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Oberbürgermeister Meyer zu Trauerbesuch in jüdischer Gemeinde
Veröffentlicht am: 31.10.2023
Oberbürgermeister Frank Meyer mit Samuel Naydych, dem Vorsitzenden der Gemeinde, in der Synagoge.
Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann
Oberbürgermeister Frank Meyer: „Wir dürfen Hass und Hetze gegen Jüdinnen und Juden nicht zulassen"
Oberbürgermeister Frank Meyer hat bei einem Trauerbesuch in der jüdischen Synagoge an der Wiedstraße dem Gemeindevorstand Samuel Naydych, Rabbiner Yitzchak Mendel Wagner und weiteren Mitgliedern des Gemeindevorstandes seine Anteilnahme ausgesprochen. Anlässlich der gegenwärtigen Nahostkrise nach dem Angriff der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf den demokratischen Staat Israel sendet Frank Meyer damit ein deutliches Zeichen, dass die hier lebenden Juden unter dem besonderen Schutz der Stadt Krefeld stehen. Der Angriff der Hamas gegen Israel sei ein barbarisches Verbrechen, sagt der Oberbürgermeister. Angesichts der deutschen Geschichte erklärt er: „Ich begreife es als ein Geschenk, dass sich in Deutschland nach dem Menschheitsverbrechen Holocaust wieder jüdische Gemeinden gegründet haben, dass es in Krefeld wieder eine Synagoge gibt, in der Jüdinnen und Juden ihren Glauben leben können. Antisemitismus hat in Krefeld keinen Platz, wir dürfen Hass und Hetze gegen Jüdinnen und Juden nicht zulassen."
„Der Angriff wurde durch die Terrororganisation Hamas ausgelöst."
Bei dem Besuch der Gemeinde hat sich Frank Meyer mit den Gemeindemitgliedern intensiv über die gegenwärtige Lage ausgetauscht. Rabbi Wagner und die weiteren Mitglieder schilderten auf Basis ihrer Gespräche mit Menschen in Israel die grausamen Taten, die den Opfern der Hamas widerfahren sind. An einem Fenster der jüdischen Gemeinde sind die Bilder der Menschen sichtbar, die beim menschenverachtenden Angriff am 7. Oktober entführt wurden. Ergriffen betrachtete Frank Meyer gemeinsam mit dem Rabbi und dem Gemeindevorstand die Bilder. „Unser Mitgefühl und eine tiefe Solidarität gilt allen Menschen in der Krisenregion, den Jüdinnen und Juden, aber auch den Menschen in Palästina, die unter dem Terror der Hamas und den Kriegsfolgen leiden." Die Nachrichten aus dem Nahen Osten seien erschütternd angesichts eines unermesslichen Leids der zivilen Opfer auf beiden Seiten, sagt Oberbürgermeister Frank Meyer. „Dabei dürfen wir aber nicht ignorieren, dass die gegenwärtige Eskalation durch den Angriff der Terrororganisation Hamas ausgelöst worden ist."
Rabbi Wagner zeigt auf Suchbilder mit Opfern des Terrorangriffs der Hamas.
Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann
Verständnis, Zusammenhalt und Solidarität
Der Oberbürgermeister fordert ein, dass in Krefeld Verständnis, Zusammenhalt und Solidarität das Gebot der Stunde seien. „Die Antwort der gesamten Krefelder Stadtgesellschaft auf die gegenwärtige Situation muss lauten, dass Hass und Hetze in unserer Stadt keinen Platz haben, dass wir respektvoll und friedlich miteinander umgehen. Ich bin vor diesem Hintergrund sehr dankbar für den Dialog der Religionen, den wir in unserer Stadt pflegen." In Krefeld gibt es einen intensiven Austausch und gegenseitige Besuche zwischen den christlichen Kirchen, der islamischen Gemeinschaft und der jüdischen Gemeinde, zuletzt etwa bei einem interreligiösen Sommerfest in Linn. An diesem Dialog gelte es festzuhalten, sagte der Oberbürgermeister.
Freiheit des Glaubens als Richtschnur des Zusammenlebens in Krefeld
„Christen, Juden und Muslime: Sie alle eint der Wunsch, friedlich in Krefeld zusammenzuleben. Mitmenschlichkeit, bedingungslose Humanität - das gibt uns in diesen dunklen Stunden Hoffnung." Er habe ein gewisses Verständnis dafür, dass es verschiedene Perspektiven auf den Konflikt im Nahen Osten gibt, sagt Frank Meyer. „Dies gehört zur Meinungsfreiheit, die durch unser Grundgesetz geschützt ist." In diesem Zusammenhang verweist er auf den Artikel 4 des Grundgesetzes, in dem es heißt: „Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich." Dieser Satz sei Richtschnur des Zusammenlebens in Krefeld. Diesem Satz müsse jeder zustimmen können, der die Stadt Krefeld mit ihrer besonderen Toleranzgeschichte als seine Heimat betrachtet.