kreativen und demokratischen Findungsphase erhalten hat.
(hinten von links) Lars Görke, Jennifer Menne (Spielplatzpatin), Aylin Okyar-Köpke (Fachkraft Fachbereich Jugendhilfe)(vorne von links) Helena, Johanna, Daranika, Elietta, Abinya und DakshigaBild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann
Krefeld verbessert sich im Städteranking „Vitale Innenstädte“
Der Gesamteindruck der Krefelder Innenstadt liegt ungefähr bei der Schulnote „3-“ und hat sich damit seit 2020 verbessert. Damals hatte Krefeld eine 3,8 erhalten. Innenstadtakteure gehen weiter Schritt für Schritt gegen Schwachstellen vor.
Blick auf die Hochstraße.Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, S. Erath

 

Weitere Themen aus der Stadtverwaltung: