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Projekt an der Franz-Stollwerck-Schule für nachhaltig gesunde Zähne

Veröffentlicht am: 04.07.2024

Zwei Wochen lang betreute die AG Zahngesundheit der Stadt Krefeld in der Franz-Stollwerck-Schule ein Projekt, das auf nachhaltige Zahngesundheit abzielt. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Andreas Bischof
Zwei Wochen lang betreute die AG Zahngesundheit der Stadt Krefeld in der Franz-Stollwerck-Schule ein Projekt, das auf nachhaltige Zahngesundheit abzielt.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Andreas Bischof

„Was? Das ist doch unmöglich", staunt Lukas und schüttelt ungläubig den Kopf. Gerade hat der junge Schüler erfahren, dass eine große Tüte Gummibärchen 92 Zuckerstücke enthält. Das hatten seine beiden Mitschüler und er nicht erwartet, als sie fünf verschiedene Lebensmittel ihrem Zuckergehalt nach sortieren müssen. Auch dieser eher unbequeme Realitätscheck gehörte zum Lernprojekt, das die Arbeitsgemeinschaft (AG) Zahngesundheit der Stadt Krefeld in der Franz-Stollwerck-Schule geleitet hat. Zwei Wochen lang haben die städtischen Mitarbeiterinnen die Kinder in Kleingruppen altersgerecht an den Themenkomplex Zahnpflege und Ernährung herangeführt. Dazu hatten sie die Aula der Förderschule in eine Art Parcours mit sieben praxisorientierten Lernstationen umgewandelt. „Ich war beeindruckt, wie die Schülerinnen und Schüler in echte inhaltliche Diskussionen eingestiegen sind und sich diesem wichtigen Thema mit Spaß und Neugier angenähert haben", sagt der stellvertretende Schulleiter Stefan Braun.

Zahnputztraining und neonfarbene Münder

Ein Bereich konzentrierte sich auf den Aufbau des menschlichen Gebisses. Dabei formten die Schülerinnen und Schüler zunächst das Zahnfleisch aus rosafarbener Knete nach und ordneten anschließend die Schneide-, Eck- und Backenzähne in richtiger Reihenfolge an. Das Zahnputztraining war ein weiterer wichtiger Bestandteil des Projekts. Mithilfe eines überdimensionalen Gebisses übten die Kinder die Technik nach dem K-A-I-Prinzip (Kau-, Außen- und Innenflächen). Als Favorit der Schüler erwies sich ein großes schwarzes Zelt, das mitten in der Halle aufgebaut war. Bevor sie in das abgedunkelte Zelt mit spezieller Lichttechnik gingen, rieben die Kinder eine Flüssigkeit mit Plaque-Indikator auf ihre Zähne. Drinnen rissen sie neugierig ihre Münder weit auf, die nun grellgrün eingefärbt waren. So konnten die Kinder sehen, welche Stellen sie beim Zähneputzen vernachlässigen. Einer ausgewogenen und gesunden Ernährung näherte sich außerdem eine kreativ konzipierte Station mit einem kleinen Malprojekt. Eine andere wirkte auf das gesunde Zusammenstellen einer Schulbrotdose. Und das „Zuckerquiz" inspizierte alltägliche Lebensuntermittel auf ihren Zuckergehalt.

Ziel ist eine nachhaltig verbesserte Zahngesundheit der Kinder

Elke Auth, Martina Schuffels und Silke Neitmann vom Team der Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit leiteten die Kleingruppen an der Franz-Stollwerck-Schule geduldig und achtsam an. Sie bieten nahezu jeden Tag Zahnputztraining und Ernährungserziehung in Krefelder Kindertageseinrichtungen oder Grundschulen an, laden Eltern darüber hinaus zu Informationsveranstaltungen ein. Ihre Arbeit zielt auf eine nachhaltig verbesserte Zahngesundheit der Krefelder Kinder. Förderschulen wie die Franz-Stollwerck-Schule besuchen sie projektbezogen. „Dank der Kleingruppenarbeit konnten wir hier viel intensiver auf die Kinder eingehen. Das hat uns ein tolles gemeinsames Arbeiten ermöglicht. Es war sehr spannend, die Fortschritte der Kinder beobachten zu können", sagt Elke Auth. Nach Durchlauf aller sieben Stationen wurden die Kinder noch mit einer Brotbox und einem Zahnputzset ausgestattet. Und mit der Erkenntnis, vermeintlich harmlosen Gummibärchen in Zukunft zumindest etwas argwöhnischer zu begegnen.

Die Franz-Stollwerck-Schule ist eine städtische Förderschule im Primarbereich mit den Förderschwerpunkten Lernen, Emotionale und soziale Entwicklung und Sprache. Zurzeit besuchen rund 250 Schülerinnen und Schüler im Alter von fünfeinhalb bis zwölf Jahren die Schule. Sie werden zunächst im Rahmen einer möglichen dreijährigen Schuleingangsphase in den jahrgangsbezogenen Diagnose- und Förderklassen, den ersten sowie zweiten Klassen unterrichtet. Damit erhalten die Kinder eine basale Förderung für einen erfolgreichen Schulstart. Nach der Schuleingangsphase schließt sich der Besuch der dritten und vierten Klassen an, in denen die Vorbereitung auf die weiterführende Schule im Mittelpunkt steht. In den einzelnen Klassen werden zwischen 13 und 17 Kinder unterrichtet.