Inhaltsbereich

Stadt startet Programm zur energetischen Stadtsanierung

Veröffentlicht am: 21.11.2022

Symbolbild Nachhaltigkeit Bild: Pixabay
Bild: Pixabay

Quartier Wedelstraße in Fischeln für Pilotphase ausgewählt

Das Quartier „Fischeln Wedelstraße" mit den Straßenzügen westlich der Kölner Straße bis zur K-Bahn ist von der Stadtverwaltung als ein weiteres Pilotprojekt für energetische Stadtsanierung ausgewählt worden. In einem ersten Schritt wird ein Konzept erarbeitet, welches Möglichkeiten und Potenziale zur Energieeinsparung, Energiegewinnung und Energieeffizienz im Quartier aufzeigt. Hierbei werden Bürger und Eigentümer gebeten, Angaben über ihre Immobilie (zum Beispiel Heizung und Warmwasseraufbereitung, Dach- und Fassadendämmung) zur Verfügung zu stellen. Mit dem Konzept sollen neben Maßnahmen zu Energieersparnis und Klimaschutz auch Maßnahmen zur Klimaanpassung, die in dem ausgewählten Quartier hohes Potenzial bergen, zusammengestellt werden. Gemeinsam mit Experten wird im nächsten Schritt nach Umsetzungsmöglichkeiten gesucht. Ziel ist es, den Bürgern Einsparmöglichkeiten aufzuzeigen und das Quartier energetisch zu optimieren. Alle Bürger und Eigentümer im Quartier erhalten ein Angebot für eine kostenlose Erstberatung hinsichtlich der energetischen Potenziale ihrer Immobilien.

Teil des Klimaschutzkonzeptes

Um den Klimaschutz dauerhaft in Krefeld zu verankern, hat die Stadt 2020 ein Klimaschutzkonzept erstellt, welches kontinuierlich fortgeschrieben wird. Eine der Lösungen, um die angestrebten Ziele des Klimaschutzkonzeptes zu erreichen, ist die energetische Sanierung von Gebäuden - und nach der Erarbeitung die Umsetzung von Konzepten zur integrierten energie- und klimaeffizienten Quartiersversorgung. Mit dieser Zielsetzung ist das Stadtgebiet von Krefeld hinsichtlich energetischer Kennziffern untersucht worden. Fünf Quartiere, die ein besonders hohes Optimierungspotenzial aufweisen, sind für das Programm „Energetische Stadtsanierung - Klimaschutz und Klimaanpassung im Quartier" der bundeseigenen Förderbank KfW als Pilotprojekt ausgewählt worden. Durch umfassende Beratungsleistungen von Eigentümern und Eigentümerinnen, aber auch durch Partnerschaften zum Beispiel mit den Stadtwerken Krefeld (SWK), soll in diesen Stadtquartieren die Energiewende vorangetrieben werden. Den Start macht das Gebiet Wedelstraße. Für dieses Quartier hat nun die Ausschreibung begonnen.

Förderungen bei der KfW beantragt

Die Festlegung auf bestimmte Quartiere war Bedingung dafür, dass sich die Stadtverwaltung für das Förderprogramm „Energetische Stadtsanierung - Klimaschutz und Klimaanpassung im Quartier" bewerben kann. Der entsprechende Förderbescheid durch die KfW liegt zwar noch nicht vor. Durch einen Beschluss im Stadtrat mit Vorberatungen im Ausschuss für Umwelt, Klima, Nachhaltigkeit sowie dem Ausschuss für Planung, Bauen, Mobilität und Stadtentwicklung ist jedoch entschieden worden, das Quartier in Fischeln als Pilotprojekt auf den Weg zu bringen.

Beratung von Eigentümerinnen und Eigentümern

Der weitere Prozess für das Quartier Wedelstraße besteht aus zwei Phasen. In einem ersten Schritt wird das Quartier umfassend durch ein beauftragtes Ingenieurbüro untersucht, und unter Mithilfe der Eigentümer und Bürger wird ein Konzept erarbeitet. Die Ausschreibung zur Konzepterstellung ist bereits veröffentlicht worden. Das Ingenieurbüro wird nicht nur den Status des Hausbestands ermitteln, sondern auch die bestehende integrierte energie- und klimaeffiziente Quartiersversorgung prüfen, also zum Beispiel die Themenbereiche Wärme, Kälte, Strom und Mobilität zusammenfassen und Optimierungsvorschläge erarbeiten. In einem zweiten Schritt wird ein Sanierungsmanagement beauftragt, das erarbeitete Konzept umzusetzen. Die Experten des Sanierungsmanagements beraten die Eigentümer sowie die Bürger im Quartier kostenlos. Die Experten geben Hinweise, wie die Eigentümer oder Bewohner ihr Haus durch energetische Sanierung aufwerten und wie die Immobilien und Grundstücke an Klimafolgen angepasst werden können. Teil beider Prozessstufen ist auch ein intensiver Dialog mit den Energieversorgungsunternehmen. Hierbei arbeiten das Ingenieurbüro und das Sanierungsmanagement mit dem Energieversorgungsunternehmen zusammen, bleiben jedoch von diesem unabhängig.

