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Stadt investiert 191 Millionen Euro für Schulen bis Ende 2023
Veröffentlicht am: 19.01.2023
Gemeinsam mit Rachid Jaghou, Leiter des Zentralen Gebäudemanagements (links) und Sabine Heckershoff-Pitz, stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Schule, stellte Stadtdirektor Markus Schön den Schulentwicklungsplan mit entsprechenden Baumaßnahmen vor.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Rund 47 Millionen Euro in diesem Jahr
Bereits seit 2018 hat die Stadt Krefeld mit dem Programm „Krefeld macht Schule" insgesamt rund 144 Millionen Euro für bauliche Sanierungen, Erweiterungen und Neubauten der Krefelder Schulen investiert. Rund 47 Millionen Euro sollen in diesem Jahr folgen. Anschließend muss die Schulentwicklung mit großen Schritten weitergeführt werden, erklärt Stadtdirektor Markus Schön. Gemeinsam mit Rachid Jaghou als Leiter des Zentralen Gebäudemanagements (ZGM) und Sabine Heckershoff-Pitz, stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Schule, stellte der Stadtdirektor den Schulentwicklungsplan mit entsprechenden Baumaßnahmen im Rahmen einer Pressekonferenz vor. „Mit ‚Krefeld macht Schule' konnten wir vorerst auf die wesentlichen Bedarfe an Schulen reagieren und hier viel erreichen, aber die steigenden Schülerzahlen in Krefeld, die unter anderem durch die veränderte Einwanderungssituation entstehen, und der Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz ab 2026 begründen, dass wir in der Schulentwicklung unseren schnellen Schritt halten", schildert Markus Schön.
Rat wird über die Vorlage entscheiden
Am 17. Januar hat die Stadtverwaltung deswegen in einer gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Schule und Weiterbildung und des Betriebsausschusses ZGM die Anpassung der Vorgehensweise bei der Errichtung zusätzlichen Schulraums der Politik vorgestellt. Am Donnerstag, 2. Februar, wird über die Vorlage im Rat entschieden. Teil der Vorlage ist auch der Auftrag an die Verwaltung, die Bedarfe zur Sicherstellung der notwendigen Fertigstellungszeitpunkte schnellstmöglich zu ermitteln.
Stadtverwaltung hat in einem aufwendigen Verfahren Mehrbedarfe erfasst
Dass das Vorantreiben der Schulentwicklung in Krefeld weiterhin notwendig ist, zeigen die Daten, die Sabine Heckershoff-Pitz präsentiert. Die Stadtverwaltung hat in einem aufwendigen Verfahren auf Basis von Schülerdaten, Einwohnermeldedaten, Beobachtungen aus den Stadtbezirken, Berücksichtigung von Zuwanderung sowie durch die räumliche Bewertung der Schulen auf Basis des Musterraumprogramms und der kleinräumigen Betrachtung von Schulen in Randlagen Mehrbedarfe erfasst. Das Verfahren der kleinräumigen Betrachtung wurde in diesem Rahmen zum ersten Mal durchgeführt. Alleine in Oppum und in Krefeld-Nord steigen die Schülerzahlen in den Grundschulen um jeweils fast 17 Prozent, in Hüls um neun Prozent, in Uerdingen um sieben Prozent und in Mitte und Ost um jeweils gut fünf Prozent. Gleichzeitig treiben Entscheidungen der Landesregierung Sanierungs- und Erweiterungsnotwendigkeiten voran. „Die Küchen- und Mensasituation an vielen Schulen ist zum Beispiel ein großes Problem. Viele Gebäude wurden in der Vergangenheit in der Bauphase gar nicht so ausgelegt, dass hier die gesamte Schülerschaft bewirtschaftet werden kann, weil es damals einfach keinen Bedarf dafür gab", erklärt die stellvertretende Fachbereichsleiterin. „Inklusion ist ein weiteres Beispiel. Sie bringt einen besonderen Raumbedarf mit sich, der in diesem Umfang natürlich bei der früheren Planung nicht mitgedacht wurde."
