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Obdach Krefeld: ZGM legt Plan- und Kostenfestsetzung vor
Veröffentlicht am: 24.02.2023
Baubeginn ist für Ende 2024 geplant
Die Erweiterung und Sanierung der Obdachlosenunterkunft an der Feldstraße ist am Mittwoch, 1. März, Thema im Betriebsausschuss Zentrales Gebäudemanagement (ZGM). Das ZGM stellt die Plan- und Kostenfestsetzung für das „Obdach Krefeld" vor. Beschließt der Ausschuss, sollen Vergabeverfahren in diesem Jahr erfolgen. Baubeginn für den Neubau ist für Ende 2024 geplant. Das Bestandsgebäude soll nach Umzug in den Neubau im Jahr 2026 saniert werden. Eine Fertigstellung der gesamten Maßnahme wird für das zweite Quartal 2027 angestrebt.
Das Obdach Krefeld setzt sozialpolitisch auf das Ziel, Menschen aus der Obdachlosigkeit herauszuholen. Mit den geplanten baulichen Veränderungen geht deshalb auch eine neue Konzeption der Obdachlosenbegleitung einher. Das Team der Notschlafstelle setzt- eingebettet in das von Oberbürgermeister Frank Meyer initiierte Konzept „Helfen und Handeln" - darauf, dass den betreffenden Personengruppen Angebote gemacht werden. Im „Obdach Krefeld" soll es dafür künftig Zimmer verschiedener Kategorien geben. Wenn die Obdachlosen mitwirken, sich an die Regeln halten und auch begleitende Betreuungsangebote annehmen, erhalten sie nach den neuen Plänen künftig die Möglichkeit der Übernachtung in einem adäquaten Einzelzimmer. Ziel ist eine Stabilisierung der Lebenssituation, verbunden mit weiteren Perspektiven. „Mit unserem Obdach Krefeld wollen wir die Hilfsangebote für Obdachlose in Krefeld neu aufstellen. Es geht dabei um das Ziel, Menschen aus der Obdachlosigkeit zu holen, sie auf dem Weg zu einem selbstständigen Leben in eigener Wohnung zu begleiten", sagt die Sozial- und Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen.
Herzstück sind insgesamt 32 zur Hofseite gelegene Ein-Zimmer-Wohnungen
Baulich sind für diese Konzeption nun die Planungen konkretisiert worden: Der viergeschossige Neubau wird Mitarbeiterbereiche, Büros und einen Besprechungsraum beinhalten. Herzstück sind insgesamt 32 zur Hofseite gelegene Ein-Zimmer-Wohnungen mit eigenem Bad und Kochnische, die durch Verbindungstüren teilweise vergrößert werden können. Technik- und Lagerräume, Mitarbeitersanitärräume sowie ein Waschraum und eine Kleiderkammer sind im Keller vorgesehen. Im Dachgeschoss entsteht Lagerfläche. Der Zugang zum Gebäude erfolgt über die Ecke Kölner Straße / Feldstraße.
Die Sanierung des ehemaligen, denkmalgeschützten Gebäudes der Don-Bosco-Schule, in dem sich zurzeit unter anderem der klassische Notschlafbereich befindet, beginnt nach Abschluss des Neubaus. Wände, Böden und Decken werden mit abwaschbaren Materialien erneuert. Außerdem erhält jede Etage Toiletten. Bislang liegen diese dezentral auf dem ehemaligen Schulhof. Die früheren Klassenräume, die bislang als Mehrbettzimmer dienen, werden unterteilt. Dadurch entstehen mehrere Zwei- und Vierbettzimmer, um die Privatsphäre zu erhöhen. Außerdem wird es zukünftig Übernachtungsmöglichkeiten für Obdachlose mit Haustieren sowie einen großen Erste-Hilfe-Raum geben.
Gesamte Haustechnik muss saniert werden
Auch die Außenanlage soll neu organisiert und gestaltet werden, um hier mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen. In diesem Zuge werden Grundleitungen erneuert. Zudem muss die gesamte Haustechnik umfangreich saniert werden. Auf dem Neubau sollen PV-Anlagen oder Solarthermie installiert und eine Fassadenbegrünung umgesetzt werden. Außerdem ist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe vorgesehen.
Das ZGM möchte den Neubau an einen Totalunternehmer vergeben und stellt im Betriebsausschuss eine ausführliche Zeitplanung vor. Auch ein detaillierter Kostenrahmen ist Teil der Vorlage. Waren ursprünglich knapp 14 Millionen Euro für das Projekt „Obdach Krefeld" vorgesehen, steigen die Kosten in der aktualisierten Planung auf knapp 18 Millionen an. „Die ursprüngliche Kostenplanung entstand vor dem Ukrainekrieg und zum Teil auch vor der Coronapandemie", erklärt Rachid Jaghou als Leiter des ZGMs. „Die Baubranche kämpft in allen Bereichen mit Kostensteigerungen und Kapazitätsproblemen. Diese machen auch bei städtischen Projekten nicht Halt." Das ZGM plant, dass Sanierung und Neubau im zweiten Quartal 2027 abgeschlossen werden.