Inhaltsbereich

Nashornkuh Mara im Zoo Krefeld angekommen

Veröffentlicht am: 20.10.2022

Nashorn Mara ist in den Krefelder Zoo eingezogen.  Bild: Zoo Krefeld, Adam Mathea
Nashorn Mara ist in den Krefelder Zoo eingezogen.
Bild: Zoo Krefeld, Adam Mathea

Neue Partnerin für Bullen Usoni kam aus Rotterdam

Mit einem Spezialtransporter der Firma Ekipa reiste die Spitzmaulnashornkuh Mara aus dem niederländischen Zoo Rotterdam in Begleitung ihrer beiden Pfleger an. Der Transport der fast fünfjährigen Spitzmaulnashornkuh verlief nach Plan, und Mara verhielt sich die ganze Fahrt über sehr ruhig. Insgesamt hat der Transport von Rotterdam nach Krefeld nur drei Stunden gedauert. Das Entladen brauchte dann nochmal eine Stunde. Dank einer Kranleihgabe der Stadtwerke Krefeld konnte die samt Nashornkuh 3,7 Tonnen schwere Transportbox sicher vom Lastkraftwagen zur Schleuse gehievt werden. Mara selbst bringt ein stolzes Gewicht von 1,4 Tonnen auf die Waage und ist somit nicht nur größer, sondern auch schwerer als Usoni.

Zusammenführung erst im Februar

Der neugierige Nashornbulle beobachte das ganz Spektakel aus sicherer Entfernung tiefenentspannt aus seiner Stallbox. Bis ein direktes Treffen der beiden Dickhäuter stattfinden kann, müssen sich beide noch gedulden. Der Plan sieht vor, dass eine erste Zusammenführung erst im Februar 2023 erfolgen wird, sodass bei erfolgreicher Paarung das Kalb im April des Folgejahres zur Welt kommen und die komplette warme Jahreszeit auf der Außenanlage verbringen kann. Kurzfristig sieht der Plan der Tierpfleger vor, dass Mara sich an die neue Umgebung, ihren Stall und auch an die Pfleger gewöhnen darf. Häppchenweise wird ihr dann mehr und mehr Raum zur Verfügung gestellt. Sobald der Gewöhnungsprozess vonstattengegangen ist, wird Mara auch die Außenanlage kennenlernen dürfen. Dieser Prozess kann zwei Tage oder aber auch zwei Wochen andauern.

Für den Anstransport der Nashorndame hatte sich der Zoo einen Kran bei den Krefelder Stadtwerken geliehen. Bild: Zoo Krefeld, Vera Gorissen
Für den Anstransport der Nashorndame hatte sich der Zoo einen Kran bei den Krefelder Stadtwerken geliehen.
Bild: Zoo Krefeld, Vera Gorissen

Erfolgreiche Zucht

Der Zoo Krefeld ist bis heute der einzige Zoo in NRW, in dem die Zucht der bedrohten afrikanischen Dickhäuter erfolgreich war. Von 2006 bis 2016 kamen hier fünf Jungtiere zur Welt. Ein wichtiger Erfolgsfaktor war in Vergangenheit das gut harmonierende Paar Nane und Usoni. Die Kuh war 1991 im Zoo Berlin geboren und lebte seit 1994 in Krefeld. Usoni kam 1994 in Zürich zur Welt und kam nach einer Zwischenstation im Zoo Dortmund 2003 nach Krefeld. Von Beginn an verstanden sich die beiden Tiere sehr gut. Da Spitzmaulnashörner Einzelgänger sind, kamen sie nur zusammen, wenn Nane heiß war. Dies erforderte das Fingerspitzengefühl der Pfleger, den richtigen Zeitpunkt zu erkennen. Usoni zeigte immer sehr deutlich sein Interesse, mehrmals versuchte er die Absperrung zu überklettern. Im Februar 2022 erkrankte Nashornkuh Nane schwer. Nach mehrwöchigem Kampf der Tierärzte musste sie eingeschläfert werden. Ursache war ein schwerer, inoperabler Darmverschluss. Die Trauer war groß, trotzdem war schnell klar, dass Usoni wieder eine Partnerin bekommt. Vom Zuchtbuch für Spitzmaulnashörner, ehemals im Chester Zoo, kam sehr schnell die Empfehlung für die Kuh aus Rotterdam.

