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Stadt Krefeld übernimmt Patenschaft für Rettungsschiff Sea-Eye 5

Veröffentlicht am: 11.12.2024

Stadtdirektor Markus Schön (links) und Elisabeth Völlings (2. von rechts) von der Krefelder Seebrücke überreichten Elisabeth Naber (2. von links) und Elena Spath von der Hilfsorganisation Sea-Eye eine Spende über insgesamt 3.000 Euro, Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Andreas Bischof
Stadtdirektor Markus Schön (links) und Elisabeth Völlings (2. von rechts) von der Krefelder Seebrücke überreichten Elisabeth Naber (2. von links) und Elena Spath von der Hilfsorganisation Sea-Eye eine Spende über insgesamt 3.000 Euro,
Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Andreas Bischof

Die Stadt Krefeld setzt ein Zeichen für die zivile Seenotrettung geflüchteter Menschen im Mittelmeer. In den Jahren 2024 und 2025 unterstützt sie die Hilfsorganisation Sea-Eye mit jeweils 1.000 Euro. Damit übernimmt die Stadt auch eine Patenschaft für das neu eingesetzte Rettungsschiff Sea-Eye 5. Bereits 2019 erklärte sich Krefeld nach einem entsprechenden Ratsbeschluss zu einem „Sicheren Hafen". Ein Kriterium ist die kommunale Unterstützung für ein Seenotrettungsschiff. An der jetzigen Spendenübergabe beteiligte sich auch die Krefelder Lokalgruppe der Seebrücke. Sie stockt die Summe um weitere 1.000 Euro auf.

„Seenotrettung darf niemals kriminalisiert werden"

„Die Katastrophe auf dem Mittelmeer dauert nun seit über zehn Jahren an und hat allein seit 2014 über 30.000 Menschen das Leben genommen. Dass wir mit einer Spende die Arbeit von Sea-Eye unterstützen, unterstreicht unsere Haltung hier in Krefeld: Die Rettung von Menschen in Seenot darf niemals kriminalisiert werden", sagt Stadtdirektor Markus Schön, in dessen Geschäftsbereich IV der Fachbereich Migration und Integration angesiedelt ist. Elisabeth Völlings von der Seebrücke Krefeld sagt: „Noch immer sterben jeden Tag fünf Menschen auf der lebensgefährlichen Route über das Mittelmeer in Richtung Europa. Diese Tragödie darf nicht aus unserem Blickfeld verloren gehen."

Die Seebrücke ist ein internationales zivilgesellschaftliches Bündnis, das sich unter anderem für sichere Fluchtwege einsetzt. Die Krefelder Lokalgruppe hat sich 2018 gegründet und mahnt mit regelmäßigen Veranstaltungen und Aktionen die täglichen Tragödien auf dem Mittelmeer an. Auch die „Sicheren Häfen" gingen auf die Initiative der Seebrücke zurück. Nunmehr zählen sich deutschlandweit 320 Städte und Gemeinden zu einem „Sicheren Hafen". Sie bekennen sich zu einer humanen Flüchtlingspolitik und aktiven Unterstützung der Seenotrettung. Krefeld gründete 2019 darüber hinaus mit zwölf anderen Städten den kommunalen Zusammenschluss „Städte Sichere Häfen".

Sea-Eye 5 ist eigens auf die Seenotrettung ausgelegt

Die deutsche Organisation Sea-Eye hat sich 2015 gegründet, um in Seenot geratenen geflüchteten Menschen auf dem Mittelmeer zu helfen. Der Verein finanziert sich über Spenden. Im Jahr 2023 ist Sea-Eye zu fünf Rettungsmissionen ausgelaufen, diese dauern meist mehrere Wochen. Dabei konnte die Organisation über 500 Menschen vor dem Ertrinken retten. Ein gesamter Rettungseinsatz kostet im Schnitt bis zu 250.000 Euro. Seit diesem Jahr verfügt die Organisation neben der Sea-Eye 4 über ein weiteres Rettungsschiff. Die flexible und schnelle Sea-Eye 5 ist ein eigens für die Seenotrettung konstruiertes Schiff mit einem Tochterboot, Schlepphaken, einer umfangreichen Navigationsausrüstung und Krankenstation.