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Sicherheitsprüfungen an den Krefelder Schulen
Veröffentlicht am: 26.11.2024
Symbolbild Fragen und Antworten. Grafik: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Sicherheitsprüfungen an den Krefelder Schulen:
Stadtverwaltung reagiert auf Vorfälle vom 20. November
Am Mittwochmorgen (20. November) hat sich ein 26-Jähriger Zutritt zu den Toiletten an zwei Grundschulen in Linn und Uerdingen verschafft und laut Polizeibericht dort an jeweils einem Kind sexuelle Handlungen begangen. Die Kinder informierten umgehend die Schulleitung, die wiederum die Polizei benachrichtigte. Sie konnte den Tatverdächtigen kurz darauf festnehmen. Er befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.
Welche unmittelbaren Hilfsangebote haben die Kinder, ihre Familien und die Schulen erhalten?
Direkt nach Bekanntwerden der Vorfälle am 20. November hat die Stadt Krefeld im Rahmen des schulischen Krisenmanagements die Angebote der Schulpsychologie als Teil des städtischen Psychologischen Dienstes an beiden Schulstandorten bereitgestellt. Die betroffenen Schulen erhielten alle erforderlichen Unterstützungsmaßnahmen, sowohl von der Stadt Krefeld als auch von der Polizei, der Unfallkasse NRW und weiteren Beratungsstellen. Priorität hatte hier die Betreuung der direkt betroffenen Kinder und deren Familien. Auch die Schulleitungen, das Kollegium und die Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern haben Beratungsangebote zum Teil in Anspruch genommen. Die Betreuung des Psychologischen Dienstes dauert so lange an, wie sie von Seiten der Betroffenen benötigt wird. Die kommunale Schulsozialarbeit war von Beginn an ebenfalls intensiv in die Unterstützungsmaßnahmen vor Ort eingebunden. Die Eltern der betroffenen Schulen sowie die Schulleitungen aller weiteren Krefelder Schulen sind über die Vorfälle informiert worden. In den ersten Tagen nach dem Vorfall hat der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) der Stadt Krefeld an den beiden Grundschulen verstärkt Präsenz gezeigt, insbesondere zu den Bring- und Abholzeiten der Kinder.
Welche weitergehenden Maßnahmen ergreift die Stadt Krefeld als Schulträgerin?
Oberbürgermeister Frank Meyer hat noch am Freitagnachmittag (22. November) die Leitungen von Schulaufsicht, Schulverwaltung und Gebäudemanagement zusammengerufen. An dem Gespräch haben auch Stadtdirektor und Schuldezernent Markus Schön sowie Baudezernent Marcus Beyer teilgenommen. Alle Beteiligten verständigten sich darauf, als Sofortmaßnahme an allen 56 Schulen in städtischer Trägerschaft mit ihren über 60 Standorten eine Sicherheitsüberprüfung vornehmen zu lassen. Die Ortsbegehungen laufen in der Woche ab dem 25. November an, beginnend mit den Grundschulen. Unter Beteiligung des Fachbereichs Schule, Pädagogischer und Psychologischer Dienst sowie des Zentralen Gebäude-Managements (ZGM) sollen Optimierungsbedarfe an den Schulgebäuden und -anlagen identifiziert werden. Die Ergebnisse dieser Sicherheitschecks sollen unter Berücksichtigung der individuellen Gegebenheiten jeder Schule Grundlage für die Erstellung von Sicherheitskonzepten sein.
Welche Regeln bestehen beim Geländezugang an Grundschulen in Krefeld?
Für Grundschulen in Krefeld gilt, dass Erwachsene, die den Schulhof betreten, von schulischem Personal angesprochen und gefragt werden, welches ihr Anliegen ist. Sie sollen sich im Sekretariat anmelden. Gewerke melden sich über den Hausmeister an, sodass die Schulleitung informiert ist. Alle in den Schulen tätige Personen sind angehalten, Erwachsene auf dem Schulgelände anzusprechen und nach ihrem Anliegen zu fragen. Generell sind die Türen und Tore während des laufenden Schulbetriebs nicht abgeschlossen. Die Türen zum Gebäude oder dem Schulhof werden größtenteils geschlossen, sind jedoch nicht verschlossen. Die Regel an den Krefelder Grundschulen ist, dass Eltern ihre Kinder am Schultor abgeben und auch dort wieder in Empfang nehmen, so dass sich ohne vorherige Absprache keine Eltern auf dem Schulhof oder im Gebäude aufhalten.
Wie äußert sich Oberbürgermeister Frank Meyer?
