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Stadt kürt Sieger des Wettbewerbs rund um Willy-Brandt-Platz

Veröffentlicht am: 01.02.2022

Bildunterschrift: Urban-Gardening-Flächen, eine Stadtterrasse, Car-Sharing und Parktürme für Fahrräder - so könnte der Willy-Brand-Platz rund um den geplanten Mobilitäts-Hub zukünftig aussehen. Grafik: Lorber Paul Architekten/rendertaxi Bildunterschrift: Urban-Gardening-Flächen, eine Stadtterrasse, Car-Sharing und Parktürme für Fahrräder - so könnte der Willy-Brand-Platz rund um den geplanten Mobilitäts-Hub zukünftig aussehen. Grafik: Lorber Paul Architekten/rendertaxi
Urban-Gardening-Flächen, eine Stadtterrasse, Car-Sharing und Parktürme für Fahrräder - so könnte der Willy-Brand-Platz rund um den geplanten Mobilitäts-Hub zukünftig aussehen.
Grafik: Lorber Paul Architekten/rendertaxi

Zukunftsvisionen rund um den WIlly-Brandt-Platz und den neuen Mobilitäts-Hub

Eigentlich spielt der Willy-Brandt-Platz als Vermittler zwischen dem Südeingang des Krefelder Hauptbahnhofes und den Stadtteilen Dießem und Lehmheide eine zentrale Rolle im Stadtbild. Durch fehlende Platzkanten, vernachlässigte Freiflächen und durch die starke Präsenz von Bussen und Stellplätzen aber wird er seiner Rolle nicht gerecht, verliert an Aufenthaltsqualität und nimmt dadurch vorhandenes räumliches Potenzial. Mit diesem Status Quo haben sich unter anderem die Lorber Paul Architekten GmbH (Köln) mit der studio grüngrau Landschaftsarchitektur GmbH sowie der Lindschulte Ingenieurgesellschaft (beide Düsseldorf) befasst. Sie haben nun den Realisierungswettbewerb für den Neubau des Mobilitäts-Hubs und die Neugestaltung des Willy-Brandt-Platzes der Stadt Krefeld gewonnen.

Oberbürgermeister Frank Meyer: "Die Wettbewerbsbeiträge zeigen allesamt, wie viel Potenzial auf der Brachfläche liegt."

Der Krefelder Rat hatte im Juni 2021 die Auslobung des Wettbewerbs beschlossen, der insgesamt 14 Planungsbüros mit Bewerbungen gefolgt waren. Ende Januar tagte nun das Preisgericht in einer ganztägigen Sitzung und bewertete die Entwurfsbeiträge. Zur Jury gehörten nicht nur Vertreter der Stadt und der Ratsfraktionen, sondern auch anerkannte Sach- und Fachpreisrichter. Besonders im Fokus der Beurteilung standen dabei die Verbindung von Funktionalität und Atmosphäre, die Einbindung der vorhandenen Architektur sowie die Freiflächenplanung. Einstimmig entschied sich die Jury letztendlich für den Kölner und Düsseldorfer Zusammenschluss. „Der Entwurf bietet zweifelsohne das Potenzial, aus der derzeit wenig attraktiven Situation einen besonderen Ort entstehen zu lassen, der von Menschen ganz unterschiedlicher Couleurs, Interessen und Bedürfnissen gleichermaßen angenommen wird", schreibt das Preisgericht in seiner Begründung. Und auch Oberbürgermeister Frank Meyer ist begeistert von der hier erschaffenden Zukunftsvision: „Die Wettbewerbsbeiträge zeigen allesamt eindrücklich auf, wie viel Potenzial die Brachfläche zwischen Kölner Straße und Südausgang des Hauptbahnhofs für die Entwicklung von Krefeld besitzt. Der Gewinnerbeitrag überzeugt auch mich."

