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Stadt und Schulen intensivieren Bemühungen um mehr Sicherheit
Veröffentlicht am: 23.01.2025
Symbolbild Schule. Bild: Pixabay User victorsteep
Die Stadt Krefeld baut ihre Bemühungen um mehr Sicherheit an den hiesigen Schulen aus. Neben den derzeit laufenden Sicherheitsprüfungen an den über 60 städtischen Schulstandorten haben sich Verwaltung und Schulen nun zu einem regelmäßigen Austausch verabredet, um städtische und pädagogische Aufgabenfelder sowie Kompetenzen systematisiert miteinander zu verflechten. Daraus soll perspektivisch ein nachhaltiges Sicherheitskonzept entstehen, das sich auf einen Maßnahmenkatalog mit wiederkehrenden Workshops, Vorträgen und Informationsveranstaltungen stützt. Den Auftakt bildete ein erstmals einberufener „Runder Tisch" zur Schulsicherheit am 22. Januar.
Neue Arbeitskreise erarbeiten Handlungsoptionen
Rund 25 Vertreterinnen und Vertreter aller Schulformen, des Fachbereichs Schule, Pädagogischer und Psychologischer Dienst, des Zentralen Gebäudemanagements (ZGM) sowie der Schulaufsicht bewerteten dabei den Status Quo, markierten Optimierungsbedarfe und formulierten gemeinsam erste Lösungsansätze aus der Perspektive der Schulsicherheit. Dieses Feld reicht von baulichen Maßnahmen, über Alarmierungssysteme, bis hin zu Gewaltprävention oder Vandalismus. Drei neu gegründete und multiprofessionell zusammengesetzte Arbeitskreise mit unterschiedlichen Schwerpunkten erarbeiten dazu in einem ersten Schritt ab sofort konkrete Handlungsoptionen.
„Die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler hat bei uns allerhöchsten Stellenwert. Eine regelmäßige Rückkopplung mit allen Beteiligten ist insbesondere deshalb unabdinglich, da die Schulsicherheit in den zurückliegenden Jahren eine spürbar größere Tragweite bekommen hat. Nur gemeinsam lassen sich Sicherheitsmaßnahmen im Sinne der Kinder und Jugendlichen sowie des Lehrpersonals bestmöglich optimieren. Ich bin allen Beteiligten sehr dankbar für diesen engagierten und offenen Austausch", sagt Stadtdirektor und Bildungsdezernent Markus Schön, unter dessen Leitung der „Runde Tisch" zur Schulsicherheit tagte. Das Zusammentreffen war seit September vergangenen Jahres und damit unabhängig von den Missbrauchstaten an zwei Krefelder Grundschulen am 20. November 2024 geplant. Als unmittelbare Konsequenz hatte die Stadt Krefeld seinerzeit Sicherheitsprüfungen an allen Schulen in städtischer Trägerschaft veranlasst.
Wunsch nach einheitlichen Sicherheitsmaßnahmen
Zu Beginn des „Runden Tisches" stand eine Sammlung der dringlichsten Herausforderungen. Die Teilnehmenden konnten über ein digitales Tool drei Schlagworte vermerken, die sie im schulischen Alltag vorwiegend beschäftigen. Dabei zeichneten sich folgende Schwerpunkte als besonders relevant ab: einheitliche Sicherheitsmaßnahmen, insbesondere bei den Zugängen und Schließsystemen am Schulgelände und bei Alarmierungssystemen, die interne Kommunikation bei Krisenfällen sowie Vandalismus, Gewalt und Bedrohung in der Schülerschaft. Auf Grundlage dieser Abfrageergebnisse entspann sich eine Debatte unter den teilnehmenden Pädagogen. Sie beleuchteten ihre schulindividuellen Erfahrungen und entwarfen dabei erste Ideen und Handlungsschritte. Anschließend bildeten sich die drei Arbeitskreise, die sich zeitnah konstituieren und dem kommenden „Runden Tisch" im zweiten Quartal dieses Jahres zuarbeiten werden.
Ellen Schönen, Leiterin des Fachbereichs Schule, Pädagogischer und Psychologischer Dienst, sagt: „Diese Auftaktveranstaltung hatte das Ziel, zunächst die derzeit wichtigsten Themen an allen Krefelder Schulen zu bündeln. Sie sollen fortan ein Forum bekommen, das den Austausch untereinander, aber auch mit der Stadt als Schulträgerin sicherstellt. Dass wir diese Runden nun verstetigen, ist auf ein sehr positives Echo gestoßen." Zugleich betont Ellen Schönen: „Der ‚Runde Tisch' hat auch gezeigt, dass die Abläufe in schulischen Krisenfällen zwischen Schulen, Stadt und Bezirksregierung in vielerlei Hinsicht bereits sehr gut eingespielt sind und es darüber hinaus zahlreiche wirkungsvolle Präventionsmaßnahmen und -angebote gibt."
Sicherheitschecks an fast allen Grundschulen abgeschlossen
Unterdessen zog die Stadt Krefeld beim „Runden Tisch", wie schon im Schulausschuss in der Vorwoche, eine weitere Zwischenbilanz zu den Sicherheitsprüfungen an den über 60 Schulstandorten in städtischer Trägerschaft. Nunmehr sind die Sicherheitschecks an 27 der 31 städtischen Grundschulen abgeschlossen. „An den Grundschulen liegt unser Fokus auf den Zugängen zum Schulgelände und auf den Toilettenanlagen. Hier wollen wir einheitliche Sicherheitsstandards schaffen, um die Schwelle für unbefugtes Betreten so hoch wie möglich zu setzen", erklärt Andreas Plückhahn. Er koordiniert die Ortsbegehungen als Leiter der Abteilung Schulfachliches Gebäudemanagement und Arbeitssicherheit zusammen mit dem ZGM.
Der Zutritt zum Schulgelände soll an den Krefelder Grundschulen dauerhaft für eine festgelegte Zeit während des Unterrichts auf einen Eingang reduziert werden. Hier soll eine Klingelanlage mit einer Fernöffnung, einer Gegensprechanlage und bestenfalls einem Videosignal installiert werden. Ferner plant die Verwaltung, alle Tore von außen mit einem Knauf und nur von innen mit einer Türklinke sowie einem ausreichenden Durchgreifschutz auszustatten. Einige Schulen haben in den vergangenen Wochen bereits erste Maßnahmen umgesetzt. Die Stadtverwaltung prüft darüber hinaus die Möglichkeit, an den sensibel gelegenen Toiletten einen Chip-gesteuerten Zugang zu installieren. Eine Schule testet dieses Modell derzeit. Nach den Grundschulen werden auch alle weiterführenden Schulen auf ihre baulichen Schutzmaßnahmen hin kontrolliert.