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Stadt und Caritas zufrieden mit Start des Drogenhilfezentrums

Veröffentlicht am: 12.05.2023

Blick in das neue Drogenhilfezentrum an der Schwertstraße. Fotos: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann
Blick in das neue Drogenhilfezentrum an der Schwertstraße.
Fotos: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann

KOD wechselt auf neues Dienstplanmodell: Sieben Tage, jeweils 16 Stunden

Zwei Monate nach dem Start des Drogenhilfezentrums (DHZ) an der Schwertstraße 80 ziehen die Krefelder Stadtverwaltung und der Betreiberin Caritas eine erste positive Zwischenauswertung der Startphase. Die Klienten nehmen das Angebot an der Schwertstraße an, sie nutzen den Tagestreff, und auch das medizinische Basisangebot erfreut sich eines wachsenden Zuspruchs. Besondere Vorfälle hat es im Drogenhilfezentrum bislang nicht gegeben. Das DHZ ist einer der wesentlichen Bausteine des vom Krefelder Stadtrat verabschiedeten Stärkungspakets Innenstadt. Gemäß dem Konzept „Handeln und Helfen" wird damit das Ziel verfolgt, suchtkranken Menschen Angebote für geschützten Drogenkonsum zu unterbreiten, gleichzeitig aber den Drogenkonsum im öffentlichen Raum durch konsequente Kontrollen des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) zu unterbinden. Der Kommunale Ordnungsdienst wechselt dazu ab 1. Juni auf ein neues Dienstplanmodell und ist dann an sieben Tagen in der Woche jeweils 16 Stunden im Einsatz.

Seit dem Start haben 90 verschiedene Klienten den Drogenkonsumraum aufgesucht

Den Drogenkonsumraum an der Schwertstraße haben im ersten Monat März - Start war am 13. März - 90 verschiedene Klienten aufgesucht. Der überwiegende Teil dieser Klienten kam regelmäßig, von täglich bis mehrfach in der Woche. Insgesamt gab es rund 550 Konsumvorgänge im Zeitraum 13. bis 31. März. Im kompletten Monat April gab es dann schon 1.001 Konsumvorgänge. Im April haben insgesamt 108 verschiedene Klienten das Drogenhilfezentrum aufgesucht. Das ist also ein Zuwachs von 18 weiteren Personen, die das Angebot neu genutzt haben.

Oberbürgermeister spricht seinen Dank an Mitarbeitenden im Drogenhilfezentrum und KOD aus

Oberbürgermeister Frank Meyer sagt: „Die bisher vorliegenden Zahlen zeigen, dass es zunehmend gelingt, die Suchtkranken auf das Angebot des Drogenhilfezentrums aufmerksam zu machen. Für eine Bilanz ist es jetzt noch sehr früh, und wir müssen immer wieder flexibel auf Hinweise und veränderte Lagen reagieren können. Wir erhalten als Stadtverwaltung jedoch schon in der Startphase viele positive Hinweise auf die Wirksamkeit unserer neuen Maßnahmen aus dem Stärkungspaket Innenstadt. Es geht nun für uns als Stadtverwaltung und die Betreiberin Caritas darum, die Erfolge zu verstetigen. Das Drogenhilfezentrum ist unser Angebot an die suchtkranken Menschen. Dort ist Drogenkonsum gestattet, nicht aber an anderen Stellen im öffentlichen Raum. Es gibt in Krefeld im öffentlichen Raum keine Toleranzbereiche." Der Oberbürgermeister spricht auch seinen Dank an die Mitarbeitenden im Drogenhilfezentrum und beim Kommunalen Ordnungsdienst aus. „Die Aufgaben für beide Teams sind sehr herausfordernd. Ich habe große Anerkennung für diese Leistung, sie trägt erheblich zum Gelingen der Ansätze aus unserem Stärkungspaket Innenstadt bei."

Blick in das neue Drogenhilfezentrum an der Schwertstraße. Fotos: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann

Zwischenauswertung zeigt dringende Bedarf für das DHZ

Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen ist weiter im engen und kontinuierlichen Austausch mit der Betreiberin Caritas, ebenso mit Anliegern und Initiativen. „Ich freue mich zunächst einmal, dass der Start des Drogenhilfezentrums erfolgreich verlaufen ist. Die erste Zwischenauswertung zeigt: Wir erreichen die Szene, der dringende Bedarf für die Einrichtung ist deutlich erkennbar. Das Angebot eines Konsums im geschützten Raum unter Begleitung bedeutet für viele Suchtkranke erheblich weniger Stress. Wir setzen darauf, dass auch weitere Personen aus der Szene die Vorteile des Konsums im DHZ für sich erkennen. Wir ruhen uns aber auf den bisherigen Entwicklungen nicht aus, sondern werden in den kommenden Wochen und Monaten weiter lernen, damit der Betrieb des DHZ dauerhaft erfolgreich ist."

Caritas erhält durchweg positive Rückmeldungen

Auch die Caritas erhält in der Startphase durchweg positive Rückmeldungen von den Nutzenden zu den Räumlichkeiten und dem Angebot. Ute Kaber, Leiterin der Alkohol- und Drogenhilfe, fällt ein positives Zwischenurteil: „Wir sind mit den ersten Wochen sehr zufrieden. Unter den Klientinnen und Klienten sind viele bekannte, aber auch einige neue Gesichter. Es hat im Drogenhilfezentrum bisher keinerlei besonderen Vorkommnisse gegeben - weder gesundheitlicher noch anderer Art." Neben dem Drogenkonsumraum kann auch der Tagestreff Café Pause genutzt werden. Dieses Angebot nehmen aktuell im Schnitt circa 40 Menschen pro Tag wahr. Dort können die Menschen einen kostenlosen Tee oder - gegen Bezahlung - Kaffee oder Frühstück zu sich zu nehmen. Zudem werden die Duschen und Waschmaschinen regelmäßig benutzt.

Gesundheitsamt, Staatsanwaltschaft, Polizei, KOD und Caritas tauschen sich regelmäßig aus

Bereits Anfang 2022 haben Gesundheitsamt, Staatsanwaltschaft, Polizei, KOD und Caritas eine Kooperationsvereinbarung zum Drogenkonsumraum unterschrieben. Vor dem Start des Drogenkonsumraums hat das erste Treffen stattgefunden. Die Teilnehmenden hatten sich darauf geeinigt, sich regelmäßig in einer Video-Konferenz zu treffen, um kurzfristig auf etwaige Probleme reagieren zu können. Dieser Austausch geschieht kontinuierlich und trägt weiter Früchte. Einen stetigen Dialog gibt es auch mit den Anliegern: Alle zwei Monate tauscht sich das Team des Drogenhilfezentrums mit den Nachbarn aus. Ein erstes Treffen hat bereits stattgefunden. Im regelmäßigen Austausch ist das Drogenhilfezentrum auch mit seinen anderen Kooperationspartnern.

Drogenhilfezentrum ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet

Das Drogenhilfezentrum ist täglich, auch samstags und sonntags, von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Zum Angebot gehören der Tagestreff „Café Pause", der Drogenkonsumraum - beides von der Caritas betrieben - sowie ein medizinisches Basisangebot des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Die Streetworker der Caritas haben ihre Büros ebenfalls an der Schwertstraße. Im Team der Caritas-Beschäftigten herrscht eine gute Stimmung. „Wir würden uns auch freuen, wenn sich - wie früher im Café Pause am Westwall - wieder Ehrenamtliche finden, die einmal in der Woche kochen oder bei der Gartenarbeit helfen", sagt Jasmin Sprünken, Leiterin des Drogenhilfezentrums. Für den Garten werden zudem noch Holzpaletten gesucht, aus denen gemeinsam mit den Klienten Möbel gebaut werden sollen. Zur Vervollständigung des Teams werden noch zwei Mitarbeitende gesucht. Weitere Infos und Fotos zum Drogenhilfezentrum findet man auf der städtischen Website unter www.krefeld.de/drogenhilfezentrum sowie unter www.caritas-krefeld.de/dhz.

KOD zeigt verstärkt Präsenz in der Innenstadt und den Quartieren

Das Team des Kommunalen Ordnungsdienstes sorgt unterdessen mit intensiver Präsenz in der Innenstadt und den Quartieren dafür, dass bei entsprechender Meldung oder Beobachtungen öffentlicher Drogenkonsum, Drogenhandel und Szenebildung verhindert wird. Mit Anliegern etwa am Luisenplatz und Hamburg-Mannheimer-Haus sind die Mitarbeitenden im Austausch. Am Luisenplatz ist dazu jetzt auch eine mobile KOD-Wache eingerichtet worden, die täglich mindestens drei Stunden zu unterschiedlichen Zeiten besetzt ist. Darüber hinaus werden der Innenstadtbereich sowie die Quartiere im Umfeld dauerbestreift. Bei Verstößen gegen die Ordnungsbehördliche Verordnung wird entsprechend sanktioniert. Dies macht auch eine Zahl deutlich: Wegen des Konsums von Betäubungsmitteln (BTM) sind seit Inkrafttreten der neuen Ordnungsbehördlichen Verordnung insgesamt 168 Bußgelder (bis 7. Mai) ausgesprochen worden, dazu sind auch zahlreiche Ansprachen erfolgt. Wenn Plätze als Konsumorte der Szene bekannt werden, trifft der KOD Gegenmaßnahmen. So sind eine Telefonzelle am Luisenplatz ebenso wie eine Telefonzelle an der Rheinstraße versiegelt worden. Der KOD lässt nicht zu, dass solche Orte zu Konsumorten werden.

Zentrale Hotline des Kommunalen Ordnungsdienstes

Das Aufgabenspektrum des KOD ist nach dem Ansatz des Krefelder Konzeptes „Handeln und Helfen" ganzheitlich angelegt. Der KOD hat als zentrale Hotline mittlerweile die Telefonnummer 0 21 51 / 86 40 00 eingeführt. Per E-Mail ist der KOD erreichbar unter KOD@krefeld.de. Außerhalb der KOD-Zeiten wird an das ComCenter der Polizei unter der Rufnummer 0 21 51 /63 40 weitergeleitet.

Bürgersprechstunde wird in Zukunft monatlich stattfinden

Die Stadt unterbreitet auf verschiedenen Wegen Kommunikationsangebote. So hat es am 11. Mai eine gemeinsame Sprechstunde der Stabsstelle Gemeinwesenarbeit und des KOD im Quartiersbüro am Schinkenplatz, Neue Linner Straße 68, gegeben. Auch dieses Angebot haben zum Auftakt mehrere Bewohner des Quartiers genutzt und Hinweise gegeben. Die Bürgersprechstunde wird in Zukunft monatlich stattfinden. Die weiteren Termine werden mitgeteilt. Eine Anmeldung zur Bürgersprechstunde per E-Mail an dhz@krefeld.de ist nötig.

 

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