 

Zukunftsvisionen rund um den Willy-Brandt-Platz. Grafik: Lorber Paul Architekten, StudioGrünGrau, Lindschulte
Zukunftsvisionen rund um den Willy-Brandt-Platz.
Grafik: Lorber Paul Architekten, Studio Grün Grau, Lindschulte

Urban-Gardening, Car-Sharing, Co-Working Spaces und Fahrradtürme

Das ausgezeichnete Planungsbüro schlägt einen eingeschossigen Neubau vor, der mit dem Bahndamm verschmilzt und somit eine neue Stadtkante definiert. Eine Akzentuierung bilden die Kopfbauten an der Kölner Straße und dem Südeingang des Hauptbahnhofes. Der Bahndamm wird bis an die Gebäudekante herangeführt. So entsteht ein neuer Erholungsraum, die „Stadtterrassen". Auch die „Krefelder Promenade" als geplante Freizeit- und Alltagsroute soll Teil des Projektes sein und fließt organisch durch die Dachlandschaft. Über eine Spiralrampe wird sie mit dem Willy-Brandt-Platz verbunden. Zwischen Ritterstraße und dem Hauptbahnhof schlägt das Planungsbüro vor, einen neuen zusammenhängenden Freiraum zu schaffen, der auf der einen Seite das südliche Stadtgebiet mit dem eigentlichen Vorplatz des Hauptbahnhofes verbindet, auf der anderen Seite aber auch den Anschluss des neuen, modernen Busbahnhofes ermöglicht.

Wichtig sind der Bürogemeinschaft die Einbindung von vielen Bäumen sowie Nutz- und Freizeitflächen für die Bürger. Auf dem Dach der Fahrradstation sollen Urban-Gardening-Flächen angeboten werden und eine vielfältige Spiellandschaft mit vielen Möglichkeiten zum Niederlassen entstehen. Auch ein Parkhaus ist Teil des Konzeptes. Die Planer stellen sich vor, dass dieses von der Kölner Straße zugänglich gemacht wird. Teil des Mobilitätskonzeptes sind darüber hinaus ein umfangreiches Car-Sharing-Angebot sowie automatisierte Fahrradtürme, die geschützte Stellflächen für Zweiräder bereitstellen. Auch Co-Working-Spaces schlägt das Planungsbüro vor.

Der neue Willy-Brandt-Platz als Motor für die Mobilitätswende

„Der Gewinnerbeitrag reagiert mit einem mutigen, aber nicht unrealistischen Entwurf auf die Herausforderungen im Städtebau. Krefeld hat verstanden: Rad-Promenade, Mobilitäts-Hub, Car-Sharing-Zentrale, moderner Busbahnhof, Co-Working-Spaces und viel Grün - das ist moderne und klimagerechte Stadtentwicklung, wie ich mir sie vorstelle", fasst Oberbürgermeister Frank Meyer zusammen. „Der neue Willy-Brandt-Platz wird zum Motor für die Mobilitätswende in Krefeld. Man darf nicht vergessen: Schon jetzt erfährt die Südstadt dort eine erhebliche Aufwertung. Am südlichen Willy-Brandt-Platz werden attraktive Bürobauten errichtet, dahinter ist der Platz der Wiedervereinigung neugestaltet worden und unsere Stadtterrasse als Teil der Radpromenade entsteht."

So könnte es weiter gehen:

Auf Grundlage des Wettbewerbsergebnisses soll nun mit dem Gewinner ein Entwurf erarbeitet werden, der die planerische Grundlage für die Realisierung des Projektes sowie die Schaffung des Bau- und Planungsrechtes darstellt. Die Wettbewerbsarbeiten werden für Interessierte ausgestellt: Vom 1. März bis zum einschließlich 1. April findet die Ausstellung im Foyer der Wohnstätte statt. Der Besuch ist immer während der Öffnungszeiten möglich: Montag bis Donnerstag von 8 bis 17.30 Uhr und Freitag von 8 bis 13 Uhr. Für den Einlass ist ein 3G-Nachweis vorzuweisen, die Testung darf nicht älter als 24 Stunden sein. Die Wettbewerbsarbeiten können außerdem unter folgendem Link auf der städtischen Webseite eingesehen werden: https://www.krefeld.de/mobilitaetshub.

Zu den weiteren Preisträgern zählen folgende Bürogemeinschaften: Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH, Berlin mit Rimpau Bauer Derveaux Partnerschaft von Architekten bmB, Freie Planungsgruppe Berlin GmbH (2.Preis); Lamott.Lamott Architekten PartGmbB, Stuttgart mit Lohrberg Stadtlandschaftsarchitektur Partnerschaft Freier Landschaftsarchitekten mbB, Stuttgart sowie Verkehrsplanung Link, Stuttgart (3.Preis); h4a Gessert + Randecker + Legner Architekten GmbH, Düsseldorf mit Planergruppe GmbH Oberhausen, Essen sowie Duksa Ingenieure, Unna (4. Preis); Topotek 1, Berlin & Zürich sowie Ingenieurbüro IVAS, Dresden (Anerkennung).