Liste befindet sich in permanenter Entwicklung
Der Fachbereich Schule hat auf Grundlage der rasanten Entwicklung schon vor einiger Zeit einen Koordinierungskreis mit dem ZGM eingeführt, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Im Rahmen von „Krefeld macht Schule" entwickelte das ZGM bereits 2018 eine Liste mit 1.000 Maßnahmen als Grundlage für Investitionen, die neben den Wünschen der Schule zum größten Teil aus baulichen Notwendigkeiten der Unterhaltung, Sanierung, Verkehrssicherheit oder energetischen Optimierung besteht. Viele der Punkte wurden seitdem abgearbeitet, viele aber sind auch dazugekommen. „Die Liste befindet sich in der permanenten Entwicklung und wird von uns immer wieder nach Prioritäten geordnet", schildert Jaghou. „Daraus resultierend haben wir nun auch unsere Vorgehensweise bei der Schaffung von Schulraum angepasst."
Drei Ausführungskategorien
Das ZGM definiert in einem ersten Schritt drei Ausführungskategorien, durch die kurzfristig und langfristig Schulraum geschaffen werden kann. Die einfachste, schnellste Schulraumentwicklung erfolgt durch mobile Systemlösungen in Stahlskelettbauweise mit einer maximalen Nutzungsdauer von zwei Jahren. Die zweite Kategorie beinhaltet Interims-Maßnahmen. Hier wird ebenfalls durch eine mobile Systemlösung oder durch Modulbauten kurzfristig Schulraum geschaffen. Die Entwicklung eines solchen Gebäudes ist bis zu einer Dreigeschossigkeit möglich und in der Gestaltung für den Laien fast nicht von einer langfristigen Maßnahme zu unterscheiden. „An der Westparkstraße bauen wir zum Beispiel im Moment eine Interims-Lösung auf", erklärt Jaghou. „Diese Bauweise ist auch sinnvoll, wenn wir wissen, dass der Bedarf aufgrund von sich verändernden Schülerzahlen perspektivisch wieder sinkt. Das Gebäude kann dann nach einigen Jahren wieder abgebaut und an anderer Stelle neuaufgebaut werden." Die dritte, dauerhafte und aufwendigste Maßnahme, ist der Massivbau oder der Bau eines neuen Gebäudes in modularer Bauweise.
Schulraumbedarf in fünf Kategorien aufgeteilt
Das ZGM hat außerdem ein System entwickelt, das den Schulraumbedarf in insgesamt fünf Kategorien aufteilt. Kategorie A bestimmt die „Sicherstellung der unterrichtlichen Grundversorgung" und kennzeichnet den dringendsten Handlungsbedarf. Abstufungen erfolgen Schritt für Schritt bis Bedarfskategorie E. Gleichzeitig hat das ZGM eine Kategorisierung von Beschleunigungsmöglichkeiten vorgenommen, die zukünftig helfen soll, Maßnahmen schneller und priorisiert umzusetzen. In diesem Rahmen sind auch sieben Machbarkeitsstudien entstanden, die Bedarfe in mögliche Planungen übertragen. „Wichtig zu wissen ist, dass die Planungen, die wir im Rahmen der Machbarkeitsstudien zeigen, erst einmal darlegen sollen, ob die Entwicklung der Standorte überhaupt möglich ist", beschreibt Jaghou. „An den Planungen stehen noch keine Zahlen, noch keine politischen Beschlüsse und noch keine Zeitschiene. Sie dienen als Planungsgrundlage, um die weiteren, notwendigen Schritte angehen zu können." Die Machbarkeitsstudien befassen sich mit der Grotenburgschule, der Lindenschule / St. Michael-Schule, der Kompass-Schule, der Franz-Stollwerck-Schule, der Bismarckschule und der Brüder-Grimm-Schule. Die Förderschule in Uerdingen wird mit der Bezirkssportanlage Rundweg gemeinsam betrachtet.
Planungen noch vor der Sommerpause der Politik vorlegen
„Wir gehen davon aus, dass wir in den nächsten Jahren weitere Millionenbeträge benötigen, um die Schulen an die entsprechenden Bedarfe anzupassen", sagt Markus Schön. „Das können wir als Kommune nicht alleine stemmen. Dafür benötigt es Fördergelder." Bereits im Rahmen von „Krefeld macht Schule" hat sich dieses Zusammenspiel bewehrt: 128 Millionen Euro kamen aus dem Haushalt der Stadt, 63 Millionen konnte die Verwaltung über Fördergelder decken. Mit Beschluss des Rats im Februar könnten die Machbarkeitsstudien zu zuverlässigen Planungen ausgearbeitet werden. „Unser erklärtes Ziel ist es", schließt der Stadtdirektor, „dass wir Planungen noch vor der Sommerpause der Politik vorlegen können, um dann die entsprechenden Beschlüsse zu erreichen."
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