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Stadtbad - die wichtigsten Fragen und Antworten

Veröffentlicht am: 17.10.2023

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Die alten Elemente im Stadtbad haben Ausstrahlungskraft. Bild: Stadt Krefeld, Stadtmarketing, Simon Erath

Zugang zu den alten Bädern im Stadtbad..
Bild: Stadt Krefeld, Stadtmarketing, Simon Erath

Fragen rund um das alte Stadtbad an der Neusser Straße:

Welche Geschichte steckt hinter dem Krefelder Stadtbad an der Neusser Straße?

Das Stadtbad Neusser Straße wurde am 1. Mai 1890 feierlich eröffnet. Es entstand nach den Plänen des Stadtbaurates Johann Burkart und galt als schönste und prächtigste Badeanstalt im Deutschen Reich. Unter dem Slogan „Bade täglich, dann bleibst du gesund" strömten vor allem Krefelderinnen und Krefelder der gehobenen Schicht in das Stadtbad. Es gab ein getrenntes Schwimmbad für Herren und Damen, außerdem ein luxuriöses irisch-römisches Bad mit Dampfbad und Sauna. Ebenso wurde eine medizinische Bäderabteilung mit Wannenbädern unterhalten und Massagen angeboten.

Die Idee einer Badeanstalt keimte schon acht Jahre vor der Eröffnung in der Stadt auf. Ein Kreis von Medizinern gründete ein Komitee und präsentierte der Stadtverordneten-Versammlung im Juli 1882 ihre Vorschläge. Zu dieser Zeit verfügte kaum ein Krefelder Haus über ein eigenes Bad. Die Großstadt Krefeld zählte zum Ende des 19. Jahrhunderts gut 106.000 Einwohner. Die Mediziner wussten um die Bedeutung des Badens für die Gesundheit.Die Baukosten veranschlagte die Gruppe auf rund 200.000 Mark. Eine Aktiengesellschaft wurde nie gegründet, denn die Baukosten trug die Stadt.

Nicht alle Mitglieder der Stadtverordneten-Versammlung teilten die Begeisterung. Sie fürchteten, dass die Badeanstalten im Rhein eine zu große Konkurrenz seien. In anderen Städten erfreuten sich moderne Badeanstalten gleichzeitig jedoch großer Beliebtheit - also bildete die Stadt eine Kommission zur Klärung der Angelegenheit. Fünf Stadtverordnete kalkulierten nun, holten sich Rat ein bei anderen Städten wie London und schauten sich vergleichbare Bäder unter anderem in Brüssel an. Sie entschieden sich für den Bau einer Badeanstalt. Gebaut wurde aber vorerst nicht. Zwei Jahre gingen ins Land bis das heutige Areal, das bereits damals schon zum Teil in Händen der Stadt Krefeld war, durch Ankäufe auf 4.000 Quadratmeter erweitert wurde. 1887 waren die Baupläne endgültig fertig, die Politik geriet aber über die Kosten in Streit. 530.000 Mark waren ursprünglich für den Bau angesetzt, der Bau aber kostete am Ende aber satte 919.134 Mark und 89 Pfenning.

Die fertiggestellte Badeanstalt erfreute sich großer Beliebtheit. Der Betrieb lief so gut an, dass nach wenigen Wochen das Personal aufgestockt werden mussten. Die Badeanstalt war derweil auch ein Spiegel der damaligen Gesellschaft: Badekleidung gehörte damals nicht selbstverständlich zu jedem Haushalt dazu, sie konnte in der Wäscheausgabe geliehen werden. 1916 bis 1920 und noch einmal 1923 musste das irisch-römische Bad geschlossen bleiben. Denn das Heißbad benötigte Kohle und die fehlte in dieser Zeit.

Die Abteilung überstand aber unbeschadet den Zweiten Weltkrieg - im Gegensatz zum restlichen Gebäude, denn eine Luftmine schlug im Oktober 1944 im Freibad ein. Am Gebäude entstand ein erheblicher Schaden. 1946 wurde die Anlage wiedereröffnet. 1950 war sie gänzlich nutzbar und über eine halbe Millionen Menschen besuchten alleine in diesem Jahr das Stadtbad. Auch ein Schwimmverein gründete sich hier und 1921 wurde Schwimmen ein fester Bestandteil des Sportunterrichts an städtischen Volksschulen und der Wasserball-Sport erstürmte die Stadt. Ergänzt wurden die Hallenbecken 1925 durch das Freibadareal mit zwei Becken zur Gerberstraße.

