Inhaltsbereich

OB: „In Krefeld muss kein Kind ein musikalischer ‚Muggel‘ bleiben“

Veröffentlicht am: 25.06.2024

Oberbürgermeister Frank Meyer und Roman Marreck, neuer Leiter der Musikschule. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Oberbürgermeister Frank Meyer und Roman Marreck, neuer Leiter der Musikschule. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

Der neue Leiter der Musikschule ist ein alter Bekannter: Roman Marreck hat schon seit 2011 seine berufliche Heimat im Haus Sollbrüggen, dem „Hauptquartier" der Krefelder Musikschule. Der langjährige Stellvertreter von Ralph Schürmanns wurde nun am Samstag von Oberbürgermeister Frank Meyer offiziell ins Amt des Leiters eingeführt. Dabei wurde deutlich, dass die „gemeinsame Idee von musischer Bildung im 21. Jahrhundert" auch künftig weiterverfolgt wird. „Ganz kurz gesagt, lautet diese Idee: Die Musik muss zu den Menschen kommen - sei es als Konzert an allen möglichen Orten oder in Form musikalischen Unterrichts", so Frank Meyer in seiner Ansprache. „An bis zu 60 verschiedenen Kitas und Schulen in der ganzen Stadt erleben Jahr für Jahr tausende von Krefelder Kindern ihre erste Berührung mit einem Instrument oder der eigenen Singstimme. Der Zauber der Musik mag nicht bei jeder und jedem gleichermaßen wirken - aber das Entscheidende ist, dass jedes Kind, unabhängig vom Elternhaus, die Chance bekommt, es zu versuchen."

Mischung aus Breitenbildung und Spitzenförderung

Mit Projekten wie „JeKits", Musikmobil oder Krefelder Musikboten wird dieses Konzept in Krefeld seit mehr als 15 Jahren intensiv verfolgt. Roman Marreck hat diesen Weg eng begleitet und damit über die Jahre tausende von Krefelder Kindern in Kontakt mit der Musik gebracht. „Neugier, Ausprobieren, Experimentieren sind das Mindeste, was ein Instrument heraufbeschwört, und bei manchen entwickelt sich eben jener Zauber, der ein Leben lang hält und der bis zu ‚Jugend musiziert' oder sogar zu einer beruflichen Karriere führen kann", betonte Frank Meyer. „Es ist diese Mischung aus Breitenbildung und Spitzenförderung, die unsere Musikschule so erfolgreich macht - und an diesem Erfolg hat Roman Marreck schon seit mehr als einem Jahrzehnt eifrig mitgearbeitet."

Der 50-Jährige, der in Bottrop-Kirchhellen geboren wurde und in Dorsten aufwuchs, lernte selbst von klein auf ein Instrument. Als Kind war er Zeuge geworden, wie ein Posaunenorchester im Treppenhaus seiner Großmutter ein Geburtstagsständchen spielte. „Allerdings waren für die Posaune die Arme zu kurz - und so wurde aus Roman Marreck ein junger Trompeter", resümierte Frank Meyer in seiner Rede. Über ein Musikstudium an der Folkwang-Hochschule Essen, später ergänzt durch den berufsbegleitenden Studiengang Musikvermittlung und Konzertpädagogik, landete Roman Marreck zunächst im Sauerland. „Die Volksnähe, die Sie damals pflegen und entwickeln konnten, nutzt Ihnen bis heute - bloß, dass aus den Schützenumzügen der rheinische Rosenmontagszug geworden ist", so der Oberbürgermeister. „Gekoppelt war diese Volksnähe schon damals an Experimentierfreude und Weltoffenheit: Mitten im Sauerland haben Sie seinerzeit eine Brass Band nach schottischem Vorbild gegründet und ein Blechbläserfestival mit Ensembles aus aller Welt ins Leben gerufen." 2011 führte der Weg nach Krefeld, wo Roman Marreck mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen heute lebt.

Jemand, der Türen öffnet und Menschen zusammenbringt

Die Amtseinführung des neuen Musikschulleiters fiel am Samstag auf den Tag des Sollbrüggen-Festes zum 90. Geburtstag der Krefelder Musikschule. Im Innenhof von Haus Sollbrüggen und im umliegenden Park traten zahlreichen Ensembles, Chöre und Solisten auf. Dazu passten auch die Worte des Oberbürgermeisters: „In Ihnen hat unsere Musikschule jemanden gefunden, der sich darauf versteht, Türen zu öffnen, Menschen zusammenzubringen, sie einzuladen und zu ermutigen, bleibende Erlebnisse für Kinder und Eltern zu schaffen und auch jenen Zauber zu entfachen, der Sie selbst vor fast 50 Jahren gepackt hat. In Krefeld muss kein Kind ein musikalischer ‚Muggel' bleiben, um einmal dieses schöne Wort aus „Harry Potter" auszuleihen, sondern alle sollen möglichst die Chance bekommen, Instrumente auszuprobieren, Musik zu erleben und auf einer Bühne andere damit zu begeistern - um anschließend stolz wie Bolle nach Hause zu gehen."