„Was am 20. November an den beiden Schulen geschehen ist, macht mich tief betroffen. Für die Kinder ist es einfach nur furchtbar, für die Eltern ein schlimmer Albtraum. Ich bin froh und dankbar, dass der mutmaßliche Täter sofort gefasst wurde und sämtliche Hilfsangebote, auch von städtischer Seite, unmittelbar bereitstanden. So schwer es gerade fällt, angesichts einer solchen Tat besonnen zu bleiben, müssen sich alle beteiligten Stellen nun genau anschauen, wie es dazu kommen konnte. Ich habe mit beiden Schulleitungen persönlich gesprochen, um mir ein Bild zu machen. Was wir als Stadt realistisch tun können, um Kinder besser zu schützen, werden wir tun."
Gibt es weitere Formate zum Thema Schulsicherheit?
Ja. Schon seit einiger Zeit und damit unabhängig von den Vorfällen vom 20. November ist für Januar 2025 ein „Runder Tisch" zum Thema Sicherheit an Schulen geplant. Hier kommen Vertreter der Krefelder Schulen, die Stadtverwaltung als Schulträgerin und die Schulaufsicht mit dem Ziel zusammen, Sicherheitsmaßnahmen an allen Krefelder Schulen weiterzuentwickeln. Die Stadtverwaltung trifft sich regelmäßig mit den Schulformsprechern aller Krefelder Schulen zum allgemeinen Austausch, auch um das besonders sensible Thema Schulsicherheit zu besprechen. In diesem Rahmen soll außerdem die besonders wichtige Präventivarbeit für das Schulpersonal noch einmal hervorgehoben werden. Bereits jetzt erhalten die Krefelder Schulen unter anderem quartalsweise jeweils ein Angebot der Schulpsychologie zur präventiven Krisenberatung.
Welche Aufgaben haben Schulverwaltung, Bezirksregierung und Schulen?
Die Stadt Krefeld ist als Schulträgerin für die sogenannten äußeren Schulangelegenheiten zuständig. Dies betrifft vor allem die Planung, Pflege und Kontrolle baulicher Maßnahmen an den Schulgebäuden und -anlagen, aber auch die Bereitstellung von Lehrmitteln und technischer Ausstattung. Die Bezirksregierung Düsseldorf kümmert sich als Schulaufsichtsbehörde um die inneren Schulangelegenheiten. Darunter fallen Lehrpläne, Unterrichtsinhalte oder Stellenbesetzungen. Die Schulleitungen sind verantwortlich für die Organisation des Schulbetriebs vor Ort. Ein enges Miteinander von Schulträger, Bezirksregierung und Schulen ist in jeder Hinsicht unerlässlich, gerade aber in schulischen Krisenfällen. Stadtdirektor Markus Schön lobt die enge Vernetzung aller Beteiligten: „Gerade in einer solchen Ausnahmesituation ist es außerordentlich wichtig, dass die Absprachen und Meldewege eingehalten werden. Das ist in diesem Fall vorbildlich gelungen, sodass die Hilfsangebote umgehend zur Verfügung gestellt werden konnten. Dafür danke ich allen Beteiligten."
Welche Krefelder Schulen sind in städtischer Trägerschaft?
Die Stadt Krefeld ist Trägerin von 56 städtischen Schulen an über 60 Standorten. Den größten Anteil verzeichnen dabei die 31 Grundschulen. Die weiterführenden Schulen verteilen sich auf sieben Gymnasien, fünf Gesamt- und drei Realschulen. Darüber hinaus gibt es vier Förderschulen, vier Berufskollegs, eine Klinikschule und eine Abendrealschule.
Welche Kontaktmöglichkeiten gibt es?
Der Psychologische Dienst der Stadt Krefeld hält verschiedene Beratungsangebote für Kinder, Jugendliche, Eltern, Erwachsene und junge Erwachsene vor. Auch Lehrkräfte, Schulleitungen und die Schulsozialarbeit können sich an den Psychologischen Dienst wenden.
Kontakt:
Mail: psycholog.dienst@krefeld.de
Telefon: 0 21 51 / 36 32 67 0
Betroffene Kinder und Jugendliche sowie deren Familien oder weiteren Bezugspersonen erhalten durch die Mitarbeiter der städtischen Fachstelle Prävention und Intervention bei sexueller Gewalt rund um das Thema sexuelle Gewalt Beratung, Unterstützung und Betreuung.
Kontakt:
Mail: fachstelle-sexuelle-gewalt@krefeld.de
Telefon: 0 21 51 / 86 46 26 16