Besonders bedrohte Tiere

Nashörner, insbesondere Spitzmaulnashörner, sind stark bedroht. Im Schnitt wird alle 22 Stunden ein Nashorn gewildert. Ziel ist immer das Horn, das wegen seiner angeblichen Heilwirkung mit Gold aufgewogen wird. Die Tiere werden schwer verletzt oder tot zurückgelassen. Bei einer Auswilderung, wie von den Enkeln des Krefelder Paares, ist der Schutz der Tiere daher besonders wichtig. Ranger sorgen für Sicherheit, der Aufenthaltsort der Tiere wird mit Hilfe von Sendern überwacht. Der Zoo Krefeld unterstützt daher schon seit Jahren den Nashornschutz in Afrika durch Spenden an www.savetherhino.org. Auf der Internetseite gibt es umfassende Informationen über Bedrohungen und erfolgreiche Schutzprojekte für die liebenswerten Dickhäuter.

 

 

Weitere Beiträge rund um den Zoo:
Zoo erhält Auszeichnung „Bildung für nachhaltige Entwicklung NRW“
Der 25. Mai stand in Hamm ganz im Zeichen der außerschulischen Bildungs- und Weiterbildungsarbeit: Gleich 60 Bildungseinrichtungen aus Nordrhein-Westfalen wurden als zertifizierte Einrichtungen der BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung NRW) geehrt. Mit dabei war auch der Krefelder Zoo.
Zoo-Mitarbeiterinnen Heike Schroers und Gaby Borg und Zoodirektor Wolfgang Dreßen (von links) mit der BNE-Zertifizierung. Foto: Zoo Krefeld
Doppelspitze im Zoo: Dr. Stefanie Markowski tritt ihr Amt an
Ihre Zuneigung zu den tierischen Bewohnern des Krefelder Zoos braucht nicht viele Worte, da lässt Dr. Stefanie Markowski einfach Taten sprechen. Minutenlang streichelt sie während eines Fernsehinterviews den behaglich ausgestreckten Flachland-Tapir zu ihren Füßen.
Gemeinsam mit Dr. Wolfgang Dreßen bildet Dr. Stefanie Markowski aktuell die Doppelspitze des Krefelder Zoos. Fotos: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Neues Kapitel: Erster Spatenstich für Artenschutzzentrum Affenpark
Erster Spatenstich für das Artenschutzzentrum: Oberbürgermeister Frank Meyer, Zoodirektor Dr. Wolfgang Dreßen, seine Nachfolgerin Dr. Stefanie Markowski, der Vorsitzende der Zoofreunde, Friedrich Berlemann, Tierpfleger Benjamin Harr und Architekt Heinz Berger griffen symbolisch zu den Schaufeln.
Die zukünftige Zoodirektorin Stefanie Markowski, Oberbürgermeister Frank Meyer, Zoodirektor Wolfgang Dreßen, Frank Rust, kaufmännischer Leiter Zoo Krefeld, Friedrich R. Berlemann, Zoofreunde, Tierpfleger Benjamin Harr, Architekt Heinz Berger. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Zoo zieht nach 120 Tagen „ArtenschutzEuro“ positive Zwischenbilanz
Rund 120 Tage nach der Einführung des ArtenschutzEuros und anlässlich des Internationalen Tages des Artenschutzes der Vereinten Nationen am 3. März zieht der Zoo eine positive Bilanz.
Nubra ist eines von zwei Schneeleoparden-Jungtiere, die im Juli 2022 im Zoo Krefeld zur Welt kamen. Foto: Vera Gorissen/ Zoo Krefeld
Zoo Krefeld freut sich über erfolgreiche Hyazinth-Ara-Aufzucht
Im Oktober 2022 schlüpfte, nach zwei fehlgeschlagenen Bruten im Sommer, ein Araküken. „Zootier des Jahres 2023“ ist der Ara. Das passt!
Der Hyazinth-Ara-Jungvogel im Zoo Krefeld gehört zu den stark gefährdeten Ara-Arten. Eine Veröffentlichung ist nur mit Quellennachweis Zoo Krefeld gestattet.Fotos: Zoo Krefeld