Also nahm das Schwimmgeschehen seinen Gang. Mit der Zeit eröffneten weitere Bäder in Krefeld. 1907 zum Beispiel das Uerdinger Hallenbad oder später das Badezentrum Bockum mit Hallen- und Freibädern. Oder das Badezentrum im Fischeln. Die Besucherzahlen im Stadtbad nahmen langsam ab. Einschneidend war ein Erdbeben im April 1992. Es verursachte Risse in den Becken der Damen- und Herrenhalle. Das Stadtbad wurde vorübergehend geschlossen. Während 1994 das Herrenbad als Bestandteil des seit 1985 unter Denkmalschutz stehenden historischen Komplexes saniert und wiedereröffnet wurde, wurden das Damenbad und die übrigen Abteilungen nicht mehr in Betrieb genommen. Seit der endgültigen Schließung 2003 steht das Stadtbad leer.

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Bildergalerie zum historischen Stadtbad:

 

Warum wurde das Stadtbad 2003 geschlossen?

Das Stadtbad wurde errichtet, als Privatwohnungen noch nicht über eine hohe sanitäre Ausstattung verfügten. Damals besuchten die Krefelderinnen und Krefelder auch das Bad, um sich „nur" zu waschen. Mit den Jahren entwickelten sich die Mindeststandards von Wohnungen und der Bedarf am öffentlichen Baden sank. Der große Gebäudekomplex, der an die beiden Schwimmbecken angeschlossen wurde und über diverse Wannenbäder vefügte, wurde in Folge dessen immer weniger genutzt. Dieser Teil wurde zunächst verkleinert und in den 1990er-Jahren vollständig geschlossen.

Gleichzeitig wurden weitere Schwimmbäder in Krefeld gebaut - zum Beispiel das Hallenbad in Fischeln, das Hallenbad in Uerdingen oder das Badezentrum Bockum mit Innen- und Außenbecken. Bei einem Erdbeben im April 1992 wurde das Becken des Damenbads so stark beschädigt, dass es anschließend ebenfalls aus dem Betrieb genommen wurde. Auch im Herrenbad gab es immer wieder technische Probleme aufgrund der veralteten Anlage. Die Stadt entschloss sich, das Herrenbad zu sanieren und öffnete wieder, doch die Besucherzahlen sanken. Durch das Alter der Badeanstalt stiegen gleichzeitig die Betriebskosten immer weiter, sodass wirtschaftliche Abwägungen am Ende dazu führten, dass die Stadt im Jahr 2003 das Stadtbad schloss. Zurück

 

Was geschah nach der Schließung des Stadtbads?

Nach der Schließung im Jahr 2003 waren verschiedene Investoren an einer Entwicklung des Gebäudekomplexes interessiert. Unterschiedliche Konzepte wurden vorgelegt. Rentable Konzepte unter Erhaltung der unter Denkmalschutz stehenden Gebäude gingen daraus nicht hervor, sodass die Verträge jeweils wieder gelöst wurden. Im Jahr 2019 beauftragte die Stadt Krefeld die KolbRipke Gesellschaft von Architekten mbH gemeinsam mit der dwif-Consulting GmbH mit der Erstellung eines Planungs- und Nutzungskonzeptes für das historische Stadtbad. Um die Planungsgrundlage zu schaffen, war zunächst eine umfangreiche bauliche Bestandsaufnahme und Bewertung des Gebäudezustands notwendig. Aufbauend auf den Erkenntnissen der zu erstellenden städtebauliche Bestandsaufnahme und einer funktionalen Bedarfsanalyse, wurden verschiedene Umnutzungskonzepte entwickelt, abgestimmt und durch eine Kostenkalkulation und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung mit Darstellung möglicher Trägermodelle und Förderszenarien untersetzt. Ziel aller Umnutzungskonzepte sollte es sein, das historische Areal als Initialprojekt und Entwicklungsimpuls für die südliche Innenstadt zu entwickeln, um so eine Aufwertung des Quartiers mit seinen strukturellen Defiziten zu ermöglichen.

Am 20.August 2020 nahm der Rat der Stadt Krefeld die Machbarkeitsstudie zur Kenntnis. Er fasste den Beschluss, Variante 3 der Studie „Kultur- und Gründerzentrum StadtbadQuartier" als Orientierungsrahmen für die weitere Entwicklung des Stadtbad-Areals zu verstehen und damit das "Heft des Handelns" in eigener Verantwortung zu übernehmen. Ein Teilbereich des Stadtbades rund um das ehemalige Freibad soll als partizipatives Projekt mit dem Verein "freischwimmer" entwickelt werden.

Über die aktuellen Entwicklungen auf dem Stadtbad-Gelände informiert die Stadt fortwährend auf: www.krefeld.de/stadtbad

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Welche Vorschläge zur Entwicklung des Stadtbads stehen in der im Jahr 2020 veröffentlichten Entwicklungsstudie?

Die gesamte Studie ist hier einsehbar. Insgesamt wurden drei Konzeptvorschläge vorgestellt. Das dritte Konzept wurde durch die Politik beschlossen. Der Ratsbeschluss enthielt darüber hinaus einen Prüfauftrag zu Schwimmen, Sport und Kita-Plätzen, mit dem erneut das Büro Kolb Ripke beauftragt wurde. Auf Basis der Ergebnisse des Prüfauftrages wurde am 10.November 2021 der Beschluss gefasst, den Neubau eines Lehrschwimmbeckens und einer Sporthalle in gestapelter Bauweise an der Gerberstraße bei Beibehaltung der Kita in der Bestandsgröße weiter zu prüfen.

Der Entwurf zu Konzept 1 - Gründerzentrum, Kultur und Soziales mit Sportbad sieht unter anderem die Reaktivierung des Herrenbads als Sport- und Vereinsbad sowie die Umnutzung des Damenbads zu einer multifunktionalen Kultur- und Veranstaltungshalle vor. Entlang der Wandelhalle, als öffentliche Achse durch das historische Stadtbad, orientieren sich kleinteilige Nutzungseinheiten eines Gründerzentrums mit Schwerpunkt Gesundheitsbildung. Die geschätzten Kosten betragen rund 29,4 Millionen Euro.

Konzept 2 - Haus der Gesundheit, Sport und Gesundheitsbad - hat im Entwurf unter anderem die Reaktivierung der Badnutzung durch Ergänzung von Spa-, Fitness- und Saunaangeboten zum Sport- und Gesundheitsbad als Ziel. Das Angebot wird durch eine Markthalle und ein Haus der Gesundheit für ganzheitliche Medizin abgerundet. Das ehemalige Damenbad wird für eine sinnvolle Auslastung in Kombinutzung von dem Haus der Gesundheit, dem Fitnessstudio und für kulturelle Veranstaltungen betrieben. Die benachbarte Kindertageseinrichtung wird vergrößert und mit einem Quartierszentrum im Quartierspark ergänzt. Die geschätzten Kosten betragen rund 42 Millionen Euro.

Konzept 3 - Kultur- und Gründerzentrum „Stadt - Bad - Quartier" nutzt den Wegfall des Badbetriebes zur Grundlage einer nutzungsoffenen, stufenweisen Entwicklung des Areals unter Beteiligung der Stadtgesellschaft. Mit dem Konzept wird der große Bedarf der Gründer- und Kreativszene an Flächenangeboten im Verbund mit der Förderung lokaler Initiativen und Angeboten der Daseinsvorsorge kombiniert, um eine Entwicklung aus dem Quartier heraus und in das Quartier hinein auszulösen. Die Stadt und die Politik favorisieren diese Variante, deren geschätzten Kosten rund 23,7 Millionen Euro betragen.Zurück

 

Wie sind die Pläne für das Stadtbad?

Auf Basis der Machbarkeitsstudie wurde am 20. August 2020 im Rat der Stadt der Beschluss gefasst, ein „Kultur- und Gründerzentrum Stadtbad-Quartier" als Orientierungsrahmen für die weitere Entwicklung des Stadtbad-Areals zu verstehen.

Schon die Machbarkeitsstudie hatte von einer „Entwicklung als Prozess" im Hinblick auf das Stadtbad gesprochen. Dieser Terminus bezeichnet eine Methode, die ein beständiges Ausprobieren und Experimentieren beinhaltet. Erfolgreiche, funktionierende Ergebnisse werden verstetigt und ausgebaut. Nach und nach reichert sich ein Mix aus Nutzungen im Stadtbad an, die von Akteurinnen und Akteuren bereits erprobt sind. Die beschriebene Methode lässt sich als „placemaking" treffend beschreiben. Der Begriff bezeichnet einen kollektiven Prozess, in dem durch soziale und kulturelle Intervention eine (neue) Identität geformt wird, die eine hohe Attraktivität und Bindungskraft für die am Prozess Beteiligten bedeutet. Placemaking ist ein stadtentwickelndes methodisches Vorgehen, das soziale und ökonomische Interaktionen eng mit einem Ort verknüpft. In einem placemaking-Prozess für das Stadtbad Neusser Straße werden daher nicht nur für das Quartier, sondern auch für die Innenstadt Potenziale gesehen.

Insgesamt wird das Stadtbad in vier Bausteinen entwickelt:

 
Diese Nutzungen sind nach aktuellem Planungsstand von Juni 2023 für das Stadtbad vorgesehen. Prüfungen finden nun statt. Grafik: Stadt Krefeld, GBV

Multifunktionale Herrenhalle

Einen Teilbereich bildet die Herrenhalle, die möglicherweise zu einer multifunktionalen „Halle für alle" werden soll. Ein externes Büro wurde beauftragt, um hier unter anderem ein Betriebs- und Trägermodel zu entwickeln, denn die Idee ist es, hier gemeinbedarfliche oder privatwirtschaftliche Nutzungen unterzubringen. Im Fachjargon spricht man hier vom "Placemaking-Prozess'".

"Forschungs-, Bildungs, Erlebnisort Biodiversität"

In den medizinischen Bädern, der Damenhalle und dem Obergeschoss des Wohnhauses könnte zukünftig ein Forschungs-, Bildungs, Erlebnisort Biodiversität des Entomologischen Vereins entstehen.Im August 2023 wurde ein Förderantrag vom Bund positiv entschieden. Dieser ermöglicht, eine Machbarkeitsstudie zur Entomologischen Sammlung im Stadtbad durchzuführen.

Kommunale Nutzung(en)

Im Oktober 2023 wurde ein Qualifizierungskonzept für den Bädertrakt und den Wandelgang sowie zur Erschließung des Gesamtgebäudes, Brandschutz und Barrierefreiheit vorgestellt. Entstehen soll zum Beispiel ein Jugendkulturhaus, eine Quartiersküche sowie ein Café. Im November 2023 entscheidet der Rat über das Konzept.Abstand genommen haben Stadt und die GGK Grundstücksgesellschaft von der Idee eines Gründungszentrums. Ein Grund dafür sind die fehlenden Flächen: Die verfügbaren Quadratmeter im früheren Bädertrakt sind zu gering, um hier ein Gründungszentrum zu integrieren. Die GGK bemüht sich nun um eine alternative Lösung.

Freischwimmer e.V.

Der Bereich der Werkstatt, des Freibadanbaus, des Freibadgeländes und des Arkadenhauses wird durch den Verein "Freischwimmer" gestaltet. Auch hier sind in 2023 erste Architektenentwürfe vorgestellt worden. Ursprünglich war geplant, einen Antrag zur Städtebauförderung einzureichen. Dieses Vorgehen konnte aus unterschiedlichen Gründen nicht durchgeführt werden. Zuletzt wurde eine Projektskizze für das Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" beim Bund eingereicht und erfreulicherweise erhielt das Projekt eine Zusage. 2025 sollen die ersten Baumaßnahmen umgesetzt werden.

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Wird im Stadtbad wieder eine Schwimmmöglichkeit entstehen?

Nein. Auf Basis eines Prüfauftrages wurde im November 2021 der Beschluss gefasst, den Neubau eines Lehrschwimmbeckens und einer Sporthalle in gestapelter Bauweise an der Gerberstraße bei Beibehaltung der Kita in der Bestandsgröße weiter zu prüfen. Im Stadtbad soll nicht wieder geschwommen werden. Zurück

 

Welche baulichen Maßnahmen wurden bereits vorgenommen?

Seit 2017 führt das Zentrale Gebäudemanagement (ZGM) sukzessiv nutzungsneutrale und durch das „Denkmalschutz-Sonderprogramm der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM)" geförderte Sicherungsmaßnahmen an der denkmalgeschützten Bausubstanz durch.

Überwiegend wurden Arbeiten an der Gebäudehülle (Dach, Fenster, Fassade) sowie Maßnahmen zur Hausschwammbeseitigung (Teilbereiche) ausgeführt. Die Arbeiten zur Schwammsanierung im Vorderhaus, dem „Wandelgang" und den Medizinischen Bädern sowie zur Fassaden- und Dachsanierung der Innenhöfe zwischen Wandelgang und Medizinischen Bädern wurden Ende 2021 fertiggestellt. Bis Ende 2022 wird die Außenhülle des Bädertraktes mit dem sogenannten Kaiserbad ertüchtigt.

Darüber hinaus werden weitere bauliche Maßnahmen zur Erreichung bzw. Erhaltung der Verkehrssicherheit im Gebäude sowie auf den Außenflächen umgesetzt, auch, um eine Betretbarkeit der Gebäude mittelfristig wieder zu ermöglichen.

Im Rahmen der Quartiersentwicklung und -aufwertung sowie zur Schaffung eines Rettungsweges für die Feuerwehr in den Blockinnenbereich wurde der Abbruch der Wohnhäuser Gerberstraße 53 und 55 und der ehemaligen Heizzentrale (Kesselhaus) beschlossen.Der Abriss der Gebäude wurde zeitlich in Abschnitte unterteilt, damit der vor Ort agierende Verein freischwimmer e.V. seine im Rahmen der „Badsaison" geplanten Veranstaltungen, die Teil des für die Förder-Qualifizierung notwendigen Testbetriebs sind, ohne Beeinträchtigungen umsetzen kann.

Der Rückbau der eingeschossigen Anbauten Gerberstraße 55 wurde bereits im März 2022 ausgeführt; Anfang 2024 erfolgte der Abbruch der Wohnhäuser einschließlich der statischen sowie bauphysikalischen Ertüchtigung der benachbarten Giebelwände. In einem 3. Bauabschnitt wurde die ehemalige Heizzentrale (Kesselhaus) zur Freilegung der historischen Fassade des denkmalgeschützten Bädertrakts abgebrochen. Hier entsteht außerdem ein unterirdisches Schachtbauwerk, in das die technische Infrastruktur verlegt wird. Auch Anpassungsarbeiten an den Giebelwänden finden statt.

Nach Beendigung der Abbruchmaßnahme ist eine Einfriedung entlang der Grundstücksgrenze zur Gerberstraße im August 2024 geplant. Eine zweiflügelige Toranlage sichert die Feuerwehrzufahrt in den Blockinnenbereich. Fußgänger können über eine in der Einfriedung angeordnete Schlupftür das Gelände erreichen. Damit das Gelände auch während der Abrissarbeiten der Wohnhäuser zugänglich ist, wurde die Erschließung der Freibadfläche über das städtische Objekt Lewerentzstraße 7 durchgeführt. Dafür wurde das Objekt gemeinsam mit dem Freischwimmer-Verein saniert. Zurück

 

Welche städtebauliche Bedeutung hat die Entwicklung des Stadtbad-Areals?

Das städtebauliche Potenzial des Stadtbades ist in den verschiedenen Konzepten für die Innenstadt hervorgehoben worden: „Als Entwicklungsimpuls und neuer Frequenzbringer für die südliche Innenstadt soll das Stadtbad mit neuen Funktionen eine Aufwertung eines Quartiers mit strukturellen Defiziten in Gang setzen." (IHK 2017, 49)

Nur einige Schritte vom Hauptbahnhof entfernt, in der Fußgängerzone, in unmittelbarer Nähe zu Südwall, Ostwall und Westwall und mit den Wohnstraßen der Südweststadt verbunden, bis hin zur Hochschule, ergeben sich eine Fülle von Bezügen zum Quartier und der Innenstadt. Das Stadtbad-Areal füllt den innerstädtischen Blockinnenbereich fast vollständig aus, städtebauliche Zugänge von Neusser und Gerberstraße, aber auch von der Lewerentzstraße aus sind möglich. Sogar ein Zugang von Südwall aus ist schon gedacht worden - zum Beispiel über die Immobilie Südwall 38 oder die benachbarten Immobilien. Als Treffpunkt und Begegnungsort für das Quartier ist das Stadtbad daher ideal geeignet; als innerstädtische öffentliche grüne und blaue (gemeint sind die Wasserflächen des ehemaligen Freibades) Freifläche kann das Areal auch stadtklimatisch Wirkung entfalten. Darüber hinaus kann die Liegenschaft durch kulturelle und gastronomische Angebote und als Ort der Beteiligung an Stadtentwicklungsprozessen wieder zu einem Anziehungspunkt für die Stadtgesellschaft werden. Zurück

 

Was ist der "freischwimmer" Verein?

Der "freischwimmer" Verein hat sich seit 2018 das Ziel gesetzt, kooperativ-kreative Stadtentwicklung durch die Zivilgesellschaft zu ermöglichen.

Er sieht sich als Vermittler für die Ideen und Fähigkeiten von Menschen, die ihre Stadt mitgestalten möchten. Nach eigener Aussage nimmt der Verein dabei drei wesentliche Rollen ein. Er versteht sich

  • als Konzeptentwickler, der entsprechende Methoden generiert;
  • als Organisator, der aus diesen Ideen allgemein anwendbare und finanzierte Prozesse entwickelt und
  • als Moderator, der im Spannungsfeld zwischen dem Gestaltungsdrang von Bürgern und den institutionellen Voraussetzungen praxisorientierte Lösungen findet und diese umsetzt.

In ehrenamtlicher Eigenleistung und zusammen mit engagierten Krefelderinnen und Krefelder stellt der Verein seit 2018 Teile der Infrastruktur des alten Stadtbades wieder her. Die Basis für diese Arbeiten schafft ein Ratsbeschluss.
Die freischwimmer sanieren nicht nur Teile des Stadtbads, sondern engagieren sich durch Feste, durch Konzerte, durch Workshops, Bildungsangebote und durch Netzwerkarbeit für das Quartier. Hier geht es zur Webseite des Vereins.

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Wie ist die Grundstücksgesellschaft Krefeld (GGK) in die Entwicklung des Areals eingebunden? Was ist das Gründungszentrum?

Die GGK ist Teil von Krefeld Business. Sie hat ein 4-Säulen-Modell entwickelt, das die Gründungszene in Krefeld beim Wachstum unterstützen und ein festes Gründungszentrum in Krefeld etablieren soll. Durch die Hochschule Niederrhein leben viele junge Studierende und Kreative in Krefeld. Die GGK möchte diesen ein attraktives Angebot im Stadtgebiet schaffen und sie so an Krefeld binden. Im Mai 2021 wurde unter anderem gemeinsam mit der Stadt und dem Verein "freischwimmer" eine Architekturwerkstatt mit drei Büros durchgeführt. Hier entstanden konkrete Pläne für die Form eines Gründungszentrums.

Aufbauend auf den Ergebnissen der Werkstatt wurden im November 2021 erste Container im Innenhof des Stadtbads platziert. Mit dem Aufstellen der Container wurde ein erster Impuls gesetzt, um Räume zum kreativen Arbeiten für Gründerinnen und Gründer zu schaffen. Krefeld BUSINESS nutzt die Container künftig zusätzlich für die regelmäßige Gründungsberatung und zur Durchführung von Gründungsworkshops.

Abstand genommen haben Stadt und die GGK Grundstücksgesellschaft im Herbst 2023 von der Idee, das Gründungszentrum dauerhaft im Stadtbad einzurichten. Ein Grund dafür sind die fehlenden Flächen: Die verfügbaren Quadratmeter im früheren Bädertrakt sind zu gering, um hier ein Gründungszentrum zu integrieren. Die GGK bemüht sich nun um eine alternative Lösung. Zurück

 

Können Bürgerinnen und Bürger das Stadtbad besichtigen?

Wegen Sicherungsmaßnahmen im Stadtbad werden aktuell im Gebäudekomplex keine Führungen, Fotosafaris oder Veranstaltungen angeboten werden. Führungen werden grundsätzlich über den „freischwimmer"-Verein organisiert. Weitere Informationen gibt es hier.

Im Freibad-Areal des Stadtbads finden regelmäßig Veranstaltungen statt. Der „freischwimmer"-Verein informiert darüber in der Regel auf seiner Facebook-Seite. Außerdem öffnet der Verein im Moment das Außengelände regulär an folgenden Tagen:

  • mittwochs: 11:30 bis 14:30 Uhr mit Suppe, Brot, Kuchen und Kaffee
  • freitags: 17:00 bis 21:00 Uhr mit Getränken und Musik
  • samstags: 10:00 bis 13:00 Uhr zum gemeinsamen Arbeiten auf dem Areal

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Wie können sich Bürgerinnen und Bürger rund um die Entwicklung des Stadtbads engagieren?

Der Krefelder Verein „freischwimmer e.V." koordiniert ehrenamtliche Tätigkeit rund um die Entwicklung des Stadtbads. Von hier aus werden projektbezogene Arbeitsgruppen gesteuert, die Mitorganisation und Durchführung kultureller Veranstaltungen umgesetzt sowie diverse Aktivitäten organisiert. Weitere Informationen zu einer Mitgliedschaft im Verein gibt es hier.

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Weitere Informationen rund um das Stadtbad:

Stadtbad - die wichtigsten Fragen und Antworten
Welche Historie hat das alte Stadtbad an der Neusser Straße? Warum wurde es geschlossen? Ist geplant, dass hier wieder geschwommen werden kann? Wie sind die Entwicklungspläne? Wer ist an der Entwicklung beteiligt? Wie kann ich als Bürgerin oder Bürger mitwirken? Hier werden die meistgestellten Fragen zum Krefelder Stadtbad beantwortet.
Grafik: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Qualifizierungskonzept für Stadtbad-Baustein wird in Ausschüssen vorgestellt
Die Stadt stellt ein Qualifizierungskonzept für den Bädertrakt und den Wandelgang sowie zur Erschließung des Gesamtgebäudes vor. Teil davon sind unter anderem eine Quartiersküche, Werkstätten und ein Jugendkulturhaus. Am 2. November entscheidet der Rat.
Das Qualifizierungskonzept für einen Teil des historischen Stadtbades in Krefeld wurde nun vorgestellt. Es sollen unter anderem ein Jugendkulturhaus, eine Quartiersküche und Werkstätten in das Gebäude entwickelt werden.Grafiken: raumwerk.architekten
Änderung der Förderrichtlinie "Städtebau" NRW trifft auch Krefeld
Mit der Bekanntmachung einer neuen Förderrichtlinie Anfang Juli ist nun klar: Der durch die Stadt und den Freischwimmer-Verein vorbereitete Projektantrag wird im Programmjahr 2024 keine Fördermittel durch das Ministerium erhalten. Die Stadt setzt nun auf eine neue Fördermöglichkeit von Seiten des Bundes.
Blick ins alte Stadtbad.Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, L. Strücken
Stadt und Freischwimmer entwickeln Stadtbad weiter
Erste Architektenentwürfe wurden für das Freischwimmer-Gelände präsentiert. Als nächstes soll ein Antrag auf Städtebauförderung eingereicht werden. Auch für die anderen, zu entwickelnden Bereiche finden im Hintergrund wichtige Arbeiten statt.
Das Kölner Architektenbüro Schaller hat für den Bereich des Freischwimmer-Vereins Planungen entwickelt. Die Pläne werden nun als Förderantrag im Rahmen der Städtebauförderung eingereicht. Animation: Schaller Architekten Stadtplaner BDA / Freischwimmer
Rund 500.000 Euro Förderung für Innenstadtprojekte und Uerdingen
Knapp einer halben Millionen Euro erhält die Stadt für Stadterneuerungsprojekte in der Innenstadt und in Uerdingen aus Bundes- und Landesmitteln. Mit den Geldern sollen unter anderem Projekte im Stadtbad und auf den Wällen unterstützt werden. Auch in der Nachbarschaft zum Rheinufer in Uerdingen werden Fördergelder genutzt.
So könnte der Westwall zukünftig aussehen.Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation