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Sicherheit hat höchste Priorität
Veröffentlicht am: 14.12.2022
Andreas Klos, Leiter Feuerwehr und Zivilschutz, und die Beigeordnete Cigdem Bern in der Fahrzeughalle der Hauptfeuerwache.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Wie die Stadt Krefeld den Katastrophenschutz vorbereitet
Unwetter, Stromausfall, Gefahrstoff- Freisetzung: Im Falle einer Katastrophe ist koordiniertes Handeln im Zusammenspiel aller Akteure der Blaulichtfamilie wichtig. Dezernentin Cigdem Bern ist unter anderem für die Feuerwehr in Krefeld verantwortlich. Für Gefahrenszenarien werden Vorbereitungen getroffen. Der Schutz der Bevölkerung ist das wichtigste Ziel.
Katastrophenschutz soll nicht verunsichern
Katastrophen kommen unvorhergesehen. Und sie ereignen sich immer zur Unzeit. Je besser sich eine Kommune wappnet und Szenarien vor bespricht, desto besser kann darauf reagiert werden. Entsprechend ist es Dezernentin Cigdem Bern wichtig, dass die Akteure in Krefeld im stetigen Austausch sind und mögliche Gefahrenlagen besprechen. „Katastrophenschutz" - dieser Begriff kann bei manchem Bürger zunächst zu Verunsicherung führen. Dabei ist er ja eine Wortzusammensetzung; und besonders das Wort „Schutz" ist dabei wichtig. „Formal betrachtet ist der Katastrophenschutz ein Teil der allgemeinen Gefahrenabwehr und obliegt der unteren Katastrophenschutzbehörde. Für die Bürgerinnen und Bürger ist die Stadt Krefeld die richtige Ansprechpartnerin, die für den Schutz bei größeren Unglücksfällen oder Katastrophen verantwortlich ist", sagt Cigdem Bern, in deren Verantwortungsbereich im Rathaus unter anderem die Feuerwehr liegt. Sie betont: „Katastrophen passieren, die Erfahrungen der vergangenen Jahre bestätigen das. Pandemie, Starkregenereignisse, die aktuelle Gasmangellage zeigen, dass es richtig war, stabil aufgestellt zu sein. Umso wesentlicher ist es, vorbereitet zu sein. Das schafft auch eine gewisse Beruhigung."
Krefeld hat einen Katastrophenschutzplan
Krefeld hat als eine von nur wenigen Kommunen einen eigenen Katastrophenschutzplan. Er fußt auf einer Risikoanalyse, die sich mit den verschiedenen Szenarien befasst, von denen die mit der größten Eintrittswahrscheinlichkeit in Verbindung mit den größten Auswirkungen priorisiert werden. Somit sind im Katastrophenschutzplan letztlich fünf mögliche Fälle genannt, auf die sich die Stadt als Katastrophenschutzbehörde vorbereiten sollte. Das sind: Pandemie, Starkregenereignisse, Hochwasser, Blackout und Gefahrstoff- Freisetzung. Für diese Eventualfälle werden Vorbereitungen getroffen. Zu den jeweiligen Fällen sind Handlungsempfehlungen genannt, die in Arbeitsgruppen operationalisiert wurden und die in Krefeld zwischen Stadtverwaltung, Feuerwehr und den weiteren Akteuren Schritt für Schritt umgesetzt wurden und weiter werden. Cigdem Bern sagt: „Die getätigten Prognosen waren übrigens treffsicher, da einige Szenarien bereits eingetreten sind. Wir werden uns daher auf alle prognostizierten Szenarien vorbereiten, damit wir die Sicherheit und den Schutz für die Krefelderinnen und Krefelder erhöhen."
Instrumente, um die Lage einschätzen zu können
Umgesetzt worden sind bereits bereits die Erstellung von Starkregengefahrenkarten sowie weitere digitale Medien, die zur besseren Einschätzung der Lage genutzt werden, damit die geeigneten Maßnahmen zur Gefahrenabwehr eingeleitet werden können. Es werden zudem regelmäßig verschiedene Großübungen durchgeführt - zum Beispiel werden Großschadensereignisse mit der Deutschen Bahn, Evakuierungen von Krankenhäusern oder andere Fälle simuliert, um auf Echtfälle vorbereitet zu sein. Aktuell werden Vorbereitungen für einen sogenannten Blackout, also einen totalen Stromausfall, getroffen. „Ich rechne für diesen Winter nicht mit einem der-artigen Katastrophenfall. Aber wir wollen für alle Eventualitäten vorbereitet sein", sagt Cigdem Bern.
Auch die Krefelderinnen und Krefelder können sich vorbereiten
Panikmache liegt der Dezernentin fern. Sie rät dennoch den Krefeldern, sich zu informieren. Wichtig sei es, die Töne der Sirenen zu kennen, die genauen Bedeutungen des Warnmixes. Ein an- und abschwellender Dauerton von einer Minute bedeutet Warnung und ein anschließender Dauerton von einer Minute bedeutet Entwarnung. Nach einem Sirenenton folgt die Information. Was ist passiert? Was ist zu tun? Für diese Information werden in Krefeld viele Medien genutzt, um möglichst die breite Öffentlichkeit zu erreichen. Eine Kooperation mit dem Radio Welle Niederrhein ermöglicht eine Zwischenschaltung in die laufende Sendung und die Benachrichtigung der Zuhörerschaft. Daneben sollten die Bürgerinnen und Bürger die zentrale Hotline 02151/19700 kennen. Dort läuft eine Bandansage mit den wichtigsten Informationen. Im Bedarfsfall kann ein Bürgertelefon eingerichtet werden. Weitere Medien, wie die NINA-App, die Ströer-Wandtafeln und ab demnächst auch das Cell-Broadcast-System, das SMSNachrichten über die Gefahrenlage auf alle Handys sendet, sollten ebenfalls bekannt sein. „Darüber hinaus sollten die Bürgerinnen und Bürger ihre Selbstvorsorge stärken. Auf der Seite des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sind viele nützliche Hinweise zu finden, was zum Beispiel die Bevorratung anbelangt", erläutert Cigdem Bern.
Die Krefelder Feuerwehr
Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Der Katastrophenschutztag
Die Bedeutung des Katastrophenschutzes in Krefeld wird durch die Veranstaltung des landesweiten Katastrophenschutztages deutlich. Er hat in Nordrhein-Westfalen bislang dreimal stattgefunden, 2021 in Bonn, im Frühjahr 2022 dann in Dortmund, im Herbst 2022 nun in Krefeld. Die Bürger hatten dort die Möglichkeit, sich über den Warnmix sowie die Selbstvorsorge zu informieren. Viele Akteure aus dem Bereichen Rettung und Hilfe präsentierten sich dort. „Es war für mich eine große Freude und Ehre, gemeinsam mit dem Land NRW Ausrichter dieser besonderen Veranstaltung gewesen zu sein", sagt Cigdem Bern. Diese Veranstaltung habe ihr noch einmal verdeutlich, wie gut vernetzt die Blaulichtfamilie ist, wie gut die Zusammenarbeit funktioniert und wie sehr man sich aufeinander verlassen kann. „Die Vorbereitung auf die Veranstaltung und das breite Spektrum der Angebote im Katastrophenschutz der verschiedenen Hilfsorganisationen verstärkten diesen Eindruck. Ich bin sehr stolz auf die Blaulichtfamilie in Krefeld und bin allen ehrenamtlichen Helfern unendlich dankbar, und bin natürlich sehr stolz auf meine Mitarbeitenden der Gefahrenabwehr." Einziger kleiner Wermutstropfen war an diesem Tag das sehr schlechte Wetter, weswegen nicht so viele Besucher kamen, wie es die Veranstaltung verdient gehabt hätte. Dieser Katastrophenschutztag hat wieder gezeigt: Die Krefelder Bürgerinnen und Bürger können sich auf eine funktionierende und leistungsstarke Katastrophenschutzbehörde verlassen. „Wir sind auf mögliche Katastrophenfälle gut vorbereitet, ist das ist ein verdammt gutes Gefühl.", sagt Cigdem Bern. „Jede Bürgerin und jeder Bürger könne zu jeder Zeit Hilfe über die Rettungs-Leitstellen anfordern. Wir sind bislang gut durch die Krisenszenarien gekommen, auch aus diesem Grund."
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