Weitere Quartiere könnten gefördert werden

Neben der Wedelstraße sind auch weitere Quartiere in Krefeld mit einem hohen Sanierungspotenzial identifiziert worden. Die Stadt untersuchte dafür unterschiedliche Kennzahlen, zum Beispiel das Alter der errichteten Gebäude. Dazu hat der Fachbereich Vermessung, Kataster und Liegenschaften Flächen untersucht, in denen zwischen 1950 und 1980 ein Bebauungsplan Rechtskraft erlangt hat. Auch die Eigentumsstruktur hinsichtlich der Unterscheidung nach Alleineigentum, Miteigentum und Erbbaurecht sowie die Art der Wohngebäude, also Einzelhäuser, Doppelhaushälften, Reihen- sowie Mehrfamilienhäuser, wurde untersucht. So entstand eine Liste mit potenziellen Quartieren, die ein besonders hohes Sanierungspotenzial aufweisen und damit gut für die entsprechende KfW-Förderung geeignet wären. Anhand von weiteren Ausschlusskriterien, zum Beispiel der potenziellen Fernwärmeversorgung, wurde die Auswahl weiter begrenzt und das Quartier Fischeln-Wedelstraße als Pilotprojekt ausgewählt. Erhält die Stadt die Förderung der KfW, könnten weitere Quartiere mit dem Programm zur energetischen Stadtsanierung umgesetzt werden.

 

 

Weitere Beiträge aus dem Fachbereich Vermessung, Kataster und Liegenschaften:

Klimagerechter Stadtumbau in Fischeln: Bürgerbeteiligung beginnt
In Krefeld-Fischeln soll in den nächsten Jahren ein klimagerechtes Quartier mit Leuchtturmwirkung entstehen. Dazu beginnt die Stadt Krefeld nun eine große Bürgerbeteiligung.
Symbolbild NachhaltigkeitBild: Pixabay
Krefelder Mietspiegel: Mieten sind zwischen acht und zwölf Prozent gestiegen
Der „Arbeitskreis Mietspiegel 2023“ hat den neuen Mietspiegel für die Stadt Krefeld veröffentlicht. Die Mieten in Krefeld sind seit der Veröffentlichung des letzten Mietspiegels vor zwei Jahren je nach Wohnlage zwischen acht und zwölf Prozent gestiegen.
Blick auf die Häuserzeile am Anne-Frank-Platz- Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

 

Weitere Beiträge rund um das Thema Klimaschutz:

Zwei weitere Unternehmen Mitglied im Krefelder Klimapakt
Mit der Helios Klinikum Krefeld GmbH und der Seidenweberhaus GmbH, Betreiberin des Seidenweberhauses und der Yayla-Arena, sind zwei weitere Krefelder Unternehmen Mitglied im Klimapakt und wollen damit den Klimaschutz in Krefeld voranbringen.
Neue Unterzeichner des Krefelder Klimapaktes (v. l.): Alexander Holubars (Geschäftsführer des Helios Klinikums Krefeld), Dezernentin Sabine Lauxen, Thomas Haarmeier (Chefarzt der Neurologischen Klinik, Ärztlicher Direktor).Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Bürger erhalten Wetterstationen zur Temperaturmessung auf Fahrrad
Mit einem neuen Projekt „Citizen Science Lab“ können Bürgerinnen und Bürger in Krefeld den Klimaschutz in ihrer Stadt mitgestalten. In einem von der Stadtverwaltung und dem Büro Meteoblue geleiteten Workshop werden Wetterstationen ausgehändigt, die am Lenker des Fahrrads befestigt werden können.
Temperaturunterschiede Krefeld
Stabsstelle begleitet Klimaschutzprogramm im Krefelder Zoo
Die Stabsstelle Klimaschutz und Nachhaltigkeit begleitet die Umsetzung von energetischer Effizienz im Krefelder Zoo. In einem Pilotprojekt wird im Zoo ein Klimaschutzkonzept mit Energieeinsparmaßnahmen und regenerativen Energien umgesetzt.
Klimaschutz im Krefelder Zoo (v. l.) Dr. Stefanie Markowski, Ingenieur Hanns-Ullrich Pleger und Carsten Peifer von der Firma Dr. LED sowie Umweltdezernentin Sabine Lauxen. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann
Klima-Ausschuss: Mehr Nachhaltigkeit beim städtischen Catering
Im Klimaausschuss ging es um eine Handreichung zum Catering. Lebensmittelreste sollen vermieden werden, regionale und saisonale Speisen angeboten werden. Die Fachbereiche werden mit der Handreichung arbeiten können.
Gemüse und Obst
Neue Saatgutbibliothek ab 2. März in der Mediothek Krefeld
In der Mediothek Krefeld am Theaterplatz öffnet am Samstag, 2. März, um 11.30 Uhr die neue Saatgutbibliothek, eine Tauschbörse mit einer Auswahl an Samen für Kräuter, Gemüse und Co. Zum Auftakt gibt es kostenfreie Tütchen mit unterschiedlichen Pflanzensamen.
Über das Projekt Staatgutbibliothek informieren (v.l.) Katrin Blewaska für den verein Werkhaus und die Aktion „Essbare Stadt“, Lars Kirsten, Fachbereich Umwelt und Verbraucherschutz, Philine Barrawasser, Stabsstelle Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Umweltbildungsarbeit, Saskia Schumann und Jule Mommert von der Mediothek Krefeld. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Andreas Bischof

 

Weitere spannende Themen aus der Stadtverwaltung: