Inhaltsbereich

Rechtssichere Lösung zum Betteln soll gefunden werden

Veröffentlicht am: 09.06.2023

Der Kommunale Ordnungsdienst hat drei weitere Einsatzfahrzeuge erhalten. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Andreas Bischof
Einsatzfahrzeuge des Kommunalen Ordnungsdienstes. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Andreas Bischof

Es muss unterbunden werden, dass bettelnde Personen in Krefeld Passanten bedrängen

Die Krefelder Stadtverwaltung wird die Hinweise des Verwaltungsgerichtes Düsseldorf zu den durch die Allgemeinverfügung eingeschränkten Bettelmöglichkeiten bewerten und daraus Rückschlüsse für das künftige Handeln ziehen. Oberbürgermeister Frank Meyer hat sich in einer Pressekonferenz im Rahmen des Stärkungspakets auch zum vorläufigen Ergebnis des Eilverfahrens geäußert. „Die Hinweise des Gerichtes gilt es zu akzeptieren. Ich bin zuversichtlich, dass wir für unsere Stadt eine rechtssichere Lösung finden werden. Dabei halten wir an unserem Ziel fest, dass aggressives oder übermäßig störendes Betteln in Krefeld weiter verboten bleiben muss. Es muss unterbunden werden, dass bettelnde Personen in Krefeld Passanten bedrängen oder immer wieder ansprechen."

Als Angebot an die Szene der Suchtkranken wurde etwa ein Drogenhilfezentrum eröffnet

Der Oberbürgermeister macht deutlich, dass die Stadtverwaltung auf bestimmte nicht zu tolerierende Entwicklungen in der Innenstadt reagiert hat und dazu im Vorfeld aus der Bürgerschaft und dem Handel zahlreiche Hinweise erhalten hatte. „Gleichzeitig erkennen wir an, dass Menschen auf ihre Bedürftigkeit aufmerksam machen müssen. Es gibt deshalb in Krefeld kein absolutes Bettelverbot; auch in der Innenstadt war stilles Betteln immer erlaubt. Das werden wir dem Gericht noch einmal deutlich machen wollen." Das Stärkungspaket Innenstadt enthält sowohl Maßnahmen aus dem Bereich Handeln als auch aus dem Bereich Helfen. Als Angebot an die Szene der Suchtkranken wurde etwa ein Drogenhilfezentrum eröffnet. Für das Krefelder Stärkungspaket Innenstadt gebe es generell viel Zuspruch aus der Bürgerschaft, betont Frank Meyer. „Auch andere Kommunen haben uns darauf angesprochen. Wir sind Pioniere, was dieses Thema angeht. Andere Kommunen sind aber vor ähnliche Herausforderungen gestellt und suchen ebenfalls nach Lösungen."

Die Stadt Krefeld wird auch weiterhin gegen aggressives, bandenmäßig organisiertes oder zum Beispiel verkehrlich behinderndes Betteln vorgehen können

Die Stadtverwaltung betont, dass sich die Klage gegen die Einschränkung hinsichtlich der Möglichkeiten des Bettelns nicht gegen die Allgemeinverfügung „Betteln im öffentlichen Raum" in Gänze, sondern konkret gegen die Ziffer 1e der Allgemeinverfügung richtet. Die Stadt Krefeld wird auch weiterhin gegen aggressives, bandenmäßig organisiertes oder zum Beispiel verkehrlich behinderndes Betteln vorgehen können. Dies betont auch Christian Horn, Leiter des Kommunalen Ordnungsdienstes in Krefeld: „Wenn wir aktuell Bußgelder aussprechen, dann auf Basis der geltenden Regeln aus der sogenannten Ordnungsbehördlichen Verordnung. Diese hat weiterhin Bestand."

Neuer "Kontaktpunkt City" wurde eröffnet

Die Stadtverwaltung hat zudem seit Aufnahme des Eilverfahrens im April 2023 - wie in solchen Fällen üblich - bis zu einer gerichtlichen Entscheidung von Vollstreckungshandlungen bei Vergehen gegen Ziffer 1e der Allgemeinverfügung abgesehen. Rein aktives Betteln ist nicht sanktioniert worden. Insofern war der neuerliche Hinweis des Gerichtes bereits zuvor aufgenommen worden.

Die Einschränkungen hinsichtlich der Möglichkeiten des Bettelns sind eine von zahlreichen Maßnahmen aus dem Stärkungspaket Innenstadt, das die Stadtverwaltung initiiert und der Stadtrat verabschiedet hat. Als eine weitere aktuelle Maßnahme hat die Stadtverwaltung am Dienstag, 6. Juni, den neuen „Kontaktpunkt City" als gemeinsame Anlaufstelle von Kommunalem Ordnungsdienst und Streetwork eröffnet. Der KOD ist zudem erst vor wenigen Tagen mit Bodycams und drei neuen Dienstfahrzeugen ausgestattet worden. Zusätzlich gibt es jetzt eine Erreichbarkeit an 16 Stunden pro Tag, 365 Tage im Jahr, auch samstags und sonntags ist der KOD im Einsatz.

 

Nachrichtenarchiv "Handeln und Helfen" & "Stärkungspaket Innenstadt":
Krefelder KOD-Azubis unterstützen Kollegen in Venlo
Zwei Auszubildende des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) sammeln zurzeit in Krefelds Partnerstadt Venlo praktische Erfahrungen bei ihren Kollegen an der Maas. Das EU-Förderprogramm „Erasmus+“ ermöglicht Andrea Baden und Elias Klier dieses Auslandspraktikum. Beide leben und arbeiten momentan für einen Monat in Venlo.
Die Krefelder KOD-Azubis in Venlo mit ihren niederländischen Kollegen. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Dauerbestreifung des KOD für den Bereich Hauptbahnhof eingerichtet
Der Kommunale Ordnungsdienst zeigt rund um den Hauptbahnhof sowie am Hansahaus und Hansazentrum mit einer Dauerstreife verstärkt Präsenz. Eine Szenebildung soll verhindert werden.
KOD Hansahaus
Verehrung des heiligen Martin - eine alte Tradition am Niederrhein
Die Verehrung des heiligen Martin und die Bräuche um ihn herum sind teilweise Jahrhunderte alt. Am Niederrhein gibt es rund um den Martinstag viele besondere Traditionen - von der Laterne bis zum Buchweizenkuchen.
Martinsfest
Stadt nimmt Hardenbergviertel und Kronprinzenviertel weiter in den Blick
Die Politik entscheidet über Vorbereitungen zur möglichen Einrichtung eines Sanierungsgebiets im Hardenbergviertel. Gleichzeitg beginnt die Bürgerbeteiligung zur Erarbeitung eines Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) für das Hardenberg- und das Kronprinzenviertel.
Für das Hardenbergviertel könnte zukünftig eine Sanierungssatzung entstehen.Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Fachbereich Ordnung zieht zur Friedrichstraße in der Innenstadt
In der Krefelder Innenstadt werden zentrale Einheiten des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung der Stadt zusammengezogen. An der Friedrichstraße 25 – im ehemaligen Gebäude der Volksbank – wird künftig unter anderem die Fachbereichsleitung ihren Sitz haben.
Fahrzeug des Kommunalen Ordnungsdiensts der Stadt Krefeld.Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Weitere Themen aus der Stadtverwaltung: